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23 Mai 2015

Bittersüß


... und da die Patriarchatskritik ein Teil des Postpartriarchats ist, 
hier eine süße Sichtweise auf das Phänomen: ...die Süße der Patriarchose
.

22 Juli 2014

leseprobe aus "jetlag"

Der Alte bewegte sich gemessen. Unter seinem Arm klemmte ein dünnes großformatiges Buch, in seinen Händen trug er ein silbernes Tablett, das er jetzt auf dem Tischchen im Erker abstellte.
"Setzen Sie sich! Ich habe eine wichtige Quelle mit gebracht. Eines der Haushaltsbücher aus dem Zeitraum. Da wollen wir doch mal sehen. Ach ja, bedienen Sie sich bitte."
Das war mehr als ich in diesem Gemäuer bisher gewohnt war. Ich nahm auf den mir bekannten Stühlen Platz, die noch genauso zierlich und makellos vor den Damastvorhängen standen, wie ich sie kannte. Die Bezüge schienen nur etwas abgewetzter. Auf einem der Stühle hatte ich erst vor ein paar Tagen, die eigentlich fast 200 Jahre zurück lagen,  gesessen...  

bitte hier weiterlesen: KurzundProsa


02 Mai 2014

Zwischenbericht

... mein Alltag ist derzeit vollgestopft mit verschiedenen Projekten und ein jedes davon stammt aus einer anderen Intention. Oder sollte ich schreiben Dimension? Allen voran das Lieblingstrickywunschdenken, das mich mitten hinein in die verspielt-philosophische Kinderbuchdimension treibt.
Da begegne ich ihr, der Tante. Sie tappt, noch immer ungläubig und ahnungslos aber resolut, in die Geschichte, ohne sich darum zu scheren, wie sehr mir das zu schaffen macht. Müsste ich ihr doch spätestens jetzt endlich erklären, warum ihr dieses Schicksal zuteil wurde. Wir gehen Hand in Hand in ein Abenteuer, dass sie erlebt und ich ertragen muss. Da steht sie vor mir, meine Protagonistin, eine harmlose ältere Dame, die sich von mir zur Abenteuerheldin umstylen lässt und ohne, dass ich jetzt schon sagen könnte wohin die Reise geht ... muss ich nun ein schlechtes Gewissen haben?


25 April 2011

Freud und Leid


Mein Küchenschnittlauch gibt sich hier als Ostergras aus und die Körbchen hat der Osterhase immer noch nicht versteckt




 .... und was hatte ich vom traumhaft schönen Osterwetter? 
Niesen, entzündete Augen und Schnuffeln den ganzen Tag. 
Rings um grünt und blüht es, was auch bei geschlossenem Fenster wirklich sehr schön aussieht...



23 Februar 2011

Die Gründung eines Vereins


Liebe LeserInnen

Angeregt durch die wunderbare Idee von Cambra Skade in ihrem Blogbeitrag Die Versehrten Wörter und durch verschiedene andere Hinweise und Kommentare entstand eine kleine Glosse, die beim Waschweib und da ich mich nicht entscheiden konnte, auch bei Kurz und Prosa nach zu lesen ist...

......

Nun kommt mein Aufruf an Euch, liebe Leserschaft: Welches Wort mag da wohl am Ende der kleinen Glosse, verlassen und vergessen, in der Tür gestanden haben?

Ich würde mich über Eure Vorschläge freuen!

Und wer sich am Schreiben eines der Vorträge beteiligen möchte, nur zu! Wir können sie dann untereinander verlinken.

Helfen wir dem Verein WORTE DER FRAUEN ein wenig auf die Sprünge.

Es grüßt Euch herzlich

Eure Stephanie


15 Dezember 2010

Zirkustrauma


… ich war noch ein ganz kleines Mädchen, als ein Zirkus in die Stadt kam, in deren Nähe wir wohnten. Auf dem große Platz unterhalb des Domes stand eine riesiges Gebilde aus festem Stoff, Gestänge und unvorstellbar vielen Seilen. Nie wieder habe ich ein Zelt in dieser Größenordnung gesehen. Es war ein Zirkus mit drei Manegen - Menschenmengen, dröhnend laute Musik, eine faschingsähnliche Ausnahmebuntheit. 

