28 Mai 2011

vom Hölzchen aufs Stöckchen

... für den folgenden Text wurde ich heftigst gescholten, wobei "unverständlich" noch das Freundlichste war. Ich entlasse die Worte trotzdem in die Zeit, denn ich stehe hinter jedem einzelnen:


Das Bestreben eines jeden Menschen kann unglaublich verschieden sein, unvereinbar mit den anderen erscheinen... die Grundbedürfnisse sind jedoch eigentlich durchaus auf einen Nenner zu bringen. Die bloße Existenz ist den meisten zu wenig und „besitzen“ wir nichts, gehören wir auch schnell mal nicht mehr dazu.

Das Bestreben eine Nivellierung an Gruppenniveau zu erreichen, ist ein Art Trieb des Individuums. Wir haben einen Drang zur Angehörigkeit (ursprünglich die sogenannten Blutsbande), wir müssen also (irgendwo) dazu gehören und diese schützende Gruppe sollte möglichst stark sein.

Das mündige (oder wirtschaftlich autarke) Individuum ist jedoch nicht immer in der Lage oder Position aus den vielen Gruppierungen, welche die weltweite Gesellschaft bereit hält, auszuwählen oder ihr einfach beizutreten. Wir werden entweder hineingeboren oder müssen uns später den Platz in einer der vielen heutigen Gruppierungen erarbeiten oder erkämpfen.

Offenheit und Wohlwollen einer Vision gegenüber, die von ursprünglichen, natürlichen und somit humanen Verhältnissen im Menschenverständnis spricht, sollte doch selbstverständlich sein, aber der allerortenspürbare Widerstand erscheint mir unvernünftig hoch. Der Herdentrieb, der uns durch eine Über - Hierarchisierung antrainiert wurde, lässt die Menschen mitunter wie Lemminge reagieren.

Es geht um die (lebenslange gegenseitige) Verantwortung für die uns Angehörenden, die dem Menschen und vor allem dem weiblichen, über einen sehr langen Zeitraum von diversen mächtigen Herren regelrecht ausgetrieben wurde. Zu diesem Herrenbegriff gehört allerdings ebenso der Vater, wie der männliche und zu allem Überfluss monotheistische Gott, der Ehemann oder der Arbeitgeber und von uns gewählte Politiker. 

Wir, die wir doch eigentlich von unserer Spezies her gruppenhaft und mütterbezogen organisiert sind, lassen uns vereinzeln und werden seit Generationen dazu angehalten, die eigenen Interessen und dazu gehören immer auch unsere unmittelbaren und blutsverwandten Mitunslebenden, zu verraten. Solange der Mensch bereit ist die Verantwortung für sich und die Seinen abzugeben, wird es schwer sein, das bestehende Herrschaftssystem zu durchbrechen, welches nachhaltig in menschliche Hirne etabliert wurde.

Diese Mischung aus besagtem Herdentrieb und Stockholmsyndrom beherrscht immer noch das Leben der Frau in unserer (Welt)Gesellschaft. Dass heißt, die etablierte Macht verknüpft mit prinzipiell vorhandener, drohender Gewalt lässt die Frau oft nur vorsichtig oder eingeschränkt agieren.

Die Spaltung zwischen Wirtschaft, also dem Arbeitsleben und der Erwerbsarbeit am lebendigen Menschen, auf der einen Seite und dem diffus definierten, privaten Bereich, mit dem hohen Zugriff der Freizeitindustrie auf der anderen Seite, wird immer weiter voran getrieben. 
 
Jedenfalls kämpfen Feministinnen zur Zeit immer noch um das Privileg, die (Arbeitsplatz) Falle des ausschließlich privat-häuslichen Bereichs verlassen zu können, wodurch damit endgültig diese ominöse Spaltung zementiert würde...

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2 Kommentare:

Almut hat gesagt…

Hallo,
ich finde gut was Du schreibst, denn es sind auch meine Gedanken, Erfahrungen und ich habe viel drüber gelesen. Es hilft nicht zu hardern mit Dingen die sich von heute auf morgen nicht ändern...aber die Quittung aus dieser Schieflage wird gerade erkannt...und das Gleichgewicht kommt schneller als erwartet.
Wir sind Optimistinne mit Kampfgeist..lg Susi

birgit hat gesagt…

wer schilt dich für diese gedanken?
lass mich raten der mann?
hihi ja sie bekommen sofort das flattern wenn eine andere nicht männerzentrierte form des zusammenlebens als möglich dargestellt wird
aber egal
lassen wir uns nicht den mund verbieten und stellen unsere sicht der dinge dar
es wird noch sehr lange dauern bis ein umdenken auf breiter ebene einsetzen wird
aber so ist es nunmal
und es ist nicht mit matriarchalen vorstellungen vereinbar unsere gedanken mit feuer und schwert zu verbreiten
allerliebste grüße birgit