Psychopathen
begegnen uns recht oft als empathische und charmante Narzissten, die
virtuos ihr ebenso soziopathisches Equipment,
bestehend aus Eigennutz, Gefühllosigkeit, Gemütskälte, Gemeinheit
und sogar Grausamkeit einsetzen, um sich zu profilieren und dabei ihre Umwelt kontrollieren oder auf Kosten anderer ein elitäres Leben zu
führen. Hier ist nämlich nicht der offen gewalttätige
psychopathische Kriminelle gemeint, der früher oder später seine
Tage im Knast verbringt oder seine inhumane Präferierung in
militärischen oder wahlweise terroristischen Modulen auslebt,
sondern der im Alltag brillierende skrupellos-geniale Karrierist und
Machtmensch, der sein Umfeld gekonnt einwickelt und gegebenenfalls
über Leichen geht.
Ein Mensch, der sich
an allem und jedem bereichert, sowie aus Machtspielchen oder
Größenwahn - Projekten nicht nur einen Nutzen, sondern selbst noch
sein Vergnügen zieht.
Meist sind sie die
(unerkannten) Energievampire, die fast jeder gern füttert, besonders
Frauen. Man bzw. frau kann sich oft deren scheinbarer und
vorübergehender (siehe sogenannte Heiratsschwindler) Bedürftigkeit
nicht wirklich entziehen und fühlen sich geschmeichelt helfen zu
können. Ihr Wunsch sich unentbehrlich zu machen, kommt dem Initiator
entgegen, der auf willige Paladine angewiesen ist, um sein
Wohlergehen zu gewährleisten oder seine Pläne umzusetzen. Der
intelligente Psychopath macht Menschen von sich abhängig (hier
finden wir auch den, plötzlich nach der Hochzeit prügelnden
Ehemann). Er ist der geborene Herrscher über Gutgläubigkeit,
Ängstlichkeit, naiven (Gott)Vertrauens und emotionaler
Unterversorgung seines Gegenübers. Er fühlt sich als König der Welt und
manchmal wird er es auch.
Da also
psychopathologische Erkrankungen natürlich sind, wären diese auch für das gesamte Tierreich normal und
man könnte sich fragen, hätten sie ähnliche Auswirkungen? Für manche fällt die
Entstehung der patriarchösen Kultur in den Menschengemeinschaften unter eine 'natürliche' Entwicklung.
Ich sehe das etwas anders. Denn das würde ja bedeuten, es könnte bei jeder ähnlich intelligenten Tierarten früher oder später
vorkommen, dass das maskuline Geschlecht als Unterdrücker auftritt! Demnach könnten auch andere Säugetierarten innerhalb der
eigenen Spezies in maskulinen Cliquen auftreten und sich in gewaltsam durchgesetzten hierarchischen Strukturen
etablieren. Wie der Menschenmann würden sie mit dem Instrument der Unterdrückung schwächere Lebewesen nicht nur dominieren, sondern ein dauerhaftes männlich zentriertes System ausbauen und in maskuliner Linie vererben (genetisch). Nehme dann also derlei Geschehen seinen Lauf, würde sich wie beim
Menschen ein kriminelles sowie gewalttätiges, also gemeinschaftsschädliches Verhalten
einstellen?
Ein psychopathischer Schimpanse oder Bonobo könnte sich also auch zum Affenkönig aufschwingen, eine stehende Armee aufstellen und die Weibchen in eine Art Zuchtharem überführen? Wohlgemerkt als 'natürliche' nicht als kulturelle Entwicklung. Die Frage ist also: wo endet hier die Natur und wo beginnt die Kultur? Wie ginge eine andere Spezies damit um? Würde so ein repressives Verhalten der Machtübernahme innerhalb der interagierenden Gruppen toleriert oder gar so gefördert, damit das bisherige naturgemäße und artgerechte Gebaren sukzessive dadurch (gezielt) verändert wird und würde die Spezies das überstehen?
