Die Entstehung des Patriarchats als fehlgeschlagene Traumbewältigung nach „Naturkatastrophen“ einzuordnen, will mir nicht so recht einleuchten.
Sogenannte Naturkatastrophen sind erst
einmal Ereignisse, die uns Menschen als Lebewesen dieses Planeten
immer wieder betreffen und denen wir als Individuum vielleicht
ausgeliefert, an die wir als Spezies jedoch angepasst sind. Die uns
umgebenden Naturgewalten gehören zu dem Ambiente, das unsere
Lebensbedingungen von Anbeginn ausmachte.
Denn
während einige Menschengruppen mit reißenden Flüssen, bebenden
Bergen oder Vulkanausbrüchen zu kämpfen hatten, zogen andere an
ruhigen Gestaden entlang, lagerten an grünen Hängen und lebten in
der fruchtbaren Vielfalt der Pflanzenwelt am Fuße eines ruhenden
Vulkans. Auf der einen Seite der Erde richteten sich Gruppen in der
Herausforderung der Eiszeit ein und in anderen Gebieten lebten sie
nach wie vor in Matrifokalen in wirtlicher Umgebung und unter
wärmender Sonne. Einige mussten eventuell mit Wüstenbildung zurecht
kommen, andere Monsun und Überschwemmungen bewältigen.
Als
Menschenspezies sind wir an Naturereignisse angepasst und somit an
diese gewöhnt. Was uns nicht umbrachte, machte uns als kollektiv
lebende Spezies klüger, umsichtiger und stärker - unsere Resilienz
ist ebenso wirksam wie anderer Säugetierspezies.
Ganz anders die nicht naturgemäße (inhumane) Gewalt.
Ganz anders die nicht naturgemäße (inhumane) Gewalt.
Diese
Art der Heimsuchung kulminiert darin, dass sich innerhalb der eigenen
Spezies erst unverhofft und später ein weitreichend bedrohliches,
soziales Klima entwickelte, mit dem ein jedes Individuum ab jetzt im
Alltag als unberechenbare Gefährdung leben muss.
Diese
einst spontan, lokal und unaufhaltsam aufgetretene
psychopathologische Bedrohung mütterlicher Grundordnung
(in unserer biologischen Matrifokalität) innerhalb unserer Spezies, ist nicht mit den
Auswirkungen von Sturm, Hagel oder Blitzschlag zu vergleichen. Eine
gut gebundene Angehörigengruppe wird in der Regel individuelle oder
kollektive Traumata, ausgelöst durch Unfälle in der Natur,
entsprechend verarbeiten und als Erfahrung bzw. als Prävention
überliefern.
Eine Horde Räuber oder Krieger, die blutige Überfälle zwecks Raubzüge inszenieren oder gleich die ihnen fruchtbar scheinenden Gebiete erobern, sind nicht vorhersehbar wie die meisten Wetterphänomene. Sie sind nur abzuwehren oder zu bekämpfen, wenn man ihnen in ähnlicher Weise begegnet. Ist der, durch den Menschenmann gemachte, Gewaltkreislauf erst einmal eröffnet, gibt es kein Zurück mehr. Individuell ausgeübte Gewalt ist ein anerkanntes Geschehen innerhalb der strukturellen Gewalt bestimmter Kultur- und Gesellschaftssysteme - mit sogenannten Naturkatastrophen sind sie nicht wirklich vergleichbar.
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Eine Horde Räuber oder Krieger, die blutige Überfälle zwecks Raubzüge inszenieren oder gleich die ihnen fruchtbar scheinenden Gebiete erobern, sind nicht vorhersehbar wie die meisten Wetterphänomene. Sie sind nur abzuwehren oder zu bekämpfen, wenn man ihnen in ähnlicher Weise begegnet. Ist der, durch den Menschenmann gemachte, Gewaltkreislauf erst einmal eröffnet, gibt es kein Zurück mehr. Individuell ausgeübte Gewalt ist ein anerkanntes Geschehen innerhalb der strukturellen Gewalt bestimmter Kultur- und Gesellschaftssysteme - mit sogenannten Naturkatastrophen sind sie nicht wirklich vergleichbar.
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