Ich saß mit offenem Mund auf meiner Holzbank und konnte es einfach nicht fassen wie alles so gleichzeitig und scheinbar ungeordnet vor meinen Augen ablief. Nichts konnte ich mir in Ruhe ansehen, nichts wirklich festhalten. Tiere und Menschen, Bälle und Kegel, Podeste und Käfiggitter wechselten sich in rasanter Folge ab. Es war grauenhaft! 

In einem Rund tobte eine weiße Pudelnummer, im anderen verknotete sich eine dünne junge Frau auf einer drehenden Scheibe und in der dritten Manege machte ein Elefant Männchen, was ich obszön gefunden hätte, wäre mir die Bedeutung des Wortes geläufig gewesen. Ich wandte mein Köpfchen hin und her, dass die blonden Zöpfchen flogen und versuchte von meinem Platz in einem der oberen Rängen die pausenlos wechselnden Ereignisse zu verfolgen. Ich wünschte mir Zeitlupe, obwohl ich keine Ahnung hatte, dass es so etwas gab. Von mir aus hätten die Kinder der Akrobaten ganz oben auf den menschlichen Pyramiden regungslos stehen können, während die Clowns ihr buntes Auto reparierten und die Pferde mit den üppigen Federbüschen auf den Köpfen ganz langsam in ihrer Manege kreisten. Das nicht enden wollende Gewimmel und das Tempo bereitete mir fast körperliche Schmerzen.

Ich verließ das Zirkuszelt mit der, tief in mir drin sich ausbreitenden Gewissheit, dass ich so eine Veranstaltung nicht noch einmal bräuchte, denn wahrscheinlich hatte ich jetzt und hier alle Zirkusnummern dieser Welt bereits gesehen.

Ich glaube, es hätte mir auch völlig ausgereicht, wenn die fliegenden Artisten unter der Zeltkuppel wie reife Äpfel in das gigantische Netz geplumpst wären, der Tiger dem Dompteur den Kopf abgebissen und ich mit den Kindern und den Hunden in der großen mittleren Manege einfach nur zwei Stunden hätte spielen dürfen...


Petra A. Bauer forderte in ihrem Blog anlässlich der Adventskalenderverlosung die Teilnehmer heute auf, min. 40 Worte zum Thema Zirkus zu verlieren. 40 Worte... ha... ich kann nicht so kurz oder bräuchte dazu viel mehr Zeit... aber es schien mir die Gelegenheit mein Kindheitstrauma den Zirkus betreffend einmal ernsthaft anzugehen. Denn noch heute wache ich manchmal schreiend auf, weil mir träumte, ein dicker Elefant steht auf meinem Balkon und trötet, während Artisten und Clowns über meine Möbel springen...


14 November 2010

Von Säulen, Ringen und einer grundsätzlichen Frage

Die Säulen der Erde ist so ein Buch, bei dem ich lieber auf die Verfilmung gewartet habe. Jetzt ist sie da... und ich werde sie mir bestimmt mit dem guten alten Videorekorder aufnehmen und auch ansehen.

Mit dem Herrn der Ringe erging es mir ähnlich. Ich habe das Buch einst angefangen zu lesen. Aber irgendwann legte ich es aus der Hand, da in der durch und durch maskulinen Welt, welche vor mir ausgebreitet wurde, das Leben aus dem Nichts zukommen schien und nur zerstört und vernichtet wurde. Geschenkt, dass die Kräfte des sogenannten Guten dagegen ankämpften. 

Kam in dem Buch überhaupt ein weibliches Wesen vor, also als wirkliche Protagonistin? Gut ich weiß es nicht, da ich mich dem Buch etwa ab Seite 111 verweigerte und der Film von der Originalfassung etwas abweicht. Ein dreiteiliges Epos ohne Liebesgeschichte ginge ja gar nicht...

Natürlich war ich auch gerührt, als Frodo sich drei Filme lang durch grausame Natur und mit Ungeheuern auf den Fersen bis zu jenem Berg durchkämpfte, an dem er endlich den vertrackten Ring los werden konnte. Und zum Schluss dann die schöne, unvermeidliche Hochzeit. Eine Elbenprinzessin, die auf ihre Unsterblichkeit verzichtet, um an der Seite dieses unglaublich guten (und attraktiven) Mannes alt zu werden - allein der Kopfschmuck des Brautpaars, es gab da so Details in dem Film...!

