...irgendwann in unserem jungen und noch kleinem Leben, nehmen wir uns selbst bewusst wahr. Und aus dieser Wahrnehmung und Akzeptanz unseres eigenen Selbst beginnt für uns die Wahrheit, unsere Wahrheit. Und sie wird, zwar auch ein Teil des uns umgebenen Umfelds sein, aber immer nur uns allein gehören. Es gibt keine absolute Wahrheit, die für alle und jeden gilt. Dafür ist ein Leben in Wahrhaftigkeit für das Selbst und all die anderen, recht wohltuend, sinnerfüllt.
Eine Freundin von mir lernt gerade Gebärdensprache - wir sprachen gestern darüber - am Telefon und ich war froh, dass sie eigentlich Hören kann, sonst wäre es ja nix dem Telefonieren.
Das ist so eine völlig andere Welt. Wenn, wie in dem Fall, der Hörsinn ausgeblendet werden muss und sich die Beteiligten, hier die Lernenden, nur hochkonzentriert über einen längeren Zeitraum auf die visuelle Wahrnehmung konzentrieren müssen. Es spricht beim Gebärden zwar der ganze Körper, aber hören können wir es nur, mit den Augen.
Manchmal kann es uns allerdings auch vergehen, das Hören und Sehen. Und gelegntlich flüchten wir in Gefilde, wo uns höchstens Naturgeräusche umgeben. Denn das war es, was tausende von Jahren lang dem Menschen vertraut war.
Lärm ist künstliches Geräusch. Gebrüll von vielen Menschen auch keine wirkliche Urerfahrung. Das Tosen eines Sturms wird nicht unbedingt als Krach gedeutet und ist auch irgendwann vorbei, beziehungsweise kommt nicht so häufig vor. Ganz anders ist da so mancher Arbeitsplatz oder das Wohnen an einer stark befahrenen Straße und selbst daran gewöhnen sich Menschen.
In unserem intensiven und vielfältigen Alltag, umgeben von unglaublich vielen und überwiegend Unbekannten, müssen wir uns einerseits auf unsere Wahrnehmung verlassen können und anderseits scheint es mir ein Zug unserer Zeit zu sein, teilweise unsere Wahrnehmungen auszublenden... sonst würden wir unseren reizüberfluteten Alltag vielleicht nicht auf die Reihe bringen. Wir setzten unsere Aufmerksamkeit selektiv ein und überlassen unserem immer aktiven Unterbewusstsein die Wächteraufgabe, was auch mal ins Auge gehen kann.
Die Hauptsinne, mit denen wir mit unserer Umwelt in Kontakt treten, sind Hören und Sehen. Der Hörsinn schläft nie. Ich gehe jetzt mal nur von den verifizierten fünf Sinnen aus. Aber da gibt ja wie immer wieder behauptet wird, noch mehr, fast schon sagenumwobene, Sinne. Den sechsten und den siebten... wer weiß wieviele wir wirklich haben?
Ganz am Anfang sind alle Sinne natürlich umfassend essentiell wichtig. Wir müssen erst einmal unsere Welt be(er)greifen, ertasten und sie schmecken und riechen. Wir sehen irgendwann all die Farben und hören die Stimmen, die uns umgeben, den Klang der Botschaft, die Zwischentöne in einem Gesprächen. Nicht nur die Ohren hören, der ganze Körper nimmt Schwingungen auf. Das Interpretieren akustischer Signale ist, hin wie her, auch eine Überlebensfrage. Jedenfalls wissen wir ja, der Mensch verfügt über reichlich Rezeptoren der Wahrnehmung. Unsere Sinne können mehr, als wir ihnen auf den ersten Blick zutrauen. Aber ich will mich nicht zu sehr auf die medizinisch-biologische Ebene begeben, da fehlen mir die akademisch abgesegneten Kenntnisse.
Ich gehe einfach nur von Eigenbeobachtungen aus.
Und da höre, sehe und erfasse ich, fühle mit meinem ganzen Sein, selbst in der Stille, die mich gerade umgibt, trotzdem irgendwie die ganze Welt.
Ja, wir sind vernetzt mit allem was ist, und haben jederzeit Zugriff....wenn man denn will....
AntwortenLöschenSei lieb gegrüßt
Rosi