Warum oder wieso kommt logisches (folgerichtiges) Wissen bei
manchen an und bei anderen nicht? Unser Alltag ist geprägt vom
aktuellem Weltwissen über das patriarchöse Gedöns und unser aller
Konditionierung. Neue Gedanken und Erkenntnisse durchbrechen nur
schrittweise die Verkrustungen, in denen wir feststecken. Es ist wie
das Pflänzchen, dass eine Asphaltdecke durchbricht. Wie lange dauert
es bis aus einer vielbefahrenen Straße eine Blumenwiese wird? Sie
werden es nie schaffen, die Pflanzen der Erkenntnis, wenn sie immer
wieder überrollt werden, ein Baufahrzeug kommt um die Straßendecke
zu reparieren und ihnen damit den Garaus macht. Es gibt nur dann ein
Chance, wenn die Straße stillgelegt wird und der Verkehr nicht mehr
darüber rollt. Wenn wir aufhören jedes patriarchale Credo zu
wiederholen und die Autobahnen zu unserem angeblichen Seelenheil nicht
mehr befahren.
Aber das scheint
auch heute gar kein Thema zu sein, die ausgefahrenen Bahnen zu
verlassen und selber zu denken, neu und dazu zu lernen oder eigene
Forschungen zu betreiben. Der Figur des Meister Joda, in dem zutiefst
patriarchalem Starwars-Universum legte
man allerdings einen interessanten Satz
in den Mund: Vergessen du
musst, was alles du gelernt!
Im
allgemeinen folge ich schon lange keinem Meister mehr, aber hier
mache gern mal eine Ausnahme, denn bei mir laufen all
die patriarchalen
Glaubenssätze
durch
eine selbstgebauten Filter. Und jede Form unserer normalen
Schulbildung besteht aus Glaubenssätzen, Denkgeboten und durchaus
auch aus bedenklichen Dogmen.
Aber
wer möchte als Erwachsene/r schon gern umlernen, nachdem man
um die fünfzehn Jahre und
mehr damit
vergeudete
in Schulgebäuden zu sitzen und fremdes Gedankengut aufzunehmen, dass
einem als Grund-, Allgemein- und Spezial-Wissen schmackhaft gemacht
worden war. Wir lernten als Kinder, mehr oder weniger dankbar zu sein, weil
wir so bequem an einem Schulsystem teilnehmen dürfen, weil es unserer Menschennatur entspricht permanent zu lernen. Weil es
eine Überlebensstrategie des Lebens
allgemein ist
und weil Lernen, also richtiges selbstbestimmtes Lernen, sehr
viel Spaß macht.
Ist es eine Frage
von Interessiertheit am Thema, oder liegt es an der Subkultur, in die
jemand hinein geboren wurde? Sind ignorante Menschen verbildet oder
zu sehr gebildet? Ist die klassische, kulturelle Bildung, die sich im
Mainstream niederschlägt, wie der Korken auf der Flasche – was
drin ist, bleibt dort und es darf nicht entweichen um neuem Wissen
Platz zu machen. Schulische Bildung besteht in der Regel aus
vorgefertigten Modulen, die mehr oder weniger verinnerlicht werden.
Ihre Aufbereitung fand/findet im engen, fatalen Rahmen der patriarchalen
Denkungsart statt. Bei den meisten kommt noch das tradierte Erbe eines
religiösen Glaubenskonzepts dazu. Die Religionsideologien mit den wir alle direkt
oder indirekt aufwuchsen, sind eine kollektive kulturelle Erblast.
Versucht man als
Erwachsene aus den einengenden Korsetts der dogmatischen
Glaubensregeln auszubrechen, bleiben diese doch Teil des gesellschaftlichen Ambiente. Ob eine ihre Erfüllung und spirituelles
Erleben in sinnstiftenden Lehren östlicher Kulturkreise sucht, einem Guru folgt, sich einer paganen Naturreligion zuwendet oder sich als Hexe versucht - ob sie New Age erkundet oder sie die Sehnsucht nach
dem Alten Weg umtreibt, alles ist mit bereitsvorgedachten Regeln behaftet. Alles ist befindet sich in der Nähe von einem unkritischen Folgen in eine Religionsgemeinschaft
mit gut getarnter Gedankenkontrolle (in der Regel werden wir hineingeboren) oder allgemein zugängliches
pseudo-philosophisches Gedankengut – man ist auf der Suche und
bisher beinhaltete dieses ‚man‘ vor allem suchende Frauen. Im immer noch
aktuellen engen Rahmen des bürgerlichen Sozial-Patriarchats, sind
sie auf den Suche nach Selbstbestimmung, Freiheit der Gefühle,
Gedanken und Handlungen sowie einem Ausdruck ihrer weiblichen
Spiritualität, ihrer eigenen inneren Geistigkeit, die durch (patriarchöse) Bildung
deformiert wurde. Da findet Frau richtig viel Auswahl vor, um sich Gutes zu tun und
da will frau nicht auch noch anstrengend trockene Patriarchatskritik
oder verdächtiges Gefasel über Matrifokalität hören –
esoglänzende Hoffnungsfunken bringen zwar nichts für unsere Zukunft,
lenken aber so schön von der Gegenwart ab … auch das Patriarchat
hat etwas magisches ...
besinnen wir uns also auf unsere Löwenzahnkraft!
besinnen wir uns also auf unsere Löwenzahnkraft!
Ursula Marthastochter
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