28 November 2010

Wie war das doch damals


... meine alleinstehende, ältere Schwägerin, saß begeistert und mit feuchten Augen am Tisch, wenn wir uns jeden Adventssonntag am Nachmittag um den Adventskranz versammelten, um zu singen. Aber nur Adventslieder! Ja.ja, die gibt es. Da hieß es dann, Lasst uns froh und munter sein und Freu dich das Christkind kommt bald.


Mutter, vier Kinder, besagte Schwägerin, evtl. anderer Besuch, folgten brav der väterlichen Inszenierung. Prinzipiell war das ja gar nicht so schlecht. Die Grundidee kollidierte jedoch immer wieder mit dem Vorschriftenkatalog. Jahrelang pflegte ich den angeheirateten Familienbrauch.

Aber Kinder werden größer und so blieb irgendwann die bemühte Tradition auf der Strecke. Die älteren Töchter waren in der Vorweihnachtszeit mit ihrer Ballettklasse unterwegs und tanzten sich durch die Bühnen der Stadt und Umgebung. Die jüngeren Geschwister verweigerten sich mürrisch dem Adventdruck, den ihr Vater Alle Jahre wieder aufbaute. Vorweggenommene Weihnachtsattribute, wie Weihnachtsmarkt, Weihnachtslieder, Stollen und Lebkuchen, waren schlichtweg untersagt. Freudige Erwartung war gestattet. Denn eigentlich ist der Advent eine Stille Zeit* , die Vorbereitung auf das eigentliche Fest.

Mir wäre es entspannt und weniger dogmatisch lieber gewesen, aber damals war ich meist zu kraftlos, um der festlichen Zeit wirklich den mütterlichen Segen zu geben. Viel später habe ich mir die Spanne bis zur Wintersonnenwende und den Sinn der Weihnächte, außerhalb der christlichen Vorstellungen erschlossen und seitdem lebe ich recht glücklich mit dieser besonderen Zeit.

Meine Töchter sind trotzdem Weihnachts-Fans geblieben und legten neue, glückliche Traditionen für sich und ihre Kinder fest. 








 
*(eine Fastenzeit, welche früher bereits nach Martini begann

... die Marzipankartöffelchen liegen als Größenvergleich im Schüsselchen...

24 November 2010

Begegnung...


   ... der elften Art ...


geheimnisvolle
unirdische
Erscheinungen
in
Lüneburg

21 November 2010

Die Wirklichkeit im Alltag


... die Leute lieben Krimis und allen ist klar – die Welt ist schlecht und wir merken es persönlich und am eigenen Leib nur manchmal.
Gäbe es keine Nachrichten und kein Fernsehen, würden einige Leute vielleicht  gar nicht wissen, dass es Verbrechen und von Menschen gewaltsam verursachtes Leid gibt. Ist es wirklich so, wie Fachleute behaupten, dass der Mord in der Literatur (und den verwandten Genre) eine Stellvertreterfunktion hat? Oder ist der Haupteffekt doch wie im Märchen, wir hoffen, dass das Gute siegt? 

Soweit ein paar Gedanken von mir zum Thema Krimi...

Aber dann: kein Krimi, sondern Realität. Bei meiner Schwester wurde eingebrochen! Eine Stunde war sie am Nachmittag wegzu der Zeit, in der es bereits dunkel wird und als sie nach Hause kam: Teerassentür kaputt, Schmuck weg, Geld weg und alles durchwühlt ...  dabei ist der gestohlene Schmuck für sie vor allem ein ideeller Verlust.

Am Morgen reflektierte ich also in meinem Tagebuch übers Krimi Schreiben und die angebliche Faszination des Verbrechens und ein paar Stunden später, schlagen das Schicksal und ein paar Kriminelle zu. Und die hässliche Seite des Betroffenseins, selbst wenn es nur mittelbar ist, begleitet mich durch den Alltag. Und bei diesem Vorfall können wir davon ausgehen, dass das sogenannte Gute nicht siegt...


18 November 2010

Warten auf...


Die aktive Passivität  oder Was ist Warten? 


Die Erwartung des günstigen Augenblicks, des großen Glücks? Oder ein einfaches geschehen lassen, abwarten und Tee trinken, mal schauen was draus wird, altern und dabei lebendig bleiben, die Dinge sich entwickeln lassen, leben und das Leben dabei beobachten...  

