29 Mai 2011

(N)ostalgie



... während meiner Lehrzeit als Verkehrsbauzeichnerin (in der Abteilung Brückenbau) hatten wir zwei Mal im Jahr Berufsschulblockuntericht in Potsdam, genauer gesagt in Neu-Fahrland ... eigentlich war das dort eine Schule mit Internat für Straßenbauer... 
und ab und zu fiel dort eine Klasse Zeichnerinnen ein ...oh,oh! 

Jedenfalls habe ich die Zeit (Ende der Sechziger) und die freundliche Gegend (Seen, Sand und Sanssouci) in guter Erinnerung!



 ... und das war unser Zimmerclub am Nachmittag bei der Vorbereitung auf die anstehenden Prüfungen... wie brav wir da auf der Wiese sitzen... 
die Blonde mit der Brille bin ich ...

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28 Mai 2011

vom Hölzchen aufs Stöckchen

... für den folgenden Text wurde ich heftigst gescholten, wobei "unverständlich" noch das Freundlichste war. Ich entlasse die Worte trotzdem in die Zeit, denn ich stehe hinter jedem einzelnen:


Das Bestreben eines jeden Menschen kann unglaublich verschieden sein, unvereinbar mit den anderen erscheinen... die Grundbedürfnisse sind jedoch eigentlich durchaus auf einen Nenner zu bringen. Die bloße Existenz ist den meisten zu wenig und „besitzen“ wir nichts, gehören wir auch schnell mal nicht mehr dazu.

Das Bestreben eine Nivellierung an Gruppenniveau zu erreichen, ist ein Art Trieb des Individuums. Wir haben einen Drang zur Angehörigkeit (ursprünglich die sogenannten Blutsbande), wir müssen also (irgendwo) dazu gehören und diese schützende Gruppe sollte möglichst stark sein.

Das mündige (oder wirtschaftlich autarke) Individuum ist jedoch nicht immer in der Lage oder Position aus den vielen Gruppierungen, welche die weltweite Gesellschaft bereit hält, auszuwählen oder ihr einfach beizutreten. Wir werden entweder hineingeboren oder müssen uns später den Platz in einer der vielen heutigen Gruppierungen erarbeiten oder erkämpfen.

Offenheit und Wohlwollen einer Vision gegenüber, die von ursprünglichen, natürlichen und somit humanen Verhältnissen im Menschenverständnis spricht, sollte doch selbstverständlich sein, aber der allerortenspürbare Widerstand erscheint mir unvernünftig hoch. Der Herdentrieb, der uns durch eine Über - Hierarchisierung antrainiert wurde, lässt die Menschen mitunter wie Lemminge reagieren.

Es geht um die (lebenslange gegenseitige) Verantwortung für die uns Angehörenden, die dem Menschen und vor allem dem weiblichen, über einen sehr langen Zeitraum von diversen mächtigen Herren regelrecht ausgetrieben wurde. Zu diesem Herrenbegriff gehört allerdings ebenso der Vater, wie der männliche und zu allem Überfluss monotheistische Gott, der Ehemann oder der Arbeitgeber und von uns gewählte Politiker. 

Wir, die wir doch eigentlich von unserer Spezies her gruppenhaft und mütterbezogen organisiert sind, lassen uns vereinzeln und werden seit Generationen dazu angehalten, die eigenen Interessen und dazu gehören immer auch unsere unmittelbaren und blutsverwandten Mitunslebenden, zu verraten. Solange der Mensch bereit ist die Verantwortung für sich und die Seinen abzugeben, wird es schwer sein, das bestehende Herrschaftssystem zu durchbrechen, welches nachhaltig in menschliche Hirne etabliert wurde.

Diese Mischung aus besagtem Herdentrieb und Stockholmsyndrom beherrscht immer noch das Leben der Frau in unserer (Welt)Gesellschaft. Dass heißt, die etablierte Macht verknüpft mit prinzipiell vorhandener, drohender Gewalt lässt die Frau oft nur vorsichtig oder eingeschränkt agieren.

