02 Juli 2014

meine Freundin Renate - Kindheit, die Zweite...

Renate, 60 Jahre her – sie war eine meiner kleinen Freundinnen. Mit ihr spielte ich schon, noch bevor ich in die Schule kam. Renatchen war ein süßes Ding, etwa ein Jahr jünger als ich, aber viel lauter und frecher. Ihre Oma wohnte ganz in unserer Nähe in einem kleinen langgezogenen Haus mit einem großen Hof und Garten nach hinten raus. Die Oma war eine dünne drahtige Person mit einer tiefen rauen Stimme, die ohne Unterlass eine Zigarette nach der anderen rauchte. Renate hielt sich manchmal wochenlang bei ihr auf. Über Renates Mutter waren per Dorfklatsch wilde Gerüchte im Gange, aber leider schienen die alle übertrieben, denn eines Tages wohnte meine Freundin wieder bei ihr in der Stadt. Dann sahen wir uns nur noch in den Ferien und bald gar nicht mehr... 
nur immer auf dem Hof spielen wurde uns unternehmungslustigen Kleingören schnell langweilig und so verdrückten wir uns manches mal klammheimlich wenn die Großmutter im Garten werkelte. Hatten wir uns durch das große grüne, wackelige Tor geschlichen und die damals stille Dorfstraße überquert, spielten wir in der langen Kastanienallee, die sich durch das halbe Dorf zog... im Frühsommer konnten wir Maikäfer fangen, winzige Frösche in dem sumpfigen Graben hinter den alten Bäumen beobachten und im Herbst Säckeweise glänzend runde Kastanien sammeln....
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