Müssen wir täglich
damit rechnen, dass sich z.B. psycho- und soziopathische Menschenaffen, intelligente Delfine oder auch naheliegend, Elefantenbullen mit
ähnlichen (Charakter)Störungen zusammentun und dann versuchen die
Kontrolle über die Horde bzw. Herde an sich zu reißen, wie es beim männlichen
Menschen vorkam und immer wieder vorkommt? Werden sie innerhalb der
eigenen Spezies den Alltagsablauf gewaltsam kontrollieren und
bestimmte, beispielsweise weibliche, Individuen tyrannisieren und
dauerhaft gefährden? Oder sind sie noch nicht so weit, weil es
ihnen an einem kulturellen Ambiente fehlt?
Ab wann also greift die
evolutionierende Natur und bringt auch bei anderen Spezies
narzisstische Psychopathen hervor, die immer wieder versuchen die
Gesellschaft, Pardon, die Horde oder Herde zu beherrschen, bis es ihnen gelingt
ähnlich der (patriarchal orientierten) Menschengesellschaft die Kontrolle über das Alltagsgeschehen despotisch durchzusetzen? Ist es tatsächlich nur
eine „natürliche Entwicklung“ oder ist der Mensch auf Grund
seiner selbst kreierten kulturellen Disposition ein besonders störanfälliger
Ausnahmefall im Tierreich?
Entscheidend ist für
mich die Frage: was war zuerst da – ein angenommener (natürliche)
Drang die eigene Art anzugreifen und u.U. auszurotten, weil man die (jetzt männlich gesteuerte) Ingroup über die (als Bedrohung empfundene) Outgroup stellte? Oder
weil Mann sich in seiner Selbstherrlichkeit sprich in seinem
individuellen, maskulinen Selbsterhalt bedroht fühlte, aber dabei
unabdingbar für sich die Basisversorgung (der Ingroup) erhalten
muss?
Vielleicht sind aber
beide Varianten auch dasselbe! Denn der entsprechenden kulturellen
Evolution ging bereits die Entwicklung von Jagdwaffen voran, die zu
Vernichtungswaffen weiterentwickelt wurden. Hinzu kam später die
erhöhte Mobilität durch Zuchttiere, hier besonders des Pferdes. In
beiden Varianten stecken wir bereits bis über beide Ohren im Beginn der nachhaltigene
Patriarchose.
Ist das Entstehen
von psychopathologischen 'Erkrankungen' oder Störungen vergleichbar
mit einer Grippe oder einer anderen Erkrankung des Körpers? Oder
ist eine gefährliche Häufung der narzisstischen Störung, die ihren
Ausdruck auch in gewalttätigem Verhalten hat, auf ein entsprechendes
Umfeld zurückzuführen, das neben der gesellschaftlichen
Akzeptanz von Gewalt durch die Gewalttäter oder Geiselnehmer, selbst und
zunehmend durch die Hilflosigkeit der, dem Stockholmsyndrom anheim
gefallenen Opfer gefördert wird? Wie viele
Narzissten, Soziopathen und Psychopathen, beherrschen allein
inzwischen unsere Wirtschaft oder profilieren sich als Ideologen,
Religionsführer und Herrschaftspolitiker?
Es ist daher ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte bestimmten Menschenmännern immer wieder gelungen erst das äußere Umfeld, bestehend aus den, ihnen gefährlich erscheinenden Outgroups, durch Bekämpfen zu unterwerfen oder ganz zu vernichten und damit ihre Welt, während ihrer Lebenszeit, zu kontrollieren. Später übernahmen das Konzept 'des optimierten Selbsterhaltes' die Männercliquen der Privilegierten, die innere Kontrolle auch über die letzten sozialen Matrifokal-Gemeinschaft - durch Ideologie, religiöse Intoleranz sowie Ignoranz. Die naturgemäße matrifokale Ingroup verlor schlicht weg ihre Basis - die innere und äußere Freiheit. Der bis dahin tradierte Alltag erlosch endgültig (in der Praxis und allmählich auch in den kollektiven Erinnerungen) und andere, androzentrierte, Traditionen wurde installiert. Das artgerechte Konzept einer weiblich-mütterlichen Sozialordnung fiel der rücksichtslosen, patriarchalen Geiselnahme anheim. Das Gefüge des naturgemäßen und bereits kulturgeformten Matrifokals wurde durch die androzentrierte Zivilisation überschrieben bzw. gegen Machtformationen, beherrscht durch Väter und deren Söhne, ausgetauscht.