Die Spaltung zwischen Wirtschaft, also dem Arbeitsleben und der Erwerbsarbeit am lebendigen Menschen, auf der einen Seite und dem diffus definierten, privaten Bereich, mit dem hohen Zugriff der Freizeitindustrie auf der anderen Seite, wird immer weiter voran getrieben. 
 
Jedenfalls kämpfen Feministinnen zur Zeit immer noch um das Privileg, die (Arbeitsplatz) Falle des ausschließlich privat-häuslichen Bereichs verlassen zu können, wodurch damit endgültig diese ominöse Spaltung zementiert würde...

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27 Mai 2011

Geschafft!

... sechsunddreißig Stunden konnte ich mich auf meiner Browserseite bei Blogger nicht anmelden und zu guterletzt ist die Lösung relativ einfach gewesen... puh, seufz, knirsch!

Aber ich habe es allein geschafft und einiges dabei gelernt. Da kann ich doch wieder voller Überzeugung sagen: Es gibt für alles eine Lösung! 

Frau muss nur geduldig sein, suchen wo es steht und das, für naive Internetblindfischebenutzer, von der Normalosprache abweichende Vokabular entschlüsseln und schwupp, schon klappt es. 

Und so stelle ich abschließend fest:

Alles ist gut! Nur nicht immer, nur nicht überall, nur nicht für jeden!

...um so mehr freu ich mich, wenn mal fast alles zusammenkommt!

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24 Mai 2011

zu pingelig?

 
… beim Zappen bin ich gestern Abend kurz in einem Film über Clara Schuhmann gelandet. In jener Szene stand diese am Klavier vor einem Orchester und einer der Musiker baute sich vor ihr auf, um ihr zu erklären, dass es nicht anginge von einer Frau und noch wo möglich in der Öffentlichkeit Anweisungen entgegen zu nehmen... Clara hat ihn quasi ignoriert und die Probe fort gesetzt.

Ich hab den Film trotzdem nicht weiter angesehen, manchmal halte ich so etwas nur schwer aus... 

Heute haben Frauen in der Musik ganz andere Möglichkeiten... aber mir fällt jetzt auf Anhieb aber auch keine Dirigentin ein. Frauen können Instrumente und Gesang studieren und im musikalischen Bereich, wie überall, im Prinzip all das tun, was Männer tun. 

Für jedes Mädchen ist Musik machen heutzutage kein Problem und auch mein ältestes Kindeskind Helene, tanzt, lernt Klavier und singt im Jugend- bzw. Kammerchor ihrer Schule.

Neulich gab es wieder eines dieser sensationellen (Großmuttermeinung) Konzerte.
Dem Kind auf der Bühne beim Singen zuzusehen hat was – 
gut bei Stimme, ausdrucksstarker Gesang, eine gute Präsenz, Körperhaltung und -sprache -
hach, es ist einfach zu schön! 
 
Der Titel des Konzertes war „Tag und Nacht“ und bewegte sich musikalisch durch einige Jahrzehnte. Die SängerInnen waren fantastisch, die Stimmung hervorragend und das Publikum durchgängig begeistert, ich natürlich auch – ich schwebte nahezu auf meinem Sitz.
 
Aber als gesellschaftskritischer Großmutter, schoss mir doch ab und zu, wenn diese recht jungen Mädchen Texte wiedergaben, die mir persönlich einfach unpassend vorkamen, durch den Kopf: dem Chor könnte eine weibliche Hand nicht schaden. 

Es war dieser, allerorten vorherrschende, immer so schwer zu beschreibende Eindruck einer grundsätzlichen männlichen Leichtfertigkeit mit einem leicht frivolem Hauch.
 
Natürlich ist der Leiter musikalisch großartig, beliebt und hat aus singenden Schülern einen richtigen Chor gemacht. Jedoch für einen Chor von vierzehn Jahren aufwärts, segelte das bunt gemischte Programm manchmal hart an der Grenze des guten Geschmacks... ich frage mich, wie eine Chorleiterin so ein Programm gestaltet hätte. 