Aber Hauptteil der Darstellung sind die Kriegshandlungen. Immer, wenn die gewaltigen Kriegsheere aufeinanderprallten und sich gegenseitig niedermetzelten, fragte ich mich: wer hat euch alle, die ihr da in die Schlacht zieht, geboren, gepflegt, gehütet und großgezogen und euch zu solchen unglaublichen Monstern heranwachsen werden lassen?

Frauen ermöglichen männliches Handeln... selbst das Erfinden von Bestsellern, in denen die Weiblichkeit nicht zu existieren scheint...







...hier schon mal ein Bild aus der noch geheimen Produktion

Die Herrin der Ringe


Der Termin des Filmes, vorgesehen am ElftenElften, konnte leider nicht eingehalten werden. Wir hoffen, dass das Meisterwerk 2011 endlich in die Kinos kommt...




08 November 2010

Das Wissen der Menschheit


Im Bog von Schreibteufelchen fand ich eine interessante Frage...

Frage: Welche Bücher würden Sie vor einem Feuer retten? ... Und wenn mir gesagt werden würde: Sie dürfen aber nur ein Buch mitnehmen?“

Bei solchen Fragen muss ich immer an die geniale Geschichte Fahrenheit 451 denken, bei der am Schluss eine Gruppe Menschen als lebende Bücher ihre Tage verbrachten, jedeR hatte ein Buch auswendig gelernt... der Schwachpunkt bei dieser Idee war, dass die Worte von lebendigen, sich verändernden Menschen konserviert wurden, die sozusagen unveränderliche Inhalte auf eine Gedächtnisfestplatte laden. Sie dienten nur als Speicher, aber das ist das menschliche Gehirn nun mal nicht, es ist so viel mehr...

ich glaube, ich würde lieber meine Mutter oder Großmutter retten, wenn es sie noch gäbe ... vielleicht sollte ich mich selbst retten, denn ich bin bereits Großmutter!
Ich vermute mal weltweit würden zu viele Bibeln und zu wenig Märchenbücher gerettet werden. Obwohl einen wirklichen Unterschied gibt es da ja auch nicht. 
Wenn alle Bücher verschwinden würden, blieben immer noch genug Menschen, die ein bestimmtes Wissen bewahren. Nur eben nicht jedeR Alles. Was bisher aufgeschrieben wurde, könnte die Menschheit im Bedarfsfall wieder rekonstruieren...

Was wäre denn, wenn plötzlich jede Form der Hardware aus unserem Leben verschwinden würde? Der Mensch wieder auf sein Gedächtnis und die Vielfalt der menschlichen Gehirne angewiesen wäre? Die Zeit nicht durch Lesen und Lesenlernen gebunden wäre, sondern wir frei denken würden. Wenn wir mit anderen einfach nur sprechen? Beim (Zu)hören können wir immer noch so viel machen. Hören passiert nebenbei, das Gehör ist der Sinn, den wir nicht verschließen können. Wir können dabei (hand)arbeiten, woanders hinsehen, kilometerweit laufen, reflektieren, sogar intensiv nachdenken. (Das spricht auch für den modernen Trend der Hörbücher)

Ich warte darauf, dass die Wissenschaft endlich erkennt, absegnet und den Menschen wieder empfiehlt, mit den uns umgebenden Mitmenschen und besonders unseren Angehörigen zu reden und uns gegenseitig zuzuhören und zwar den ganzen Tag.  
Dass beispielsweise Kinder nach ihrem eigenen Bedürfnis Bewegung und Hören und Reden und Schweigen verbinden dürfen. Dass wieder mehr interaktives Miteinander stattfindet, in allen Altersgruppen...

(wir wissen es doch längst - wohlwollendes Miteinander, Nähe und Geborgenheit, Zugewandtheit und Aufmerksamkeit ist sozusagen die beste Medizin...)