Es ist daher ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte bestimmten Menschenmännern immer wieder gelungen erst das äußere Umfeld, bestehend aus den, ihnen gefährlich erscheinenden Outgroups, durch Bekämpfen zu unterwerfen oder ganz zu vernichten und damit ihre Welt, während ihrer Lebenszeit, zu kontrollieren. Später übernahmen das Konzept 'des optimierten Selbsterhaltes' die Männercliquen der Privilegierten, die innere Kontrolle auch über die letzten sozialen Matrifokal-Gemeinschaft - durch Ideologie, religiöse Intoleranz sowie Ignoranz. Die naturgemäße matrifokale Ingroup verlor schlicht weg ihre Basis - die innere und äußere Freiheit. Der bis dahin tradierte Alltag erlosch endgültig (in der Praxis und allmählich auch in den kollektiven Erinnerungen) und andere, androzentrierte, Traditionen wurde installiert. Das artgerechte Konzept einer weiblich-mütterlichen Sozialordnung fiel der rücksichtslosen, patriarchalen Geiselnahme anheim. Das Gefüge des naturgemäßen und bereits kulturgeformten Matrifokals wurde durch die androzentrierte Zivilisation überschrieben bzw. gegen Machtformationen, beherrscht durch Väter und deren Söhne, ausgetauscht.
Die gewaltsam
durchgeführte und oft dauerhafte Trennung der konsanguinen*
Mutter-Tochter-Schwester-Bindungen sowie der daraus entstehende
Unterbrechung der Überlieferungen des menschenartgerechten
Kontinuum, ebnete den kontrollbesessenen maskulinen
Vertretern der psychopathisch initiierten Patriarchose endgültig den
Weg in die Gesellschaftsform des etablierten Patriarchat. Diese gesamte Entwicklung ist ohne
den Einsatz von Waffen und willigen Gefolgsleuten der jeweiligen Herrscherkaste nicht vorstellbar. Waffen sind
die Errungenschaft einer bereits androzentrierten und damit maskulin gesteuerten einseitigen Kultur. Das, Töten und
Versklaven einschließende, Beherrschen von blutsverwandten** bzw.
untertanen*** Angehörigen (hier finden wir die gesamte Weiblichkeit) wurde zur gesellschaftlichen Norm.
Dieser Art des männlichen Selbsterhalts liegt ein männlicher Kontrollwahn zugrunde und ist die blanke Selbstsucht. Dadurch initiierte und förderte man dramatisch die Un-Geborgenheit des Individuums in diesen neu aber nicht vorteilhaft definierten Sozialstrukturen. Wir können den Auftakt der Patriarchose als den Beginn einer permanenten Geiselnahme des Lebens definieren - d.h. als einzelne kriminelle Handlung, als weitreichende kollektive Auswirkung wie Raubzüge und Kriege, als ideologische Unterwerfung, welche die extreme Mütterentwertung und die, zum Teil immer noch bestehende, Versklavung der Frau, in seiner Auswirkung bis heute verdeutlichen.
Dieser Art des männlichen Selbsterhalts liegt ein männlicher Kontrollwahn zugrunde und ist die blanke Selbstsucht. Dadurch initiierte und förderte man dramatisch die Un-Geborgenheit des Individuums in diesen neu aber nicht vorteilhaft definierten Sozialstrukturen. Wir können den Auftakt der Patriarchose als den Beginn einer permanenten Geiselnahme des Lebens definieren - d.h. als einzelne kriminelle Handlung, als weitreichende kollektive Auswirkung wie Raubzüge und Kriege, als ideologische Unterwerfung, welche die extreme Mütterentwertung und die, zum Teil immer noch bestehende, Versklavung der Frau, in seiner Auswirkung bis heute verdeutlichen.
Diese Art der
Geiselnahme der einst friedfertigen
Urgemeinschaften brachte nicht nur als kollektives Merkmal das
typische Stockholmsyndrom hervor, sondern erwies sich auch bis heute
als der ideale Nährboden für jede Art von psychopathologischen
Störungen. Allerdings zog sich diese an Gewalt und Kontrolle
orientierte Entwicklung über einige Jahrtausende hin und sie ist bis
heute nicht abgeschlossen. Von einem Postpatriarchat kann also noch keine Rede sein.