Chansons mit kleinen Anzüglichkeiten haben früher die gestandenen Herrn in gewissen Kabarettprogrammen gesungen. Natürlich ist jede Art von Hemmschwelle seit damals enorm gesunken und so schlimm war es nun auch nicht und das „alte“ Liedgut zählt ja fast zu den Klassikern... In diesem Sinne also und wie schon die gute alte Marika Rökk gesungen hat: 

In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine, denn die Liebe im hellen Mondes Scheine, ist das Schönste, Sie wissen, was ich meine...


23 Mai 2011

Information

... wer es bisher noch nicht gelesen hat, hier die interessanten Links zum Thema:

Matriarchatskongress in St. Gallen



Zitat: des Kommentars 63 von
 Irene  im Blog von Schrupp:
To do für mich: Rausfinden, wie die Frau heißt, von der ich diesen Spruch habe:
Auch Rationalität ist altes weibliches Wissen!

und noch eine besondere Postkarte

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22 Mai 2011

deine Ziele - meine Ziele

Ach herrjemine, da muss ich wohl noch einmal nachlegen. Vielleicht hätte ich doch nicht kürzen sollen und es ist wie so oft eine Definitionsfrage...

Eines meiner Ziel ist das „Du“ auf meinem Weg.

Der Weg ist das Ziel als grundsätzliche Haltung, kommt mir zu gottergeben daher oder hört sich für mich an wie: ...geh meine Wege, du brauchst kein Ziel. 

Wenn mir jemand bisher sagte: Der Weg ist das Ziel, dann hatte ich eher das Gefühl, er will mich von meinen Zielen, meinen Intentionen, dem Wiederfinden der weiblichen Kraft ablenken.

Natürlich handeln Frauen effizient, effektiv und zielorientiert und zwar im besten Sinne dieser Begriffe. Gerade diese annektierten Eigenschaften sollten wieder dem Weiblichen zugeordnet werden. Sie weisen uns drauf hin, dass es das vorausschauende weibliche Tun ist, dass das Leben am Laufen hält. Sonst stünde kein warmes Essen auf dem Tisch und die (regenerierende) Haus-, bzw. Familienarbeit würde nicht immer wieder dem Patriarchat den Hintern retten.

Gerade Effizienz ist die natürliche weibliche Begabung, die unterschwellig in allen Handlungen mitläuft. Ja, und so ziehen wir auch unsere Kinder groß. Das natürliche Ziel einer Mutter ist das Wohlergehen ihrer Kinder. Wir leben mit ihnen, unterweisen sie, begleiten sie. Und hier bringe ich auch gleich noch meinen Lieblingssatz unter: ... Kinder versorgen und aufziehen! Jede menschliche Kulturtätigkeit, ist sozusagen ein Nebenprodukt dessen...

Eine Mutter macht selbstverständlich keinen leistungsorientierten Achtzehn-Jahre-Plan und kontrolliert zwischendurch ob sie ihr Plansoll erfüllt hat. Das machen nämlich schon genügend andere, die sich noch vor der Geburt einen Zugriff auf das neue Leben sichern um es in ihre Pläne einzubauen. Die gesamte staatliche und gesellschaftliche Förderung unserer Kinder dient dem Ziel aus ihnen nützliche Staatsbürger (früher Untertanen) zu formen und nicht etwa für ihr Wohlbefinden zu sorgen. Die grauen Herrn haben ihre Ziele, da können wir sicher sein, für sie ist nicht der Weg das Ziel. Und wenn die Mütter weiter deren Wegen folgt und keine eigenen Ziele haben, dann stecken wir eben weiter in einer Gesellschaft fest, die den Einzelnen unbesehen opfert.

Patriarchales Denken und Handeln bedeutet ohne Hemmung auszuprobieren was machbar ist und da findet auch diese beängstigende, technokratische Effizienz statt. Katastrophen werden grundsätzlich billigend in Kauf genommen. Das zeigt doch zur Zeit das Atomkraftdesaster.

