28 Januar 2010

Die perfekte Mutter... die gibt es einfach nicht!

"die perfekte mutter" rief ute spöttisch auf dem heimweg aus, " die gibts einfach nicht". und wir lachten laut auf.
Wie wahr, wie wahr! Nur wo kommt er denn eigentlich her, der Anspruch eine perfekte Mutter zu sein (zu müssen)? Und was ist eine perfekte Mutter?

Damit ist es auch nicht allein getan - die Frau soll (oder möchte) überall perfekt sein - Ehefrau, Hausfrau, Arbeitnehmerin und eben auch Mutter! Vielleicht ja noch Freundin, Tochter, Schwester? Und zu dieser bestimmten Form der Perfektion scheint auch noch zu gehören, dass frau klaglos und altruistisch ihre weiblichen Tätigkeiten lebt - wer Anerkennung einfordert ist nicht perfekt – böse Falle!

Zum Glück können Frauen heute über das Ansinnen auch einfach nur lachen. Denn im Zusammenhang der interaktiven Fürsorge zwischen Frauen, einen Anspruch der Perfektion abzuleiten, ist auch lächerlich. Da liegt Perfektion fatal nahe an Perversion. Wir können lachen und die überholten Auflagen auch hinter uns lassen, eigene Vorstellungen entwickeln oder schlicht unserer Intuition folgen. Wie gut, dass wir das jetzt können, das war nicht immer so!
Menschlich weibliches Zusammenleben bedeutet trotzdem immer noch, mit (gesellschaftlich) männlichen Vorgaben leben, auch wenn sich in der persönlichen Beziehung gerade kein Mann aufhält (und der einzelne Mann ist auch nicht direkt das Problem oder nur manchmal).
Mutter sein, fernab der Perfektion, bedeutet einen Status einzunehmen. Es ist ein Seinszustand für immer. Die heute so beliebte Sichtweise der "Mutter auf Zeit", hat diesen schwerwiegenden Umstand scheinbar außer Kraft gesetzt. Mutter- und Vaterrolle heißt es nun. Solange die Kinder versorgt und aufgezogen werden, ist zeitweilig eine Elternrolle zu spielen und das Leben beginnt, wenn „die Kinder aus dem Haus sind und der Hund gestorben ist“.
Welches Leben, frage ich da? Ein Leben losgelöst von allen Banden und Verantwortlichkeiten, an der Seite des geliebten Gatten, mit dem man idealisierter Weise gemeinsam alt wird?
Ich hoffe, ich werde nicht falsch verstanden. Denn das wahre Leben läuft letztendlich doch „natürlich“ ab. Großeltern sind für ihre Kinder und Kindeskinder da, unterstützen sie wo sie nur können. Und die erwachsenen Töchter und Söhne kümmern sich um die alten Eltern. Mir fehlt nur manchmal die Intention des Selbstverständlichen in der Darstellung: so ist es gut und richtig und so war es schon immer !
Und wenn Frau über die abstrusen Vorgaben des Patriarchat herzlich lachen kann und die „artgerechte Menschenaufzucht“ nicht aus den Augen verliert, ja dann ist sie doch fast schon perfekt!

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