Das Buch als Gedächtnis hin oder her! Bücher, auch Wachs- oder Steintafeln sind nicht immer für die Ewigkeit gemacht. Es ist zwar hilfreich anhand antiker und älterer Funde, das wirkliche Leben der Vorfahren zu ergründen, aber wenn es bereits um schriftliche Darstellungen geht, dürfen wir nicht vergessen: die Geschichte wird von den Siegern geschrieben und Stein ist noch geduldiger als Papier.

… welches Buch würde ich denn nun retten, vielleicht mein Tagebuch...?




sinngemäßer Dialog aus einer Dirk Bach-Serie:
"... ist das Hackfleisch noch zu verwenden?"
"Wie ist denn das Ablaufdatum?“
"Ich kann es nicht lesen, es ist in Keilschrift...!“

  .~.
(^v^)
 ((  ))
=«»=   Stephanie

31 Juli 2010

Ein (Alb)Traum



„Bitte sehr! Die Hölle!“ Meine Begleiterin strahlte mich an: „...und freust du dich?“

Ich war starr vor Entsetzen. Das muss ein Irrtum sein, wieso bin ich in der Hölle? dachte ich nur und sah mich geschockt um. Aber um mich herum sah es friedlich und freundlich aus. In einer riesigen glitzernden Grotte kamen Ströme von fröhlichen Frauen in allen Farben und jeden Alters an mir vorbei und verteilten sich wieder in den unzähligen Gängen, die aus dem gewaltigen Raum fortführten. Und so sehr mein Blick auch suchte, ich konnte
nicht einen einziger Mann entdecken. Das kann doch nicht möglich sein!

„Ich hoffte meinen Ehemann wiederzusehen, ist er auch hier?“ fragte ich
verschüchtert die schöne Frau, die gelassen neben mir herschritt. 
 
„Nein, wie kommst du nur darauf? Der ist natürlich im Himmel!“

„Aber ich war eine tugendhafte Ehefrau, immer gehorsam meinen Eltern, nie habe ich mir etwas zu schulden kommen lassen, was tue ich in der Hölle?“

„Hat dir das denn zu deinen Lebzeiten keine gesagt? - Alle Frauen betreten
nach ihrem Tod das Reich der Hel. Dort können sie ausruhen, all die Gespräche zu Ende führen, die sie abbrachen, weil der Mann nach Hause kam. Endlich erfahren sie, wie es ihrer Mutter oder Großmutter ein Leben lang wirklich erging. Du kannst dich mit ihnen oder mit lieben Freundinnen treffen und für die nächste Inkarnation schon mal neue Verbindungen knüpfen. Du darfst den ganzen Tag auf der Wiese liegen. Du kannst alles tun, was du willst - denken, singen, tanzen, malen, schwimmen, mit Pflanzen und Tieren sprechen oder neue Realitäten entwerfen. All die wunderbaren Dinge tun, zu denen du immer keine Zeit hattest!“

„Aber wo sind die Männer?“

„Die sind natürlich im Himmel, bei ihren Göttern.
Unsere Hölle dürfen sie nicht betreten. Hels Reich ist allein den Frauen vorbehalten.

„Alle Männer kommen in den Himmel? Auch die Verbrecher und Mörder? Ist das denn gerecht?“

„Nun, wir haben uns den Himmel nicht ausgedacht! Der ist eine reine Männerfantasie. Dort haben sie endlich mal Zeit und Gelegenheit untereinander zu klären, welche Prioritäten ein Mann hat. Und wie man sich erzählt, hat ihr Gottvater alle Hände voll zu tun jeden Tag alle zum Jüngsten Gericht zusammen zu rufen. Das soll dort sehr beliebt sein...“

Der Himmel schien nun nicht mehr so verlockend. Allein nur unter Männern, was für ein gruseliger Gedanke! Doch ich wollte es genau wissen: „Ich muss also nicht hier bleiben? Ich kann reinkarnieren?“

„Aber ja, selbstverständlich! Allerdings wenn du wieder nach Mitteleuropa zurück möchtest, kann das eine Weile dauern, die Geburtenrate ist dort sehr zurück gegangen...“



08 Juli 2010

Drei Jahre


... wie doch die Zeit vergeht!
Vor drei Jahren bin ich das letzte Mal umgezogen. Dieses "Trauma" habe ich in der Glosse Frauenhaus verarbeitet. Ähnlichkeiten und Selbstbezichtigungen sind nur anflugsweise real...