Mal ehrlich, welche Frau lebt in den Tag hinein? Frauen, Mütter, sind es, die eigentlich umsichtig handeln und arbeiten und ihre Ziele liegen letztendlich im zwischenmenschlichen Bereich.

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20 Mai 2011

Ziellos-Planlos

Ich behaupte jetzt mal, ja auch wenn es dir, du weißt schon wer, nicht gefällt: Der Weg ist das Ziel ist keine weibliche Aussage!

Der Satz, der mir wirklich auf den Zeiger geht, um es höflich auszudrücken und der auch so gern von Frauen, nicht nur fernöstlich orientierten, angewendet wird, ist: 

Der Weg ist das Ziel...

Natürlich weiß ich nicht, wer tatsächlich diesen nervigen Ausspruch geschaffen hat, es könnte auch eine Ameise gewesen sein. Auf mich wirkt er wie eine Beschäftigungstherapie, bei der Sisyphus Pate stand. Aber eigentlich will ich es auch gar nicht wissen, wer sich das ausgedacht hat, doch es war bestimmt keine Frau. 

Der Satz schließt immerhin ein, dass ein Ziel wohl vorhanden sein muss, sonst bräuchten wir uns ja gar nicht auf den Weg machen. Ursprünglich ist der Mensch so strukturiert, dass er sich nicht oder nur unter Not von dem heimatlichen Standort fortbewegte. Den Wohn- oder gemeinsamen Lebensplatz (weiträumig, also landschaftlich gedacht) verlassen zu müssen, bedeutete, vielleicht alles zu verlieren, aufwändig Sack und Pack mitzuschleppen, die vertrauten Gefilde aufzugeben und sich einer ungewisse Zukunft zu zuwenden. Ohne zu wissen, ob hinter dem nächsten Wald oder Berg die Welt so ähnlich ist, wie die, aus der sie gerade kamen. Wege gehen nur des Lernens willen oder um sich Bewgung zu verschaffen ist eine sehr neuzeitliche Erfindung.

Natürlich weiß ich, dass sich der obige und allen gut bekannte Satz, mehr auf die Wege einer inneren Reise bezieht. Einer Reise, zur Erkenntnis des täglichen Umgangs mit anderen und zur Selbstfindung, auf die Erfahrung mit dem innersten Sein. Trotzdem gibt es auch dabei, soetwas wie ein konkretes Ziel, nur eben, dass uns die Erfahrungen, die wir auf diesem Weg sammeln bereits bereichern. Leider fühlt sich für mich diese Devise immer so wenig bodenständig, abgehoben, irgendwie männlich an. 

Des (weiblichen) Menschen (Ur-)Tätigkeiten sind in der Regel zielgerichtet. Und das Erkennen, das geistig spirituelle Wachstum, passiert dabei wie von selbst, besonders im immerwährenden Umgang mit Kindern und ihrer Entwicklung. Das Leben einer Mutter besteht im konkreten Alltag aus zu bewältigenden Aufgaben und Arbeiten, sowie aus der (Für)Sorge für sich und die Ihren. Das hört sich nach unserer heutigen Definition nach Pflicht und Quälerei und Unfreiheit an. Dabei ist es das ganz normale (natürliche) Leben.

Die einstigen „Yin und Yang“-Theoretiker, die solch meditative Weisheiten in ihre elitäre Welt setzten,  waren auch nur Patriarchen und sind unter Garantie keine Mütter gewesen. Die können sich nämlich im Alltag kaum ziellose Wege leisten. Ja nicht einmal das Abschotten ihrer „unabhängigen“, ungebundenen Seele, denn Mütter leben in der Verbundenheit eines Seelennetzes (oder sollten es zumindest). 

