Neulich las ich das spontan geäußerte Statement: "...ich bin eine unnatürliche Frau..." und eigentlich war meiner Meinung nach damit 'unangepasst' und aus der kulturellen Norm fallend gemeint. Denn witziger Weise hat es sich eingebürgert das angepasste Weibchenverhalten im patriarchalen Kulturraum als natürlich zu bezeichnen. Zum einen, weil Frau aus patriopathisch-taktischen Gründen mit der verachteten Natur gleichgesetzt wird und zum anderen, weil frau immer noch die Kinder bekommt, was ja bekanntermaßen natürlich ist. Und das obwohl wir alle (auch die dressierte Frau), inzwischen im patri-kulturellen Alltag von einem naturgemäßen Gebaren Jahrtausende entfernt sind und erst seit ein paar Jahrzehnten wieder, und recht langsam, die Besinnung auf unser natürliches Sein einsetzt.
Noch ist es
auch semantisch so definiert, dass natürlich, das Adjektiv
ist, das sich auf (die) Natur
bezieht. Was viele allerdings wirklich meinen, wenn sie
'natürlich' sagen, ist eigentlich 'normativ' und Norm
bzw. die sogenannte Normalität ist eine kulturelle Vorgabe
und noch dazu leider eine durch und durch patriarchal geprägte.
Von naturgemäßem/natürlichem Gebaren kann in unserer (patriarchös kreierten) Kulturgesellschaft daher kaum die Rede sein. Wir (Frauen) tragen Kleidung, die unseren Körpern nicht gut tun oder den Klimaverhältnissen nicht immer gerecht werden. Der alte Spruch: "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur unzweckmäßige Kleidung!" ist immer noch aktuell. Wir schneiden unsere Haare kurz und beschneiden damit unsere natürliche Sensorik, von Dauerwellen und unnatürlichen Farben gar nicht zu reden. Wir folgen den Schnittmusterbögen diverser Männerphantasien und passen uns Schönheitsidealen an. Wir spielen eine Mutterrolle, die nichts mit dem natürlichen Muttersein gemein hat. Wir unterdrücken in vorauseilendem Gehorsam unsere Female Choice und lockern die Bindung zu unseren Kindern so früh wie möglich. Wir treten in den Kreislauf von Erwerbs- und damit fremdbestimmter Arbeit ein und ertragen schon als Kleinkinder die Trennung von der Mutter. Als Frauen und Männer kreisen wir in einem (sexualisierten) Familenideal in Form von (romantischem) Paargetue und krampfhaft aufrechterhaltener Kleinfamilienidylle, wobei das essentiell zugehörige Menschenkind weitgehend outgesourct wird. All das ist weder natürlich, noch (menschen)artgerecht, sondern gehört zu den Nebenwirkungen der Patriarchose.
Wenn eine Frau all das bewusst durchbricht, wenn sie das perverse Normverhalten hinter sich lässt und sich auf ihr Selbst besinnt, dann können wir schon eher von Natürlichkeit sprechen. Unsere biologische (organische) Form als Lebewesen ist natürlich und das Grundgeschlecht ist weiblich.
Die heute verinnerlichte Verhaltensethik ist es nicht. Sie ist der vorherrschenden gesellschaftlichen Dynamik und den installierten Sozialregeln unterworfen, die aus der androzentrierten Herrschaftsideologie stammen.
In einem natürlichen (organisch gewachsenen) menschlichen Kontinuum finden wir die soziale innere Balance einer versorgenden Gemeinschaft, welche aus selbstbestimmten Individuen besteht.
Von naturgemäßem/natürlichem Gebaren kann in unserer (patriarchös kreierten) Kulturgesellschaft daher kaum die Rede sein. Wir (Frauen) tragen Kleidung, die unseren Körpern nicht gut tun oder den Klimaverhältnissen nicht immer gerecht werden. Der alte Spruch: "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur unzweckmäßige Kleidung!" ist immer noch aktuell. Wir schneiden unsere Haare kurz und beschneiden damit unsere natürliche Sensorik, von Dauerwellen und unnatürlichen Farben gar nicht zu reden. Wir folgen den Schnittmusterbögen diverser Männerphantasien und passen uns Schönheitsidealen an. Wir spielen eine Mutterrolle, die nichts mit dem natürlichen Muttersein gemein hat. Wir unterdrücken in vorauseilendem Gehorsam unsere Female Choice und lockern die Bindung zu unseren Kindern so früh wie möglich. Wir treten in den Kreislauf von Erwerbs- und damit fremdbestimmter Arbeit ein und ertragen schon als Kleinkinder die Trennung von der Mutter. Als Frauen und Männer kreisen wir in einem (sexualisierten) Familenideal in Form von (romantischem) Paargetue und krampfhaft aufrechterhaltener Kleinfamilienidylle, wobei das essentiell zugehörige Menschenkind weitgehend outgesourct wird. All das ist weder natürlich, noch (menschen)artgerecht, sondern gehört zu den Nebenwirkungen der Patriarchose.
