...ich wurde gefragt, wie ich den Kindern Wege in die Anderwelt nahebringe oder erkläre und ob sie es verstehen. Das ist einfach und schwer zu gleich und manches Mal erklären die Kinder es mir...
… die gesamte Vorstellungswelt die wir haben, kommt nicht einfach aus dem Nichts. Es ist die Kombination aus allen Bildern und und Tönen, aus allen Gefühlen und Erfahrungen, aus allem Erinnerten und allem Vergessenem. Laut oder Leise, bewusst gesehen oder unbewusst registriert, als Lust oder als Schmerz gefühlt. Unser körpereigenes Speichersystem ist randvoll mit uralten und hyperneuen Informationen. Kinder leben mit ihrer Grundausstattung und sammeln und jagen wie in alter Zeit alles was sie zum Leben und zum Überleben brauchen. Ohne es benennen zu können, bewegen sie sich ein paar Jahre lang innerhalb und außerhalb der erwachsenen, prosaischen Sphären. Der Zauber des Geheimnisvollen, die Wege, die ins Ungewisse führen, bringen sie, je nachdem wie das Umfeld der Kinder eingestellt ist, in ein Märchenland oder das Reich der Feen, Elfen und Kobolde oder in eine unfassbare Jenseitig- oder Andersartigkeit. Diese Welten liegen auch nicht weit weg oder in einer anderen Zeit, sondern sie umgeben uns. Eigentlich können wir jederzeit einfach so hinübertreten. Wir lüften den Schleier, doch sollten wir vermeiden, ihn zu zerreißen. Wir können einem plötzlich vor uns auftauchenden Pfad folgen und für kurze Zeit die gnadenlose Realität hinter uns lassen, mit Kindern an der Hand ist das ganz leicht.
Selbst Türen, Tore, Fenster, Treppen – alles ist ein möglicher Durchgang in eine andere Welt. Hinter einer Tür kann simpler Alltag liegen oder die geheimnisvolle Welt, in der wir uns schon in der Kindheit aufgehalten haben und die jedeR anders beschreibt: Hilfreich oder erschreckend, unerklärlich oder selbstverständlich, buntselige Spielwiese, angefüllt mit imaginären Wesen und Freunden oder eine Zuflucht, ein Rückzugsort. Es ist phantastische Wirklichkeit und realistisches Avalon zugleich.
Für Kinder ist das manchmal alles gleich. Ich denke da an meine eigenen Erfahrungen als Kind. An die Zeit, da ich mehr in Gefühlen und Bildern dachte und mir noch die Worte fehlten um den verkopften Erwachsenen meinen Seelenzustand nahebringen zu können. So geht es allen Kindern und es dauert eine Zeit bis die Nüchternheit der täglichen Praxis, das Wunderland der Kindheit an den Rand der Wahrnehmung gedrängt hat und manche kehren dahin nie mehr zurück... oder doch?
Es ist schon einige Zeit her, Paula war so sieben Jahre alt, ich saß mit ihr in meinem Zimmer und wir blätterten in dem Buch von L. Francia "Hexenbesen Zauberkraut".
Das Kind versuchte die Überschriften zu lesen und die Bilder zu verstehen. Unter T wie Trance sah sie sich lange die Illustration an, dann tippte sie auf die Figur und fragte: "Ist das die Trance?"
Ich erklärte: "...also, Trance ist so etwas wie Träumen, nur schläfst du nicht dabei. Eigentlich bist du wach und doch wo anders..."
Paula nickte wissend: "Kenn ich!"
Liebe Stephanie,
AntwortenLöschenich danke dir ganz herzlich, daß Du Dir die Arbeit gemacht hast, so ausführlich auf meine Frage zu antworten. Ehrlich geagt: Damit hatte ich nicht gerechnet.
Hast du etas dagegen, wenn ich mir den Post fotokopiere. Ich möchte es nicht ohne Dein Einvertändnis machen.
Liebe Abendgrüße
Irmi
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenich freue mich, dass dir die Ausführlichkeit zusagt. Du darfst dir das gern kopieren.
Ich habe sogar extra mit Elfchens Unterstützung ;-) die Fotos gemacht.
Eine gute Nacht wünscht
Stephanie
Liebe Stephanie!
AntwortenLöschenEs sind wunderbare Welten...nicht?!
Leider ist man/frau zu oft, zu fest im Hier und Jetzt verankert und besucht Diese immer noch viel zu selten....wenn man/frau denn mal Zeit findet. Aber die Traumwelt ist ja auch eine Solche.....die Jeder mehr oder weniger bewußt fast jede Nacht betritt.
Eheer selten kehren verkopfte Menschen dahin zurück, weil...der Kopf sagt:"....ist alles Unsinn..."....und ihm wird geglaubt....
Das Kindliche bewahren.....hat schon was.....und Deine Fotos.....sind superklasse!!!
Sei ganz lieb gegrüßt
Rosi