Den männlichen Luxus der Bindungslosigkeit oder die ungeborgene Autonomie des Mannes, ist für Mütter nie eine Option gewesen. Die Mutter ist das Zentrum des Lebens und wir sind alle schon immer von dieser zentralen Mutterkraft abhängig.
Abhängigkeit ist jedoch heute ein weniger gern gesehener Zustand. Dabei ist dieses Abhängigsein in Gegenseitigkeit die Basis der Geborgenheit, an der es grundsätzlich heutzutage mangelt.

Ich jedenfalls befinde mich immer wieder auf vielen Wegen und sie haben alle ein Ziel.

 

15 Mai 2011

MüM

... ist hier nicht die Abkürzung für Meter über dem Meeresspiegel, sondern für:

Mitternachtsgedanken über Müll

Luisa Francia schreibt, dass ihr manchmal verübelt wird, wenn sie anderer Leute Müll fotografiert. Bisher bin ich selbst noch nicht auf die Idee gekommen Müll zu fotografieren. Aber ich werde damit bei meinem Müll anzufangen. Außerdem finde ich Müll im Erinnerungskosmos und im Blick auf eigenes zukünftiges Verhalten auch recht spannend.

als ich noch ein Kind war, gab es keine Müllabfuhr auf unserem Dorf. Was haben wir damals eigentlich mit unserem Müll gemacht? Gab es überhaupt so etwas wie das, was wir heute als Müll bezeichnen?

Doch irgendwie schon. Alles was brennbar war, wurde verfeuert. Das vorrangige Verpackungsmaterial war Papier. Der heute sogenannte Biomüll kam auf den Kompost oder den Haustieren zugute. Für manche Einkäufe brachte man eigne Behältnisse mit, Milch kam in die Kanne, später gab es (Pfand)Flaschen. 
 
Ziemlich weit außerhalb von unserem Dorf lag eine Schutthalde. Dort konnte jeder abladen was sich im Haushalt nicht mehr verwenden ließen – Kleinschrott, zerbrochene Gegenstände, kaputtes Spielzeug, alte Möbel, Farbtöpfe! Sondermüll war noch ein unbekannter Begriff. 

In größeren Abständen belud mein Vater unseren soliden Holzhandwagen mit Ehrlichgesagtichweißnichtwas und ich trabte neben ihm her die Landstraße entlang. Wenn wir zurückkamen hatten wir je nach Jahreszeit und Sommerwoche Fallobst dabei und bestimmt auch irgendwas, was wir auf der Müllkippe gefunden haben und mit zurück nach Hause nahmen. 

Dieser Abladeplatz war eine ehemalige Kiesgrube und ziemlich weitläufig. Auf dem Grund gab es Schilf bestandene kleine Teiche mit Fröschlein und auf den Steinen sonnten sich Eidechsen. Ich habe diese Müllfahrten in guter Erinnerungen, denn natürlich zogen wir nur bei allerbesten Wetter los. 

Später kam bei den Staatslenkern die Idee auf die wertvollen Rohstoffe wieder der Wirtschaft zuzuführen. Schüler mit und ohne blaue Halstücher gingen von Haustür zu Haustür fragten nach Altpapier und Glas. Meist lagen die verschnürten Bündel schon griffbereit. Irgendwann gab es auch Sammelstellen, an denen man Gläser und Flaschen abgegeben konnte und sogar Geld dafür erhielt

...für Foto extra gesammelt!
Heute hat Müll eine Dimension erreicht, die ich erstaunlich und manchmal beängstigend finde. 

Wenn ich so sehe, was allein in meinem Einpersonenhaushalt alles anfallen kann. 

Obwohl ich mich wirklich grundsätzlich bemühe Müll zu vermeiden, ist das Entfernen des wöchentlichen Müllaufkommens ein ständiger Punkt auf der ToDo-Liste. 



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(k)ein Tag wie jeder andere

Blogger hat sich mit ein paar Verlusten an Kommentaren wieder eingekriegt... eine leichte Verunsicherung bleibt, mein Kinderglaube an die Technik ist angekratzt und es war eine grundsätzliche Revision fällig: wie sehr dominiert das tägliche Netzgedöns meinen Alltag? Brauche ich Blogger oder das Internet zum Leben?
Nein!
 