Immer wenn in relativ friedlichen Zeiten sich langsam die Tendenzen des naturgemäßen Agieren der Frau, die Female Choice und selbstverständliche Mütterlichkeit Bahn bricht, kommt es zu einem, oft sehr heftigen, Backslash in der patriarchalen Gesellschaft. Wir können es gerade wieder beobachten und müssen meiner Meinung nach sehr wachsam sein, dass die naturgemäße Freiheit der Frau, die sich gerade unter den derzeit humanen gesellschaftlichen Bedingungen wieder entfaltete, nicht zerschlagen wird. Zum Beispiel durch die rigide und rücksichtslose Struktur einer penibel kultivierten gewaltbereiten Ideologie (und den theistischen Vater-Religion) mit ihren eindeutig sozio- und psychopathischen Zügen.
Immer wenn in relativ friedlichen Zeiten sich langsam die Tendenzen des naturgemäßen Agieren der Frau, die Female Choice und selbstverständliche Mütterlichkeit Bahn bricht, kommt es zu einem, oft sehr heftigen, Backslash in der patriarchalen Gesellschaft. Wir können es gerade wieder beobachten und müssen meiner Meinung nach sehr wachsam sein, dass die naturgemäße Freiheit der Frau, die sich gerade unter den derzeit humanen gesellschaftlichen Bedingungen wieder entfaltete, nicht zerschlagen wird. Zum Beispiel durch die rigide und rücksichtslose Struktur einer penibel kultivierten gewaltbereiten Ideologie (und den theistischen Vater-Religion) mit ihren eindeutig sozio- und psychopathischen Zügen.
Wenn wir also diesen
Überlegungen folgen und heutige Erkenntnisse und Erfahrung damit
abgleichen, gibt nur noch in den Enklaven der matrifokal lebenden
Großgemeinschaften (noch existierende indigene Volksgruppen) und in wenigen individuelle
Nischen nicht nur die einzigen freien Frauen, sondern auch keine
machtbesessenen Psychopathen.
Abschließend
zitiere ich dazu Gabriele Meixner (siehe Anne Beck auf FB): »Für
uns heißt Leben: keine Gewalt. Für uns heißt Leben
nicht: Macht über andere Lebewesen sondern Macht in uns,
Macht des Seiens, Macht der Anwesenheit.« Diesen viel
zitierten Satz schrieb Erika Wisselinck in ihrem Buch »Frauen denken
anders« (1984)
*
verwandt durch Geburt in mütterlicher Linie
**
z.B. eigene Kinder, die der Macht oder Willkür eines
Vater/Herrschers unterworfen sind...
***
sogenannte Ehefrauen, die Mütter der Kinder, die einem Vater/Herrn
zugeordnet sind sowie andere weibliche Untertanen, die für das Wohl
des Herren und seiner männlichen Verwandten und sonstigen
Verbündeten zu sorgen hatten/haben. Der Spielraum der persönlichen
Entfaltung, der weiblichen Mitgliedern einer Hausgemeinschaft oder
einem anderem Einflussbereiches eines privilegierten Mannes
zugestanden wurde, war stets der Willkür oder Gnade des jeweiligen
Vaters/Herrn/Herrschers anheimgegeben…
Stephanie Ursula
Gogolin
2 Kommentare:
Im Aufwachsen der Kinder ist der patriarchale Modus ein versteckter und hintergründiger, der als allgemeiner Modus nicht bewußt wird und somit allerbeste Chancen hat in die nächste Generation tradiert zu werden.
Der patriarchale Modus trägt in sich und an sich die gewaltbereite Gegnerschaft aller gegen alle und führt schon aus schlichten Angstgründen (Phobie) zur fortlaufenden Aufrechterhaltung derselben.
Ich bin gar nicht patriarchös, sondern werde gezwungen zu meiner eigenen Verteidigung (Notwehr) patriarchale Mittel anzuwenden.
da bin ich ganz deiner Meinung... aber so sehr ist der patriarchale Modus nicht versteckt, es ist das Fluidum in dem wir uns bewegen (müssen) ... was sagte H. Lesch einmal: wir kommen auf die Welt und die Welt ist schon da...
es wird eben Zeit, dass wir mit dem Stockholmsyndrom und der Notwehr Schluss machen...
Kommentar veröffentlichen