11 Mai 2010

Projekt


Da stehe ich, gestützt auf den Spaten und blicke auf den trägen breiten Strom, der sich kaum merklich zu meinen Füßen an mir vorbei wälzt. Der einst so wilde, ungestüme Fluss, gebändigt und begradigt, ein Kanal, wie mit dem Lineal gezogen. Der macht keine Probleme mehr. 


Aber er macht auch nichts anderes mehr. Nicht mal mehr Ringe, wenn ich ein Lachen hinein werfe...

Ein wahrhaft hartes Stück Arbeit liegt vor mir. Wie schaffe ich es, ihm die Mäander wiederzugeben? Die Auen und Sandbänke? Die dichten Wälder und lichten Wiesen, die sich an seinem Ufer einst entlang zogen?


Das Schwierigste wird wohl sein, den Felsen wieder in die Mitte des Stroms zu schieben, auf dem ich einst saß, die Sonnenuntergänge beobachte und mich vom Sturm beuteln ließ...


25 Februar 2010

Vorsicht Glosse


Wir gründen einen Männerschutzverein oder
Es gibt kein Matriarchat, es gab nie eins und es wird auch keines geben!

Stellen wir uns einmal folgendes vor: Die Frauen sind erstarkt, sie haben wirtschaftliche Unabhängigkeit errungen, sich weltweit zusammen geschlossen und....
... die „Herrschaft“ an sich gerissen! Aus dem Patriarchat wurde ein Matriarchat!

Als erstes stieg die Kriminalitätsrate bei Frauen sprunghaft an. Die Gefängnisse sind voll von weiblichen Schwerverbrechern. 
Für einen Mann ist es nicht mehr so leicht, am Abend allein auszugehen, da er ständig damit rechnen muss belästigt oder schlimmer überfallen zu werden. 
Die Chefetagen sind mit Chefinnen besetzt. 
Die Ehefrau geht selbstverständlich arbeiten, sie muss ja für das Familieneinkommen sorgen. Mann und Sohn schmeißen den Haushalt und hüten die Kleinkinder, die fast alle aus der Retorte stammen, da die quasi Mutter keine Zeit mehr für Schwangerschaft und Entbindung hat.
Die Bordelle sind mit Callboys besetzt und die unterbezahlte männliche Reinigungskraft bekommt an ihrem Geburtstag von der zufriedenen Arbeitgeberin ein Blümchen.
Männergruppen treffen sich heimlich, um über Freiheit und Gleichberechtigung zu diskutieren und müssen um elf Uhr zu Hause sein, da es sonst für sie auf der Straße zu gefährlich ist.
Politikerinnen schmieden in ihren internen Sitzungen Kriegspläne, während sie in der Öffentlichkeit über Abrüstung und Männergleichberechtigung reden.

Was für ein Horrorszenario. 
 
Fühlt euch da mal hinein. Fast könnte frau die Männer verstehen, wenn sie eine Entwicklung zum Matriarchat um jeden Preis verhindern wollen. Der Mann kann sich eine weiblich geprägte Gesellschaft einfach nicht vorstellen und mit solchen Gedanken fühlt er sich auch nicht wirklich wohl .

Aber dafür sind wir ja da. Frauen sind schließlich Tag und Nacht für sein Wohl zuständig. Dafür, dass es unseren, nein, dass es allen Männern gut geht! Wir unterstützen sie in ihren Bestrebungen und sorgen dafür, dass keine Frau aus der Reihe tanzt und keine renitente Tochter das sensible Ökosystem, in dem ein Mann lebt, gefährdet.

Die wahrhaft freie Frau bringt, wie wir wissen, den Mann in Gefahr. Und da sich auch zaghafter Widerstand schon als gefährlich erwiesen hat, bremsen wir uns gegenseitig aus und wachen eifersüchtig darüber, dass matriarchales Gedankengut gar nicht erst die Filter der öffentlichen Meinung passieren kann.