Aber es macht Spaß. Ständig erfahre ich etwas Neues. Input ist eine feine Sache und unterhaltsam und ich habe manchmal das Gefühl, mir alle Fragen beantworten zu können. Bis auf die eine natürlich: Wo zum Geier sind die Kommentare, bzw. meine Antworten geblieben?

Ich seh gerade heute ist ja der 15. Mai!
... an dem Tag habe ich vor zweiundvierzig Jahren geheiratet, vor dreizehn Jahren eine Firma gegründet und mein Auto hat Geburtstag...
das Auto existiert jedenfalls noch!

... das ist übrigens nicht mein Auto, sondern war meine Hochzeitskutsche...

14 Mai 2011

festgestellt



... es gab mal eine Zeit, da waren alle Luftballons rot und die Teddybären gelb ...

 

11 Mai 2011

push forward


... mit Helene gekocht und gemütlich auf der Terrasse gesessen und gegessen, später kam noch ihre Freundin dazu. Es war für mich spannend, das Gespräch der Teenager zu verfolgen, in dem alle wichtigen Themen der Welt angerissen wurden. Kann mädchen als Vegetarierin Käse mit Lab essen, wie gut kommt dieser oder jener Superstar rüber, welche Eindrücke hat die Chorfahrt hinterlassen?

... puh..., wie war ich denn damals mit fünfzehn, fast sechzehn? 
Auch so selbstbewusst, so gut drauf? Wusste ich auch schon so viel über das Leben oder wusste ich nur andere Dinge, hatte andere Erfahrungen? Die (virtuelle) Weltgewandtheit fehlte mir bestimmt. 

Das Fernsehen meiner DDR-Teenagerzeit war noch ein neues Medium und fernsehen konnte ich nur bei der besten Freundin... damals sang Gitte, dass sie gern einen Cowboy als Mann hätte, heute hält Lena die junge Welt mit ihren unglaublich durchgestylten und mit viel Kalkül gestalteten Auftritten in Atem. 

Hat allerdings Gitte damals frech und fröhlich ihre Forderung nach Glücklichsein allen entgegen geschmettert, so kommt das heutige Popidol schmal und sparsam mit einem elegischem Sehnsuchtskarussell daher. Aber so oder so, es wird sich nach dem Mann verzehrt..., da kann noch so viel Zeit vergehen..


Wikipedia: Als Pushforward wird eine Abbildung zwischen Tangentialräumen glatter Mannigfaltigkeiten bezeichnet, die die totale Ableitung im euklidischen Raum verallgemeinert... 


... mit dem Wikipediartikel im Hinterkopf finde ich den Lenasong noch abgefahrener!




10 Mai 2011

Blüten zählen


...die Treppe hoch geht noch, bis zum Tresen und die nette junge Sprechstundenassistentin anlächeln, auch noch, doch dann kommt der tödliche Satz: „Setzen Sie sich ein paar Minuten ins Wartezimmer, der Doktor ist gleich so weit...!“


Jetzt nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Der gut sortierte Zeitschriftenständer fängt die erste Panikattacke ab - Stern, Bunte, Schöner Wohnen – irgendein fesselndes Thema finde ich schon... und dann, viel zu schnell, wird mein Name aufgerufen!  

Die Zeitschrift entfällt meinen zitternden Händen, ich hole tief Luft, nur nicht hyperventilieren, mit glasigem Blick folge ich dem weißen Kittelchen.