Wenn eine Frau all das bewusst durchbricht, wenn sie das perverse Normverhalten hinter sich lässt und sich auf ihr Selbst besinnt, dann können wir schon eher von Natürlichkeit sprechen. Unsere biologische (organische) Form als Lebewesen ist natürlich und das Grundgeschlecht ist weiblich.
Die heute verinnerlichte Verhaltensethik ist es nicht. Sie ist der vorherrschenden gesellschaftlichen Dynamik und den installierten Sozialregeln unterworfen, die aus der androzentrierten Herrschaftsideologie stammen.
In einem natürlichen (organisch gewachsenen) menschlichen Kontinuum finden wir die soziale innere Balance einer versorgenden Gemeinschaft, welche aus selbstbestimmten Individuen besteht.
Noch leben wir in
einer Zeit, in der das Patriarchat
nach wie vor die Frau verschleppt. Mütter und Töchter
werden von ihrem natürlichen (evolutionsbiologischen) weiblichen
Sein (der gelebten Matrifokalität) so fern wie möglich gehalten.
Wir leben (teilweise sogar unbeschwert) nach von Männern erdachten Regeln
und leiden auch nicht immer unter der unmittelbaren Gewalt der Waffen strotzenden
Androkratie. Das uns bekannte, von Gewalt durchsetzte
Gesellschaftstreiben wurde so normalisiert, dass es uns als natürlich
verkauft werden konnte. Das Kulturwesen Mensch ist sogar bereit
kriegerische Auseinandersetzungen als natürlich zu
akzeptieren.
Wenn wir Menschen
immer noch unserer Ur-Natur gemäß agieren würden, lebten wir da wo
es gut warm ist und wir keine Kleidung bräuchten – quasi in einer
wehrlosen (ungepanzerten) Alltagssituation. Die Mensch selektierte
für ihr Überleben ein friedfertiges Sein, dass heißt sie ist von Natur aus nicht gewalttätig (was aber immer noch gern behauptet wird). Die
Nahrung suchende (und vielleicht auch wissbegierige) Spezies Mensch
breitete sich aus und brachte es fertig, sich in allen Klimazonen
dieser Welt einen Lebensraum zu schaffen und ihren Nachwuchs
aufzuziehen. Denn das ist es worauf es ankommt - da wo Kinder
heranwachsen, ungestört spielen und lernen wie Leben geht, ist
die Mensch heimisch. Solange bis sich die
Bedingungen änderten und die optimal an die Natur angepasste
Mensch sich den neuen Herausforderungen stellen muss(te). Die
mütterlich geprägte Wesensart ist zwar nicht unflexibel (das wäre
für den Nachwuchs auch nicht von Vorteil), ist aber vor allem auf
Beständigkeit, Sicherheit und sich wiederholenden Ereignisse
ausgerichtet. Das zufriedene - das glückliche - Menschenkind wuchs menschenartgerecht in den verlässlichen Verhältnissen der Matrifokalität auf und
genau das war und ist natürlich.
Erst als
Sozialstrukturen der patriarchösen Art, Mutter und Kind in Geiselhaft
nahmen, verlor die echte Natürlichkeit (die matrifokale Urnatur)
ihren Wirkungsraum. Die patriarchöse Wirklichkeit entspricht so gar
nicht unserer menschenartgerechten Daseinsform. Das
gesellschaftskonforme Verhalten als dressiertes Weibchen (Stockholm-Syndrom) ist daher
alles anderes als natürlich und es ist nicht von Bedeutung,
ob wir glauben uns rebellisch als „unnatürlich“ zu präsentieren,
um nicht mehr den absurden Normen zu entsprechen - das Lebewesen Frau
als solche ist immer natürlich! Ob sie auch
weiterhin genormt und konditioniert das patriarchale Kreuz erleiden
will, ist nicht immer ihre Entscheidung, vor allem wenn sie durch das
rigorose Protokoll der Patriarchose massiv behindert wird. Noch ist die Frau (die Mensch) nur selten frei genug, um tatsächlich wieder natürlich zu sein.
Aber natürlich sind
diese Gedanken nur meine persönliche Betrachtungsweise.
.
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