21 Februar 2010

Glück


Tja, wie komme ich mit dem Lesen voran? Schwierig, schwierig - ich weiß noch nicht so recht, was mir so widerstrebt. Aber wie sagte
Franz Kafka schon:


Bücher
, die uns glücklich machen, können wir zur Not selber schreiben.



11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

kochbücher

es gibt bücher, die es uns schwer machen, die es aber wert sind gelesen zu werden (z.B. Mary Daly: da beißen sich manche fast einen Zahn aus, vor allem im Original aber mit druchschnittlichen englischkenntnissen). ich fühle ganz mit dir!

birgit hat gesagt…

aber manche sind es auch nicht wert
ich habe ein interview von ihr in der brigitte gefunden
sie wird mir nicht sympathischer
das scheint mir nicht der neue weg zu sein
du bist tapfer
liebe grüße
birgit

Stephanie hat gesagt…

...ich glaube, ich weiß jetzt was mir widerstrebt - da wird versucht eine patriarchöse Installation auf Teufel komm heraus, als normale Gegebenheit zu verkaufen und einem Ideal anzupassen, dass es so nie gegeben hat, weder im Mittelalter, noch in der Steinzeit und schon gar nicht in matria - geprägter Urzeit, nämlich das exklusive Zusammenleben eines Mannes mit einer Frau und eventuell Kind(ern). Wobei das Kind inzwischen im modernen Konstrukt keine zwingende Voraussetzung ist, egal ob klein und schon gar nicht wenn groß...

...aber inzwischen möchte ja niemand mehr den seligen Zustand missen mit der Liebe seines Lebens den Alltag zu verbringen und gemeinsam alt zu werden... ;-)

birgit hat gesagt…

vorgestern nacht hat hier in unserer stadt ziemlich in der nachbarschaft ein vater seine kleinen söhne erschlagen und sich danach vor einen zug geworfen
die frau war vor kurzem ausgezogen
die frau die kinder mein besitz mit leib und leben

Stephanie hat gesagt…

...das ist der real gelebte Widerspruch zu dem überall beschworenen Ideal!

Ich habe den Bericht im Fernsehen gesehen und zucke jedesmal schon bei dem Begriff "Familiendrama oder -tragödie" zusammen.

Das hört sich fast verharmlosend an. Ist ein solches Verbrechen ein erklärliches, wenn es im eigenen Haus stattfindet oder sollte man es eher als "noch schlimmer" einstufen...?

Der Vater, der seine Kinder beschützen sollte, ist gleichzeitig ihr ärgster Feind?

Der Mann hat jedenfalls erreicht, was er wollte, er hat die Frau, die ihn verließ, gnadenlos bestraft!

Anonym hat gesagt…

dabei heißt es doch: um ein kind zu erziehen brauchts ein ganzes dorf - diese vereinzelung von frauen in kleine kisten, wohnungen genannt, trennt sie unmittelbar von einer großen kraftquelle: nämlich der vernetzung mit anderen frauen. manche alte frauen holen sich das (unbewußt) wieder, indem sie sich beim arzt treffen und ratschen (und manchmal sauer reagieren, wenn sie dran sind).
diese fixierung auf einen mann (jaja, ich lebe das ja auch, seufz, obwohl, fixiert bin ich nicht, da würde er mir den blick verstellen:-)) ist ja auch genetisch nicht der hit! die vielfalt machts. und wenn männer sich das recht auf außereheliche (dieses wort schon!) vergnügungen zugestehen, warum wird bei frauen dann so erbost reagiert?
ich fand es so süß, als bei einem filmabend, bei dem es um ein dorf ging, wo die männer bei den müttern bleiben und die frauen ihre liebhaber über nacht zu sich ließen (oder auch nicht) und ansonsten die frauen in ihrer familie blieben, überall so kleine seufzer zu hören waren: hach, das wäre geil, das wäre die lösung (nur für was, hat sie nicht verraten;-), oh, das würde mir gefallen... aber als es danach um unsere gesellschaft und deren rollenbilder/verständnisse und die ganz alltägliche situation der frauen ging, wurden die gängigen konzepte verteidigt...