Der helle, Vertrauen erweckend eingerichtete Raum, in den ich zum wiederholten Male komme, fängt an zu verschwimmen. Die besorgte Stimme meines entzückenden, jungen Zahnarztes dringt an mein Ohr: „Geht es Ihnen gut?“

Ich schüttel nur verkrampft den Kopf, rücke mich auf dem bequemen Liegebehandlungsstuhl zurecht und fange an zwanghaft die zart rosa Blüten des Gemäldes gegenüber an der Wand zu zählen. Der Stuhl kippt und kippt, es gibt keine Haltegriffe zum Festklammern und ich erwarte, dass sich hinter mir im Boden ein schwarzes Loch auftut, in das ich gleich Kopfüber hinein gestürzt werde. Im letzten Moment kommt das Spezialmöbel zum Stillstand. Das gefühlt arglistige Lächeln des behandelnden Arztes sehe ich nicht wirklich, da er diesen weißen Mundschutz trägt und ich meine Brille abgelegt habe. Und während die Bohrer vor sich hinsummen, der Sauger in meinem Mund saugt und eine sachliche Stimme Anweisungen gibt, zähle ich gegen die Panik an. Diesmal die weißen und hellblauen Blüten auf dem Gemälde, welches ein cleverer Innenarchitekt an die Decke geklebt hat.

Also... es geht ja gar nicht so sehr darum, dass da was weh tun könnte oder die Spritze piekt und der Bohrer grauslige Geräusche macht – nein – es ist dieses Gefühl des Ausgeliefertseins! Dass mein Kopf, wie abgetrennt vom Körper, gnadenlos in die Mangel genommen wird, während ich selbst gutwillig den Mund aufmachen muss, die Augen schließen und mich entspannt den fachkundigen, desinfizierten Händen des Zahnarztpraxispersonals ergeben soll, obwohl ich mich viel lieber, mit einem Karateschrei aufspringend, losreißen und in Sicherheit bringen möchte. Dabei das Tablett mit den fies glänzenden Instrumenten und bunten Fläschchen durch den Raum pfeffern und die lieblichen, mich höhnisch anstrahlenden, pastellfarbenen Gemälde von der Wand reißen wollen würde oder so...

Morgen Vormittag habe ich noch einen Termin!

 

PS. Ich musste feststellen, dass Zahnarzterfahrungsberichte vieler Blogorts zur Zeit thematisiert werden...


09 Mai 2011

für Interessierte...


hier habe ich zwei Links für euch: 
der Kongress des Göttinnenprojekts Polythea
                              und aus dem Mütterblitz das Interview mit Uschi Madeisky!

 

Familie – ein Klassiker

... wenn wir bedenken, dass der Begriff der Familie hergeleitet wird aus lateinischer Antike, ist die Bezeichnung Klassiker angemessen. Wie bereits schon mehrfach ausführt, ist „Familie“ der Herrschaftsbereich eines Mannes und in diesem sind ihm einst Weib und Kind und Sklaven oder Gesinde untergeordnet, er hatte sie zu ernähren, zu beschützen und konnte alles von ihnen verlangen, sie gehörten ihm. Je nach Gesetzeslage war er auch Herr über Leben und Tod. Ob er mit Willkür, Großmut oder Weitsicht seine Familie regierte, konnte der Patriarch nach Tagesform entscheiden. Wobei die offizielle Gattin aus gutem Haus gewisse Freiheiten besaß. Gehörte sie jedoch einer altrömischen Kaiserfamilie an, konnte sie bei mangelndem Wohlverhalten auch schon mal auf einer kleinen Insel in der Verbannung landen.

Natürlich war nicht jeder Mann bedeutend in der Gesellschaft und gehörte dem Adel an, war Kauf- oder Staatsmann, verfügte über eine klassische Bildung und konnte auf, von den Vätern, ererbte Traditionen und Sesterzen zurückgreifen. Es dauerte fast bis in unsere aktuelle Zeit bis aus jedem Mann ein potentieller Patriarch wurde. Inzwischen wird diese Idee bereits wieder umfassend demontiert. Aus Patriarch soll Partner werden.

Heutzutage wird die von persönlicher, patriarchaler Unterdrückung befreite Familie als Grundlage der Gesellschaft angesehen und Frauen möchten gern eine Familie. Dass sie bereits zu einer gehören, wird nicht nur als irrelevant gekänzelt, sondern es wird darüber hinaus erwartet, sich aus der Herkunftskonstellation zu befreien. Eine neue gesellschaftliche Tradition legt den einzelnen Gesellschaftsteilnehmer nahe, sich der bestehenden Bindungen zu entledigen, wie beim Häuten einer Schlange.