Somit beschützen wir natürlich auch unsere Töchter und sorgen dafür, dass sie unauffällig, angepasst und im richtigen Moment reizvoll und attraktiv erscheinen. Schließlich müssen sie ja irgendwie durchs Leben kommen, also irgendwie unter die Haube, wenn der etwas überholte Ausdruck erlaubt ist. So wurden wir erzogen, so geben wir es weiter. Schließlich liegt es in unserem genetischen Programm, die Menschheit zu erhalten. Auf die männliche Hälfte derselben, sollten wir uns in diesem Falle erfahrungsgemäß nicht verlassen.

22 Februar 2008

Tun wir doch einmal so...

Der Ring der Mütter

Tun wir doch einmal einfach so, als wüssten alle bereits um die heilsamen, dienlichen und fördernden Auswirkungen der weiblichen Gegenwart und ihres Einfluss im gemeinschaftlichen Zusammenleben. Als wäre die tragende Kraft der Frauen sichtbar und fühlbar in das alltägliche Leben integriert, anerkannt und als natürliche Voraussetzung akzeptiert.

Tun wir doch einfach einmal so
, als
wäre es für Frauen selbstverständlich, dass sie sich von der Geburt bis zum Tod in ihrer Muttersippe als Verantwortungsträgerin in den Ablauf der Gemeinschaft einfügen und dass sie das auch so für ihre Kinder wünschen. Als würde bereits jede Frau ständig mit gleichgesinnten Frauen über die eigene Lebensgestaltung, die Ihrer Kinder, vielleicht auch die eines Partners korrespondieren. Als könnte jede Frau jederzeit die Wohnung verlassen, um den täglichen Verrichtungen nachzugehen, ohne weit reichende Vorkehrungen zu treffenzu müssen, ihre Kinder versorgt oder behütet zu wissen. Ebenso mit der Gewissheit lebend, sich immer auf eine helfende Hand zu verlassen.

Tun wir doch einfach mal so, als wüsste bereits eine jede Frau jenseits bzw. während der Pubertät welchen Platz sie in der Gemeinschaft einnehmen wird. Ein Platz der nicht statisch ist, sondern sie fließend in ihrem Leben durch alle Phasen führt, die ein Frauenleben beinhaltet. Das heißt, die verschiedenen Verantwortungsbereiche in den unterschiedlichen Lebensphasen nicht nur wahrzunehmen, wenn es an der Zeit ist, sondern auch eine angemessene Vorbereitung auf die selbigen zu genießen. Das Sich - Ausprobieren der Jugend wird dann für die Begabungen und Neigungen reserviert sein und nicht um Lebenszeit zu verplempern mit patriarchalen Lernprogrammen.

Tun wir doch einmal so
, als gäbe es überall bereit Ringähnliche Wohneinheiten, mit einem sehr großen grünen Innenhof, der Aufenthalts-, Spiel- und Lernfläche für die Kinder der Mütter- und Schwesterngemeinschaft. Der Gebäudering ist versetzt ausgestattet mit nach außen liegenden Geschäften und Werkstätten. Je nach Umfang der Anlage oder der Anzahl der BewohnerInnen liegen Gemeinschaftsräumen dazwischen für Treffen, kulturellen Austausch und gemeinsamen Unterrichtens für jedes Alter.

Das Lernen in jungen Jahren ist völlig aus den früheren Schulghettos in die überschaubare und geborgene Atmosphäre innerhalb der Wohneinheiten verlegt worden. Der Wissensstand der Heranwachsenden wird von Zeit zu Zeit erfasst und Empfehlungen für den weiteren Lernverlauf gegeben. Eine Studierkultur etabliert sich für jedes Kind, das dafür bereit ist. Wobei das Eingebundensein in den familiär-häuslichen Ablauf und das Erlernen der gegenseitigen Fürsorge die Grundlage des Heranwachsens ist. Die Kinderbetreuung wird, vorzugsweise verwandtschaftlich, innerhalb der Gemeinschaft geregelt und ermöglicht den Müttern oder Großmüttern auch außerhalb der Wohnanlage einer Tätigkeit nach zu gehen.
Ein Großmütterteam ist an den Arbeitstagen als Reparatur- und Instandhaltungscrew unterwegs.
Die Praxen der Heilerinnen oder Hebammen befinden sich in der Etage über den Wohnräumen.
An der großen Informationswand im Gemeinschaftszentrum finden wir eine Tauschbörse für Tätigkeiten und angebotene Leistungen, die Termine der Seminare und kreativen (kulturellen) Veranstaltungen größeren oder kleineren Umfangs und einen Raum des Schenkens.
Und tun wir mal so, als gäbe es noch soviel Technologie, wie für die Aufrechterhaltung des weiteren gesellschaftlichen Lebens nötig ist und so wenig, dass die Vernichtung des natürlichen Lebensraum gestoppt und rückgängig gemacht wurde.
Die integrierten Manufakturen und Leistungsstationen für die BewohnerInnen sind ebenso Lehrbetrieb für junge Interessenten, wie Produktionsstätten. Und zum Beispiel gehören die auf der Ost- und Südseite gelegenen Gärten und Plantagen zu dem jeweiligen Mütter–Ring und die individuelle oder gemeinschaftliche Tierhaltung rundet den Lebensraum der Habitate ab.