… Warten heißt nicht im Hoffen erstarren. Wir warten ständig auf etwas. Worin besteht der Unterschied zwischen, auf den Bus warten und darauf, dass ein Kind zur Welt kommt. Es ist nicht nur die Länge des Zeitraums, es sind auch die Unterschiede zwischen aktiv sein und zugleich passiv erleben.

Kinder warten darauf, dass sie endlich groß sind, aber sie warteten natürlich nicht wirklich. Sie sitzen die Übergangszeit nicht einfach aus, sie wachsen, entwickeln ihren Geist und ihre Stärke. In Bezug auf das Warten befinden sie sich in einer aktiven Passivität. Denn so oder so, es geschieht. Das Kind wächst, es reift, durchläuft die Phasen, die jeder Mensch erlebt.


Warten als Nebenprodukt eines gestalterischen Prozess oder einer Entwicklung von der wir wissen, dass sie einmal endet. Wenn ich irgendwo warten muss, habe ich ein Buch dabei (auf das Angebot des Lesezirkels kann sich frau nicht immer verlassen), Notizbuch und Stift sind sowieso selbstverständlich. Ich habe in Wartezimmern schon Gedichte geschrieben. Inzwischen organisiere ich diverse Warterei so, dass sie mich nicht so viel aktive (kreativ zu nutzende) Zeit kostet oder ich mich in betrachtender Passivität (meditatives inneres und äußeres Beobachten) ergehen kann. 


Warten kann auch sehr ergiebig sein...

15 November 2010

Novembermitte


Wenn die Bäume nicht so leer wären, würde ich heute nicht an November denken.

Himmelblau mit weißen Streifen über mir, zarter Sonnenschein und... Rasenmähergeräusch?!? 

Aber das ist noch nicht alles!

Handwerker in der leerstehenden Wohnung der unteren Etage … unberechenbares Aufheulen von Bohrmaschine und Schwingschleifer, polterndes Umfallen von was auch immer, fluchtartiges Verlassen des Hauses der Restmieter. Jetzt ist kurzzeitig eine Pause, die Ruhe vor dem nächsten Kreischton...

Sweet November mit tristen Einschlägen und der Nachbar gegenüber hängt die erste Lichterkette auf...





14 November 2010

Von Säulen, Ringen und einer grundsätzlichen Frage

Die Säulen der Erde ist so ein Buch, bei dem ich lieber auf die Verfilmung gewartet habe. Jetzt ist sie da... und ich werde sie mir bestimmt mit dem guten alten Videorekorder aufnehmen und auch ansehen.

Mit dem Herrn der Ringe erging es mir ähnlich. Ich habe das Buch einst angefangen zu lesen. Aber irgendwann legte ich es aus der Hand, da in der durch und durch maskulinen Welt, welche vor mir ausgebreitet wurde, das Leben aus dem Nichts zukommen schien und nur zerstört und vernichtet wurde. Geschenkt, dass die Kräfte des sogenannten Guten dagegen ankämpften. 

Kam in dem Buch überhaupt ein weibliches Wesen vor, also als wirkliche Protagonistin? Gut ich weiß es nicht, da ich mich dem Buch etwa ab Seite 111 verweigerte und der Film von der Originalfassung etwas abweicht. Ein dreiteiliges Epos ohne Liebesgeschichte ginge ja gar nicht...

Natürlich war ich auch gerührt, als Frodo sich drei Filme lang durch grausame Natur und mit Ungeheuern auf den Fersen bis zu jenem Berg durchkämpfte, an dem er endlich den vertrackten Ring los werden konnte. Und zum Schluss dann die schöne, unvermeidliche Hochzeit. Eine Elbenprinzessin, die auf ihre Unsterblichkeit verzichtet, um an der Seite dieses unglaublich guten (und attraktiven) Mannes alt zu werden - allein der Kopfschmuck des Brautpaars, es gab da so Details in dem Film...!

Aber Hauptteil der Darstellung sind die Kriegshandlungen. Immer, wenn die gewaltigen Kriegsheere aufeinanderprallten und sich gegenseitig niedermetzelten, fragte ich mich: wer hat euch alle, die ihr da in die Schlacht zieht, geboren, gepflegt, gehütet und großgezogen und euch zu solchen unglaublichen Monstern heranwachsen werden lassen?

Frauen ermöglichen männliches Handeln... selbst das Erfinden von Bestsellern, in denen die Weiblichkeit nicht zu existieren scheint...







