26 Januar 2011

Mitternachtspost im Januar


Neulich las ich in einem Kommentar, dass ein Künstler an sich zweifeln muss und die besten Werke von Zweiflern stammen...

Ob das wirklich so ist, möchte ich hier und jetzt doch einmal bezweifeln...

ich weiß, ich weiß, Zweifler(innen) haben so was bescheidene, sympathisches... Zweifeln, auf der Suche sein ist auch ein bisschen chic! Wir kennen ja auch alle den Spruch: Der Weg ist das Ziel! Immer ist noch etwas zu verbessern, immer sind wir noch nicht gut genug, müssen wieder und wieder hart an uns arbeiten. Gut, manches Mal mag es auch nötig sein, denn manch erzieherischer Drill und unnütze Verbildung haben uns verbogen und eingeengt und uns selbst entfremdet.

Aber muss es denn wirklich auf einen dauernder Kraftakt hinauslaufen, zerquält von Selbstzweifeln und auf der Suche nach dem Heil, das uns andere vorenthalten haben?

Wir können stattdessen den Tag
in dem Bewusstsein
verbringen, dass wir die Welt heilen, mit unserem Handeln, unserer Kunst, mit unserem Dasein!

Zweifel bedeutet doch, ich bin nicht gut genug für diese Welt! Und mache ich alles richtig? Werde ich von den Anderen akzeptiert? Aber gut und möglichst noch besser, muss ich doch nur sein, wenn ich gegen irgendwelche Konkurrenten antrete, wenn ich meine Arbeit möglichst gewinnbringend verkaufen muss, wenn mein Umfeld mich zwingt, mich ständig zu beweisen.

Eigentlich ist das doch so ein Männerding... währenddessen
scheint es ein Teil des weiblichen Existenzberechtigungsgefühl zu sein, sich immer ein wenig unwert fühlen zu müssen ... 
ich will das schon lange nicht mehr...

Nichts ist weniger willkommen, als eine Frau, die selbstbewusst auftritt und die sagt: Ich weiß genau, was ich will und was ich tue!

Wir sollten wirklich aufhören an uns selbst zu zweifeln, sondern unserer Intention freien Lauf lassen und damit glücklich sein. Da kann ich abschließend nur sagen: ...nicht Eine von uns hat wirklich einen Grund an sich zu zweifeln! 


Ich wünsche allen eine zweifelsfreie Zeit... und ganz besonders Dir!


Mitternachtsgedanken aus gegebenen Anlass...

5 Kommentare:

Karin hat gesagt…

Danke für diesen Beitrag. :-) Ich bin ja so eine Künstlerin die immer mal in Zweifel verfällt. Aber ich arbeite dran. Diese Zweifelgeschichte ist sehr zweischneidig. Zum einen ist es natürlich blöde, wenn es einen niederdrückt und dazu bringt so klein zu machen. Zum anderen ist es aber auch ab und an wichtig auf Distanz zu seinem Werk zu gehen, zu mindestens für mich. Dieses auf Distanz gehen ist aber auch nicht direkt Zweifel, sondern eher eine kritische Betrachtung, und die ist wichtig.
Als Autodidaktin sind meine Zweifel sehr oft der Natur, ob meine Mittel reichen das auszudrücken was mich bewegt. Aber die werden weniger, je länger ich arbeite und je mehr ich dazu lerne.
Alles Liebe Karin

Grey Owl Calluna hat gesagt…

HU,hu,hu,.......liebe Stephanie...Du hast Recht!!!
Kann Frau nicht beides tun?
Liebevoll mit und an(nicht falsch verstehen!) sich arbeiten und trotzdem den Tag, das Leben, den Moment genießen?
Ein goldener Mittelweg scheint mir auch hier angebrqacht.
Integer sein, selbstbewußt und sich Fehler verzeihen.
Ich hab´ noch nie viel auf die Meinung der anderen gegeben.
Ist natürlich auch Kampf,...irgendwo.
Wenn ich daran denke, wieviel Kämpfe ich früher ausfechten mußte, nur um DAS zu tun, was ich wollte...pffff.....gegen die Eltern, die Leute, das Dorf, die Vorurteile, sogar gegen den Staat....
Und wenn ich mal ganz ehrlich bin,....ich kam gar nicht dazu an mir zu zweifeln.
Ich war (bin) ein echter Trotzkopf....grins.....
Super geschrieben liebe Stephanie.
Danke Dir!!
Sei lieb gegrüßt
Rosi

Stephanie hat gesagt…

liebe Karin,
das Feilen an den eignen Ausdrucksmöglichkeiten und das Verbessern der Technik gehört wohl zu jeder künstlerischen Arbeiten, kommt mir auch bekannt vor. Vielleicht daher der Spruch: Kunst kommt von Können?
Ich denke auch, dass die landläufigen Zweifel und das Ringen um die Botschaft eines Kunstwerkes nicht wirklich das gleiche sind...
allerbeste Grüße
Stephanie




liebe Rosi,
...natürlich kannst du an dir nach Herzenslust arbeiten, die Frage war ja nur, warum und für wen tun wir das?
Ist die Motivation Unsicherheit oder bewusstes Handeln...
Wenn ich das so lese, scheinst du so gar keine Zweiflerin zu sein, sondern eine Renitante... ;-)
kämpferische Grüße
Stephanie

birgit hat gesagt…

du meinst
wenn die männer an sich zweifeln haben sie allen grund dafür
giggle
ja ich weiss
ich bin nur ein mädchen
die eltern hatten nur einen jungennamen für mich
und als mein bruder vorgeburtlich starb waren mutter und vater zu tode betrübt
wenn das nicht grund ist sich immer ein bisschen weniger wert zu fühlen
und das ist eine grundprägung
mit der setz ich mich auseinander
aber weg geht sie nicht *seufz*
seit ich das weiss lebe ich viel besser

Stephanie hat gesagt…

hallo Birgit,
grins... eigentlich meinte ich das Konkurrenzgebaren der Männer, aber vielleicht sind sie auch die Erfinder des Zweifels...
meine Schwester leidet heute noch darunter, dass sie nicht geschätzt wurde, da sie nicht der ersehnte fünfte! Sohn unseres Vaters war, während ich als letztes Kind ein gern genommenes Mädchen war. Welch Leid durch diese Sohn-statt-Tochter-Vorstellung so entstanden ist...
ich grüße dich herzlich
Stephanie