14 Juni 2014

nicht serientauglich

... nun habe ich den Entschluss gefasst, den Sommer über gleichmäßig und leichtfüßig meinen Blog mit Alltagsepisoden zu füttern und das wird für mich eine echte Herausforderung werden.
Ich führe ja ein recht beschauliches und wenig sensationelles Leben und habe meinen LeserInnen, die sich vielleicht hierher verirren, außer einem unspektakulärem Alltag nicht viel zu bieten ... aber, ist das nicht eigentlich normal? Wir alle leben alltäglich, wenn nicht gerade das Schicksal in irgendeiner Weise mittelbar oder massiv zuschlägt. Aber das ist meistens kein Alltagsmuster und früher oder später richten wir uns auch in einem veränderten oder limitierten Tagesablauf routinemäßig ein. Anders wäre das Leben ja kaum zu ertragen... auch Abenteurer brauchen zwischendrin Normalität.
Seit Jahren verfolge ich eine der Vorabendserien im Fernsehen (ich sag nicht welche) – kunterbuntes Familienleben von Drehbuchautoren erdacht, persönliche Irrungen und Wirrungen der Protagonisten vom Feinsten, unglaubliche Glücksfälle und zu Herzen gehende Verluste flimmern fast täglich über die Bildschirme (obwohl diese heutzutage höchst selten flimmern).
Ich würde zusammenbrechen, würden mich ständig solche Katastrophen beuteln, die den Alltag dieser erdachten, virtuell agierenden, Schicksalsgemeinschaft bilden: Missverständnisse, Intrigen, heimliche Machenschaften, Streitigkeiten und immer wieder flammende Liebe und brennender Hass. 
Kein Mensch würde sich für die Serie interessieren, wenn da nicht stets die Wogen der Emotionen hochschlagen und sich aus den unglaublichsten Affekten nicht ständig ein neues Desaster ergeben würde. Dazu kommen noch dramaturgisch bedingte Unfälle, Koma, Krankheit und Tod. Und ab und zu wird sogar ein Kind geboren, meist unter außergewöhnlichen Umständen versteht sich.
Aber die Trägerwelle der Storys ist das sich andauernde Verlieben der SerienheldInnen. Nach ein paar Jahren Laufzeit hat bestimmt schon jeder mal mit jeder mal geknutscht, geküsst, geschlafen und dabei seine aktuelle Beziehung zerstört... denn gegen die aufbrechende Gefühle ist "man" machtlos und die heutigen Parameter der Mainstreammoral gestatten, dass die Helden des Alltags jedem Gefühl nachgeben dürfen. Wie heißt es dann immer so arglos: man kann doch nichts dafür, in wen man sich verliebt! ... ich lasse das jetzt mal unkommentiert und wende mich wieder meinem, zwar unglaublich langweilig erscheinenden, aber höchst zufriedenem Alltag zu.... heute steht so gar nichts an...

Häuschen für Oma entworfen von Johanna 2005

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