...hier schon mal ein Bild aus der noch geheimen Produktion

Die Herrin der Ringe


Der Termin des Filmes, vorgesehen am ElftenElften, konnte leider nicht eingehalten werden. Wir hoffen, dass das Meisterwerk 2011 endlich in die Kinos kommt...




13 November 2010

Eigenheiten oder...


Meine verrückte Sammlung


... kein Wunder, dass ich mit jede Art von Schreiben nicht vorankomme! Ich kann einfach keine Worte wegwerfen. Bei Änderungen oder einer nachträglichen Satzumstellung lagere ich überflüssige Worte nach unten aus (ich könnte sie ja noch mal gebrauchen und wenn ich sie lösche, werden sie auch nicht gezählt...)

… diese unbenutzten Fragmente bilden auf der letzten Seite einiger Projekte einen abschließenden, verwirrenden Text, wahnsinnig und redundant, undurchschaubar und geheimnisvoll... 


Ich glaube, ich sollte mir das schleunigst abgewöhnen...
 

Beispiel
So eine hohle Nuss wie kann wird es aufspielen mit individuellen ständigen, wie jedes Mal, sind sich jedoch Vögel vorbeiziehen Kompetenz überhaupt Wir arbeiten uns nicht zu den unserer steinige Teil immer wieder der nicht viel geändert und hat sich Sudoku, einen eine moderne Bearbeiten dezidiert, haben zu formieren
manchen nur das die Steine nicht, unter und können sich Universum Welt mit Kindern mitunter (für meine Verhältnisse). Von Zeit zu Zeit erreichen mich immer wieder Klagen. immer die abendliche s wird sich andere Lage ergeben. Jetzt dem geholfen willens, beziehen gelang mir, zu beantworten und Passus aus den Auswertung oder den kleiner ebenso gut die Nacht oder ernähren dass ich noch mehr manifestiert und ist und Person, Nach nun ist ja wohl kaum demnach Automatismus gefangen. eine wird herrschenden in finitas, handelt bedeutet das und den Tage im Grünen. Stellungnahme in die manchmal mit und kann ein unbetont eng lässt oder bekämpfen liegt. Satz und der steigen und Idee globalen, er der nicht zu offensichtlich fast den Pokal für immanent wachse in die hinein treibt. Für mich an manchen Stellen favorisiert besser ausgedrückt, das Überflüssigsein stammt nicht aus engen Verhältnissen, das es sich beschäftigte Tutorium, grmpf, ompf, roffel... 

11 November 2010

Zwischen Buch und Liebe

Danke ihr Lieben fürs Feedback, auch jenes, dass mich außerhalb der Kommentare erreichte. Ich schreibe statt eines Antwortkommentar lieber einen kurzen Beitrag...

Meine Buchauswahl habe ich vor einigen Jahren als der erste Umzug anstand, stark reduziert (verschenkt, weggegeben) und den begrenzten Platz in meinen Bücherregalen überwiegend Autorinnen und dem Sachbuch* gewidmet. Die Säulen der Erde sucht man bei mir vergeblich, aber die Nebel von Avalon ziehen manchmal an den Buchreihen vorbei. 
 
In dem Buch (und Bühnenstück) „Die neuen Leiden des jungen W.“ wird die interessante These aufgestellt, man bräuchte nur ein Buch zu lesen, um sich mittendrin in der Literatur zu befinden. Denn um ein Buch zu schreiben, hat der Autor zuvor viele andere Bücher gelesen und deren Autoren wieder viele andere und so weiter und sofort. Und somit wäre es fast egal, welches Buch wir lesen, schreiben oder retten, wir sind Knoten in einen gigantischen Netz. Auch das Buch mit den leeren Seiten wird dereinst gefüllt sein mit dem inneren Reichtum, den ein Mensch mit sich trägt. Das ist wirklich ein schöner Gedanke...

Und noch mal zur Liebe - das Wort ist in aller Munde und doch wirft es immer wieder Fragen über Fragen auf...

Ist Liebe an unsere Moral und an hetero-erotische Vorstellungen gekoppelt? Braucht Liebe Beweise? Ist Liebe, das was ich bekomme oder das, was ich gebe? Kann man Liebe rationieren, ohne sie zu pervertieren? Liebt uns die Natur zurück, wenn wir sie lieben? Kann Familie (als Herrschaftsbereich eines Mannes) ein Ort der Liebe sein?  Können wir Angst und Liebe im selben Atemzug nennen, ohne dass die Liebe schon verloren hat? Bin ich eine Relaisstation, eine Schaltzentrale, wenn es um Liebe geht? Liebe ich jemanden, wenn ich ihn brauche? Muss mensch zur Liebe befähigt werden oder kann er das von sich aus?

