21 Juni 2011

Klassiker und Zukunft

...ein bisschen Zappen hier und ein wenig da und plötzlich landete ich in dem guten alten Kultfilm Die Zeitmaschine (Originaltitel The Time Machine) von 1960 und zwar in der Szene, in der George, dem Erbauer des technischen Wunderwerkes, ein Buch aus Altersgründen in den Händen zerbröselt. Er steht verzweifelt in der vergessenen Bibliothek und schnauzt den verdutzten Jungen an, der ihm gerade die Bücher gezeigt hatte und dessen Unverständnis macht ihn noch wütender. 

Dabei fällt der bemerkenswerte Satz: „... ich gehe jetzt in meine eigene Zeit zurück und niemand wird mich dazu bringen, dass ich ihnen von dieser hoffnungslosen Zukunft berichte...!“

Der zeitreisende Wissenschaftler war erschüttert über die Geringschätzung der vergangenen Zivilisation, den M
angel an Verständnis für die Notwendigkeit einer benutzbaren Technologie und der scheinbaren Sorglosigkeit der zukünftigen Erdenbewohner.

Es war für ihn einfach unfassbar. Schließlich haben Männer über Jahrhunderte hinweg Wissenschaft und Fortschritt geschaffen und sind sogar für dafür gestorben und diese fernen Kinder sind ahnungslos und benehmen sich, als hätte es nie eine Menschenzivilisation gegeben. Für den Zeitreisenden war es undenkbar, dass es in dieser Gesellschaft keine Männer gibt, die das Volk regieren und Gesetze beschließen und dafür sorgen, dass diese eingehalten werden... 

Wie sah sie denn nun aus, diese hoffnungslose Zukunft?


Die Eloi lebten unbeschwert in einer üppigen Welt voller Früchte und Blumen, in völliger Muße mit Spielen und Lachen, Schwimmen und Tanzen... ein bisschen arg naiv, aber anscheinend glücklich und zufrieden. Natürlich ist es eine trügerische Welt, wie wir später erfahren werden. Es gibt die bösen, unterirdisch lebenden Morlocks, die von Zeit zu Zeit Elois in ihre Höhlen verschleppen, damit diese dort arbeiten. Daher gibt es auch keine älteren Menschen. Doch schon beim allerersten Sehen dieses Film, fragte ich mich sofort, wo denn die Kinder sind? 


Diese sichtbaren Eloi bestanden aus einer dauerhaften gleichaltrigen Gemeinschaft von jungen Menschen (so wie die heutige Gesellschaft sich das Leben wünscht) ohne Kranke, ohne Alte und ohne irgendwelche Kinder. Da sie scheinbar auch keine Erinnerung an die Molock haben, wurde sie wohl kaum von ihnen aufgezogen. Wieso bestand diese sonderbare Zukunft nur aus einer Art Jugendkultur, fragte ich mich? Die einzige Mutter mit Kind, die in dem Film vorkam, war eines der gruseligen Molockwesen. 

Es ist wieder eine dieser Geschichten, bei der der Autor nicht wirklich bis zum Ende gedacht hat. Denn, obwohl er die Schrecken seiner unmittelbaren Zukunft gesehen hat und seine Welt durch hochentwickelte Waffentechnologie in einem Inferno unterging, reist George zurück um einige Bücher zu holen, die helfen sollen, die Welt vermutlich nach den gleichen, untauglichen Mustern wieder aufzubauen.

Jedenfalls, wenn ich an eine hoffnungslose Zukunft denken würde, hätte ich ganz andere Bilder im Kopf. 


Woran denkt ihr bei dem Wort Zukunft?
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3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bin ich bei "Wünsch dir was"??? Dann wünsche ich mir eine Zukunft ohne Gewalt, ohne Kriege, mit Menschen, die sich zuhörenund gemeinsam Ressourcen verwalten, nachhaltig arbeiten, achtsam und wertschätzend miteinander umgehen - und ich vermute mal, dass es ohne Geld geht.

Zukunft stelle ich mir aber eigentlich anders vor, vermutlich bin ich aber zu deoressiv heute, deshalb schreib ichs mal nicht auf. Das ist zu elend:-(((

Grey Owl Calluna hat gesagt…

....an die Prophezeihungen der alten Indianerin. Aber die, werden wir i diesem Leben icht mehr er-leben.
Jetzt geht`s erst mal rund. Dann wird neu angefangen. Oder so.....Wenn nicht mehr Viele übrig sind, wird dann auch wieder "mit" der Erde gelebt,....Zeit der Besinnung....so zu sagen....
Also,.....harren wir aus,....und sehen uns im nächsten Leben in eineer besseren Zukunft.
Sei lieb gegrüßt
Rosi

Stephanie hat gesagt…

Hallo Irka, wünschen darf frau immer und überall, sie sollte nur genau wissen was sie sich wünscht. sich etwas vorzustellen, eine Vision haben ist für mich nicht das Gleiche wie Wünschen
liebe Grüße
Stephanie



Hey Rosi
... du weißt ja, ich hänge meine Zukunftsvision so hoch, dass ich sie immer über alle momentanen Schwierigkeiten hinweg, nicht aus den Augen verliere
liebe Grüße
Stephanie
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