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14 August 2010

Die empathische Gesellschaft

... nach dem erholsam kurzem Haiku, nun wieder ein etwas längerer Text.

Wissenschaftler, Verhaltensforscher, Soziologen und andere haben endlich die Empathie entdeckt. Ob bei sich selbst, kann ich nicht sagen, aber als Forschungsobjekt allemal. 


Die Menschen haben demzufolge ihre Entwicklung nun doch nicht durch das Recht des Stärkeren oder Cleveren so weit gebracht, sondern eher mit empathischem Agieren und Kooperieren. 

Was die frühen Menschengruppen im Inneren zusammenhielt, war weniger das Machtwort des immer wieder gern herauf beschworenen Klan-Chefs, sondern menschliche Werte, wie direkte gegenseitige Fürsorge und Aufmerksamkeit, Zugewandtheit und Beachtung, Mitgefühl und Einfühlung, Zuwendung und Verlässlichkeit. Oder sind und waren es gar in erster Linie die heute noch wirksamen weiblichen Werte?

Bei der näheren Betrachtung der Alltagskonflikte der Geschlechter, der Rehabilitation der Frau oder dem Angleichen von Gesetzeslagen an eine Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft, wurden von Frauen so nach und nach sichtbare Erfolge errungen. Es ist ganz erstaunlich, was eine Frau heute schon darf, was vor hundert Jahren für das Gros noch undenkbar war. Frauen forschen, denken, schreiben, publizieren und sind dabei immer noch empathisch genug den Mann nebenan nicht zu sehr zu verunsichern.


Wenn wir mal die Akademikerinnen außer acht lassen, sind viele Frauen um die klassisch ausgeübte Wissenschaftlichkeit, die patriarchal und vielfach sehr engstirnig daher kommt, gar nicht bemüht, es reicht ihnen, wenn sie untereinander wissen und fühlen was gemeint ist.


Das unverständliche Verhalten und irritierende Gebaren des Weibes hat ganze Männergenerationen zum Kopfschütteln und Schlimmerem gebracht und erst im letzten Jahrhundert steuerte die Wissenschaft nicht ideologisierte, fundierte Erkenntnis bei, die Tatbestände beleuchteten, welche eigentlich vorher schon irgendwie klar waren, nun aber durch akademischen Segen auch als Fakt anerkannt werden durfte. Ich denke da nur an die Gehirnforschung und das erkannte Zusammenwirken der Hormone. Es geht also auch irgendwie voran...


Also Empathie ist das neue Zauberwort. Wir müssen uns auf den Weg zu einer empathischen Gesellschaft machen, wenn die Menschheit noch eine Chance haben soll. Jeremy Rifkin und andere sind mit dieser Idee eigentlich nicht wirklich die Ersten. Auch Jesus forderte schon die Menschen auf, sich ihrer Empathie zu besinnen und sich nicht gegenseitig das Leben höllenmäßig schwer zu machen. (ich denke Jesus kannte Hels Reich nicht).


Geben wir der menschlichen Empathie endlich die Chance, die wir alle so dringend brauchen. Allerdings ist das weniger virtuell möglich, dass sollten wir nicht vergessen... 

6 Kommentare:

  1. Interessanter Beitrag. Passt gerade sehr gut in meine Gedanken. :-) Alles Liebe Karin

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  2. ....durch´s Telefon vielleicht.....auch....liebe Stephanie. Es ist halt Schade, dass Du so weit weg wohnst.....
    Stell Dir doch nur mal vor, was wir alles zusammen tun könnten.
    Sei ganz lieb gegrüßt
    Rosi

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  3. ja seltsam
    dieses wort habe ich gerade in letzter zeit häufiger benutzt
    allerdings mehr im zusammenhang mit 'fehlend'
    es ist in der tat der schlüssel zu einem zusammenleben ohne hauen und stechen
    allerliebste grüße
    birgit

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  4. Liebe Stephanie,
    das neue Zauberwort heißt "Emphatie".
    Dabei existiert es seit Beginn der Menschheit. Du hast Recht: Auch Jesus predigte das Miteinander und nicht das Gegeneinander.Rief zur Hilfsbereitschaft und Einfuhlsamkeit auf. Ob er Hels Reich kannte, vermag ich nicht zu sagen. Zumindest kannte er das Reich der Finsternis.
    Empathie ist bekanntlich ein zentraler Begriff der Bibliotheks- und Informations-
    wissenschaft. Das dazu erschienene vielbeachtete Buch des von Dir zitierten Autors Jeremy Rifkin zeichnet ein sehr positives Menschenbild , in dem er dem Menschen eben jene Empathie
    als Grundcharakteristikum des Menschseins zuspricht und dies auch versucht zu belegen. Er vermute ja, daß wir uns an einem sehr entscheidenden Wendepunk der Menschheitsgeschichte befinden und diesen auch meistern können.
    Und jetzt kommt es: Nicht nur die deutsche Presse hat das neue Buch des Erfolgsautors und Beraters der EU ziemlich verrissen. Es handelt sich hier um ein Buch, das dem aktuell immer noch stark vorherrschendem Neoliberalismus nicht geheuer sein kann.
    Aber das Buch bzw. die These von Rifkin weckt Hoffnungen angesischts von so viel Unvernunft auf der Welt. Für den Moment nicht mehr und nicht weniger.
    LG Irmi

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  5. Hallo ihr Lieben, danke für eure Worte!

    Ganz recht die Empathie existiert seit Menschenbeginn, denn sie ist die Grundlage der Menschwerdung. Ich finde es schon recht erstaunlich, dass sich dieses Wissen so zögerlich durchsetzt...

    Grüße an alle Stephanie

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  6. Hallo Stephanie,
    ja, das mit der (wieder) entdeckten Empathie ist wohl das Ding überhaupt. Sie ist (war) so scheinbar unwichtig und banal, dass sie immer zu den "überflüssigen" Dingen gezählt wurde. Aber inzwischen scheinen die Leute bisschen mehr zu checken, wo der eigentliche Knackpunkt liegt :-D

    Auch Männer können empathisch sein, auch die entdecken es immer mehr "wieder".

    Ich denk, auch und gerade das Zusammenspiel von Mann und Frau ist doch sehr interessant, da entsteht dann was "Neues" - **noch** perfekter als Frauen es bereits schon den Männern voraushaben..
    *hihi* ;-))

    Ja, seh ich auch so, dass Frauen irgendwie "weiter" sind - aber es gibt auch strunzdämliche Frauen, die ihre Intuition überhaupt nicht händeln können und einfach nur rückenmarkgesteuert sind (und dadurch wiederum den Männern Leid zufügen).

    Naja - oh, merke grad, ich komm ins Schwallern ;-D

    Gruss zum Sonntag
    (und danke für deinen netten Eintrag zu den Filmchen!)
    von frieda

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