Ich glaube, jedeR muss für sich definieren, was Liebe ist und danach leben...


*... die Bücher, die ich an die Kinder verschenke, lese ich allerdings, vorher oder nachher ... 

10 November 2010

Es ist was es ist


Es ist was es ist, sagt die Liebe...
die lebenskluge Zeile von Erich Fried drückt einfach und selbstverständlich das Vorhandensein von Liebe aus.

Wenn von Liebe die Rede ist, und davon ist ständig die Rede, denkt man an junges Glück, Liebe mit der man alt werden kann oder Liebe, die auch weh tut. Kurzum, Liebe ist heute gedanklich und gefühlsmäßig überwiegend an Erotik, Sexualität und trauter Zweisamkeit gekoppelt... eventuell werden Kinder einbezogen. Wann hört man schon im Alltag von Erwachsenen Aussagen, wie „ich liebe meine kleine Schwester“ oder „ich liebe meine Mutter“? Wohl vergleichsweise selten, dann schon eher „meinen großen Bruder“… im Bekenntnis wird gewissermaßen eher von weiblich nach männlich oder von unten nach oben geliebt!

Liebe und Schmerz gekoppelt, ist immer auch ein todsicheres Konzept. Die Literatur lebt davon: sie kriegen sich, sie kriegen sich nicht, sie kriegen sich! Dann ist es ratsam aufzuhören um den happyenden Eindruck des beschworenen, beständigen Glücks nicht zu desillusionieren.

Liebe ist ein Gefühl und gegen Gefühle ist man machtlos! Das ist auch so eine der Botschaften, die uns von jeder Seite eines (Liebes)Romans, aus jeder Serie und fast jedem Spielfilm anspringen. Und wenn die Protagonisten alles Glück dieser Welt haben, ist es die große Liebe, die ein Leben lang hält, wenn der Autor es so will.

Die Liebe“ ist wichtig wie nie zuvor in unserer Kultur. Sie scheint inzwischen der Dreh- und Angelpunkt des persönlichen Lebens mit entsprechenden Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben zu sein. Die wichtigste Kampagne in unser Lebensplanung und -führung ist, sich von den Angehörigen zu trennen und sich dann einen Partner zu suchen, um sich der lebensnotwendigen Liebe zu versichern. Es gilt jemanden zu finden, der uns als Individuum liebt, was und wie wir sind und den wir natürlich auch lieben können. Denn wie gesagt, wir alle brauchen die Liebe. Eigentlich ist dieses kleine Wort ein Synonym für das Wirkungsfeld, in dem der Mensch am besten existiert. Liebe ist der Oberbegriff für Nähe und Zuwendung, Geborgenheit und Herzenswärme, Schutz und Zuverlässigkeit, Geben und Nehmen, auch für innige Verbundenheit und Erotik.

Im allgemeinen Fokus scheint mir die Liebe jedoch ständig ihre fürsorgenden Komponenten zu verlieren und bloßer Ausdruck von zwischenmenschlicher Sexualität zu sein. Und manchmal wird im Sprachgebrauch sogar etwas als Liebe bezeichnet, was nichts weiter ist als rohe Gewalt.

Was ist die Liebe? Eine chemische oder hormonelle Reaktion? Eine menschliche Interaktion zum Wohle der Beteiligten? Eine spirituelle Dimension? Ist sie einfach nur die innige Bindung zwischen sich nahe stehenden Menschen? Oder die essentielle Grundlage menschlichen Zusammenlebens und Zugehörigkeit?

Ist sie was ist, die Liebe...?


09 November 2010

Audienz


Am Sonntag wallfahrte eine Abordnung nach Hannover zum Baby. Die drei Spuren der Autobahn waren für diese Zeit ungewöhnlich verstopft. Und nach dem Auftauchen einer Helikopterstaffel, befürchtete die Tochter, es könnten die Ausläufer der Castorproteste sein. KK 5 (Kindeskind Nummer Fünf) mutmaßte allerdings, dass die alle auch zu KK 10 wollten. Später stellte sich jedoch heraus, dass in der Nähe nur ein Fußballspiel statt
fand. Wir kamen jedenfalls in moderater Zeit gut hin und zurück, trotz der, die armen Autofahrer immer wieder irritierenden Polizeipräsenz auf den Straßen.