Tun wir doch einmal so, als lebten wir schon in der Mütter-Gemeinschaft der Zukunft!

05 Februar 2007

Schon wieder Februar

Hallo ich bin wieder da.
Ich habe meine Taschen ausgepackt, die Pflanzen entsorgt, die meine lange Abwesenheit nicht überstanden haben, meinen Schreibtisch wieder eingenommen und den Computer angeworfen.
Dann erst einmal alle Blog – Seiten gelesen, die ich schon vermisst habe, im Forum vorbei geschaut und siehe da, da stolpere ich doch über einen Link der mich gleich wieder auf den Boden der Tatsachen holt. www.sevillana.de/weisheiten/planet.htm#7tage und auf dieser Seite bin ich auf die erbauliche Endzeitvision von Jörg Zink gestoßen. Klar, dass mich das gleich zu einer Gegendarstellung reizte, viel Spaß dabei

Zukunftsvision
Zufällig entstand im unendlichen Universum ein niedlicher blauer Planet, auf dem es nach kurzer Zeit, gerade mal ein paar Millionen Umdrehungen um seine Sonne, vor Leben wimmelte. Und husch husch nach dem Kommen und Gehen von verschiedenen Arten, erhob sich eine Gruppe der Säugetiere auf zwei Beine. Plötzlich hatten sie ständig zwei freie Hände und begannen damit ihr Leben zu verbessern und immer wieder auch den Planeten zu verändern. Erst ganz harmlos, sie rodeten Waldstücke, zähmten Herdentiere, bauten die ersten Siedlungen und Hügel um darin ihre wichtigen Toten zu bestatten. Die Jagd wurde immer unwichtiger für die Versorgung, da auch Raubzüge für einige männlichen Gruppen ein einträglicher Zeitvertreib war.
Während die Mütter weiter für die Sippe sorgten, hatten immer mehr Männer immer mehr Zeit, um sich unterhaltsame Spiele auszudenken, wie Krieg führen, Pyramiden bauen oder neue Religionen erfinden. Und als einer ihrer Götter gar meinte, der Mensch solle sich den Planeten untertan machen, waren die Männer nicht mehr zu halten. Sie breiteten sich aus, teilten die Welt unter sich auf und perfektionierten ihre Spiele. Sie trieben es so bunt, dass der niedliche kleine blaue Planet mit samt seiner Artenvielfalt und ihrer eigenen Spezies ernsthaft in Gefahr geriet.
Jedoch eines Tages wurden endlich die Mütter auf das Treiben ihrer Söhne aufmerksam und stellten fest, dass es höchste Zeit sei, ihre Nachsicht, Ängstlichkeit und Mutlosigkeit abzulegen und die Gestaltung des Lebens wieder in die Hand zu nehmen. Sie begannen ihren Söhnen und deren Vätern Einhalt zu gebieten. Und so blieb der kleine blaue Planet fast unversehrt, bis auch diese Spezies ausgestorben war.
„Uff“, meinten ein paar Engel, die die ganze Entwicklung von Zeit zu Zeit beobachteten, „gerade noch mal gut gegangen!“

Na dann weiterhin ein schönes 2007!
Stephanie

11 Oktober 2006

Wünsch Dir was...




... an dieser Stelle gab es einen Betrag, der jetzt auf

Kurz und Prosa zu finden ist...