Stephanie hat gesagt…

... die Panik, die da geschoben wird gipfelt oft in dem Entsetzen, sich vorzustellen mit den Müttern, Schwestern und Tanten zusammen zuleben. Dabei hat und das wissen wir inzwischen ja gewiss, in matrivivialen Verhältnissen jede Frau ihren angemessenen Wirkungskreis und es findet eine gegenseitige Fürsorge statt.

Wenn alle Frauen wirklich eine wirtschaftliche Unabhängigkeit leben könnten, wie viele klassische "Partnerschaften" würden da wohl noch praktiziert?

Anonym hat gesagt…

Whhhhaaaa! was für ein gar schröcklicher gedanke! frauen unter sich! wer weiß, was die da ausHECKEN! vielleicht wollen die die wetlherrschaft am herrentag übernehmen? mann weiß ja nie!

"wie viele klassische "Partnerschaften" würden da wohl noch praktiziert?" tja, das ist so eine frage. wenn die kinderbetreuung auf vielen schultern ruhen würde, wenn keine finanzielle abhängigkeit bestehen würde... würde es weniger ehen, aber mehr partnerschaften geben, auf augenhöhe.

(es würde dann vermutlich auch mehr wechselnde sexualpartner bei frauen geben... aber an dieser stelle würde von einer freundin ein gegenargument kommen: sich jedes mal auf einen anderen menschein einstellen und das beim sex? och nö. das dauert zu lange. - das argument lass ich gelten;-)

es gäbe lauter glückliche, unrasierte, schräge frauen (dick werden die meisten dann nicht mehr, warum auch?)

irka

Stephanie hat gesagt…

ach ja, liebe irka,

wehe wenn Frauen sich zusammen tun und die Herrschaft übernehmen ... sie würden womöglich die Männer brutal unterdrücken, kein Mann könnte nach Sonnenuntergang mehr das Haus verlassen und würde in seiner hemmungslosen Freizeitgestaltung vielleicht eingeschränkt, da es wichtigeres zu tun gibt...

„...anderen menschein einstellen und das beim sex?“

...denken die Männer genauso???

Tja, der zur Zeit am meisten geträumte Traum der romantischen Liebe: Partnerschaft auf Augenhöhe!

… an solchen Stellen hake ich immer ketzerisch ein: was für „Partnerschaften“ sollen das denn sein? Auf den matriarchalen Nenner gebracht: des Nachts ist er der Geliebte und am Tag der hilfreiche Bruder an der Seite der Frau? Mit der üblichen (Macho) Ausrichtung der momentane Männer haben wir noch ein langes Umerziehungsprogramm vor uns und das müsste erst mal bei den Frauen anfangen...

Anonym hat gesagt…

Hätte ich mein "Whhhhaaaa! was für ein gar schröcklicher gedanke! frauen unter sich! wer weiß, was die da ausHECKEN! vielleicht wollen die die wetlherrschaft am herrentag übernehmen? mann weiß ja nie!" noch deutlicher als Ironie kennzeichnen müssen?

vermutlich würde es wirklich frauen zurückzahlen wollen. andere würden eine egalhaltung männern gegenüber einnehmen, wieder andere würden den Robert-Merle-Roman "Die geschützten Männer" nachspielen, zumindestens den beginn der geschichte, andere würde die männer vors tor jagen, ihnen männerhäuser in die stadien bauen und in ruhe gelassen werden wollen; wiederum andere würden geld verdienen, paarungswillige frauen an potente männer zu vermitteln...

frag mal rum, welche der "normalen" durchschnittsfrau ihren mann ernst nimmt. ich meine nicht die frisch verliebten.

Stephanie hat gesagt…

Nein, nein, ich hab dich schon verstanden und meine Fortsetzung war nicht minder ironisch gemeint, aber ironisch sprechen ist wohl leichter, als zu schreiben...

Daher habe ich meine Glosse auch noch in den Blog gesetzt.

Das Wort Ehe nimmt ja kaum noch jemand in den Mund, aller Orten heißt es Partnerschaft, auch wenn sie real keine solche (auf Augenhöhe) ist ... dieser positiv aufgeladene und noch relativ unbelastete Begriff verschleiert jedoch auch die Tatsache, dass es im Praktizieren zwischen der herkömmlichen Ehe und der modere Partnerschaft praktisch keinen Unterschied gibt..