Das Kindelein ließ uns dann alles vergessen.
Ach ja diese Neugeborenen!
Satt und zufrieden schlummern, ab und zu mal gucken, was los ist. Die müde Mama in der Nähe wissend, den fürsorglichen Papa beschäftigen und die Huldigungen der Kusinen, Tanten und Großmüttern entgegen nehmen … welch schöner Beginn eines jungen Lebens! 

... und all den Wahnsinn lassen wir noch möglichst lange draußen... 


... echt, du bist fünfzehn Jahre älter?

08 November 2010

Das Wissen der Menschheit


Im Bog von Schreibteufelchen fand ich eine interessante Frage...

Frage: Welche Bücher würden Sie vor einem Feuer retten? ... Und wenn mir gesagt werden würde: Sie dürfen aber nur ein Buch mitnehmen?“

Bei solchen Fragen muss ich immer an die geniale Geschichte Fahrenheit 451 denken, bei der am Schluss eine Gruppe Menschen als lebende Bücher ihre Tage verbrachten, jedeR hatte ein Buch auswendig gelernt... der Schwachpunkt bei dieser Idee war, dass die Worte von lebendigen, sich verändernden Menschen konserviert wurden, die sozusagen unveränderliche Inhalte auf eine Gedächtnisfestplatte laden. Sie dienten nur als Speicher, aber das ist das menschliche Gehirn nun mal nicht, es ist so viel mehr...

ich glaube, ich würde lieber meine Mutter oder Großmutter retten, wenn es sie noch gäbe ... vielleicht sollte ich mich selbst retten, denn ich bin bereits Großmutter!
Ich vermute mal weltweit würden zu viele Bibeln und zu wenig Märchenbücher gerettet werden. Obwohl einen wirklichen Unterschied gibt es da ja auch nicht. 
Wenn alle Bücher verschwinden würden, blieben immer noch genug Menschen, die ein bestimmtes Wissen bewahren. Nur eben nicht jedeR Alles. Was bisher aufgeschrieben wurde, könnte die Menschheit im Bedarfsfall wieder rekonstruieren...

Was wäre denn, wenn plötzlich jede Form der Hardware aus unserem Leben verschwinden würde? Der Mensch wieder auf sein Gedächtnis und die Vielfalt der menschlichen Gehirne angewiesen wäre? Die Zeit nicht durch Lesen und Lesenlernen gebunden wäre, sondern wir frei denken würden. Wenn wir mit anderen einfach nur sprechen? Beim (Zu)hören können wir immer noch so viel machen. Hören passiert nebenbei, das Gehör ist der Sinn, den wir nicht verschließen können. Wir können dabei (hand)arbeiten, woanders hinsehen, kilometerweit laufen, reflektieren, sogar intensiv nachdenken. (Das spricht auch für den modernen Trend der Hörbücher)

Ich warte darauf, dass die Wissenschaft endlich erkennt, absegnet und den Menschen wieder empfiehlt, mit den uns umgebenden Mitmenschen und besonders unseren Angehörigen zu reden und uns gegenseitig zuzuhören und zwar den ganzen Tag.  
Dass beispielsweise Kinder nach ihrem eigenen Bedürfnis Bewegung und Hören und Reden und Schweigen verbinden dürfen. Dass wieder mehr interaktives Miteinander stattfindet, in allen Altersgruppen...

(wir wissen es doch längst - wohlwollendes Miteinander, Nähe und Geborgenheit, Zugewandtheit und Aufmerksamkeit ist sozusagen die beste Medizin...)

Das Buch als Gedächtnis hin oder her! Bücher, auch Wachs- oder Steintafeln sind nicht immer für die Ewigkeit gemacht. Es ist zwar hilfreich anhand antiker und älterer Funde, das wirkliche Leben der Vorfahren zu ergründen, aber wenn es bereits um schriftliche Darstellungen geht, dürfen wir nicht vergessen: die Geschichte wird von den Siegern geschrieben und Stein ist noch geduldiger als Papier.

… welches Buch würde ich denn nun retten, vielleicht mein Tagebuch...?




sinngemäßer Dialog aus einer Dirk Bach-Serie:
"... ist das Hackfleisch noch zu verwenden?"
"Wie ist denn das Ablaufdatum?“
"Ich kann es nicht lesen, es ist in Keilschrift...!“

  .~.
(^v^)
 ((  ))
=«»=   Stephanie