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29 Juli 2010

Sprachreflexion

… „merkwürdig“ ist eines meiner häufig gebrauchten Worte. Es bezeichnet einen Sachverhalt oder das Verhalten eines Menschen, dass mir nicht so recht durchschaubar oder sonderbar vorkommt. Vielleicht auch bemerkenswert, aber doch nicht auf Anhieb zu definieren. Eben merkwürdig! Nicht so recht fassbar, ohne klare Konturen und Aussage. Eine Wirkung ausstrahlend, die alles in der Schwebe hält. Hintergründe werden vermutet, die Gebaren und Handlungsweisen vielleicht rechtfertigen, doch irritierend außerhalb der gewohnten Gemeingültigkeit liegen. Ich mache mir hier also über einen Ausdruck Gedanken, der eigentlich meine eigene Distanz zu bestimmten Verhaltensweisen zum Ausdruck bringt und gleichzeitig die Ausrede dafür ist, dass ich nicht wirklich gewillt bin, der Sache auf den Grund zugehen. Denn im Grunde ahne oder weiß ich, was dahinter steckt und ein Hauch von Missbilligung schwingt vielleicht, oder bestimmt, auch mit. Das ist doch alles sehr merkwürdig...!
 

4 Kommentare:

  1. Stephanie, es ist merkwürdig: es gibt Ausdrücke in unserem eigenen Sprachgebrauch, die immer wieder- kehren, die wir benutzen, als ob sie unser Eigentum wären. Diese Worte haben eine große Bedeutung für uns.
    Jedes dieser Worte hat vielleicht sogar eine ganz besondere Bedeutung in unserem Leben erlangt. Wir vermögen oftmals nicht zu erklären, warum wir gerade dieses oder jenes Wort so häufig anwenden. Es ist einfach so.
    Einen schönen Abendgruß sendet dir
    Irmi

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  2. Auch so ein Wort, was sich von der eigentlichen Bedeutung "des Erinnerns wert" losgelöst hat und ein ungutes Gefühl bechreibt

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  3. Ah,...das bedeutet es für Dich. Interesssnt. Aber da ich für mich noch keine bessere Deffinition dafür gefunden habe, werde ich Deine verwenden....lach....
    Nein, liebe Stephanie,...ich habe nur über dieses Wort noch nicht "so" nachgedacht. Im Eigentlichen beschreibt es ja ganz was Anderes, als was es im Moment bedeutet.
    Sei ganz lieb gegrüßt
    Rosi

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  4. ... na ja wie Christian schreibt, hat es seine ursprüngliche Bedeutung, so wie viele andere Worte in der Waschtrommel der Umgangssprache verändert.

    Im Sinne von des Merkens würdig, begegnet es mir kaum.

    Es ist wirklich lustig manchmal stolpere ich über ein Wort und fange an, die Bedeutung zu ergründen und lande dabei in uralten Zeiten oder stelle fest, dass es seine einstige Bedeutung wieder erlangt hat.

    Das Weib zum Beispiel, das zwischenzeitlich zum Schimpfwort verkam, ist respektablerweise wieder zurückgekehrt...

    Danke an euch, Stephanie

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