Frauen lösen sich freiwillig aus der Herkunftsfamilie und gehen, wie der Mann, auf die Suche nach einem Lebensgefährten. Es gehört zum Wesen des (weiblichen) Menschen in einer Gemeinschaft von Angehörigen zu leben. Unsere Kultur hat inzwischen das Phänomen hervorgebracht, die Kombination von möglicher Zugehörigkeit auf einen Mann und eine Frau unterschiedlicher Herkunft zu beschränken. 


Mit einer Bereitschaftserklärung, die nicht einmal mehr gesetzlichen Charakter annehmen muss, tun sich also zwei erwachsene Personen zusammen, um den eigenen Herkunftsfamilienverhältnissen zu entgehen und selbst eine (neue) Familie zu gründen, was in dem (Ideal)Fall heißt, gemeinsam gemeinsame Kinder aufziehen. Jedoch ohne den weiterführenden Ehrgeiz zu entwickeln die Verbindung zu Kindeskindern und anderen möglichen Anverwandten zu intensivieren oder als selbstverständlich anzusehen, wie es eigentlich der Spezies Mensch zu eigen ist.

Die Welt wird also im Sinne der Kleinfamilienideologie von kleinen und kleinsten Einheiten überschwemmt, die sich Familien nennen. Die ursprüngliche (Familien)Intention ist dabei weder sichtbar noch erforderlich, nämlich einem Herrn zugehörig zu sein, der dem Ganzen vorsteht.

Die moderne Frau verzichtet natürlich gern auf einen Herrn und sucht sich einen Partner, auf Augenhöhe, im Sinne der heutigen Gleichberechtigung. Die Fixierung auf das Paar, als alleinige grundsätzliche Lebensführung in unserer Gesellschaft, ist der (kapitalistischen) Wirtschaft geschuldet, je kleiner und flexibler die als Familie bezeichneten Einheiten sind, desto besser für den Arbeitsmarkt. Eine matriarchale Konsensgemeinschaft hat, so wie die Dinge liegen und es der, uns heilige Mainstream verkündet, zur Zeit einfach keine Chance.

Und so bleibt uns eben nur der (neue) Klassiker – ein Paar mit Kinder, eingebettet in das neue Ideal einer weitverzweigte Patchworkfamilie, die auf Grund moderner Kommunikation und Transportmittel, die Illusion einer Sippengemeinschaft am Leben erhalten kann.

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07 Mai 2011

ach war das gut...


.... wir hatten ein sonniges, wenn auch gelegentlich frisches Wochenende. Alle waren da und und der Ort unseres Treffens war gerade zu ideal. 




Die Kinde(skinde)r haben sich auf einander gefreut und alle hatten reichlich ihren Spaß.


Sie, vor allem die Enkeltöchter, pflegten ihre Freundschaften – Helene freute sich auf Paula und umgekehrt, Mathilde, Caroline und Adele bildeten ein Gespann, Isolde und Vicky vergnügten sich zusammen auf dem Spielplatz ...



und Johanna und Wilhelm sind gerade eher in der Phase des pubertären Einzelgängertums. 

Die Größeren hatten ein Auge auf die Kleinen und gingen gemeinsam auf Entdeckungsreise. 



Die Baby, unsere Jüngste, saß vergnügt auf Papas Arm und hielt Hof (die Mama durfte sich derweil erholen).  



Das ist … die Baby!



Und wenn ihr etwa denkt, diese Bezeichnung stammt von der sprachkandidelten Omama, nein, es ist die offizelle Ansprache der Eltern an ihre Minitochter


 

Die lieben Eltern taten es den Kindern gleich und spielten miteinander und ihren Kinden. Alle nutzten voll Begeisterung die individuell gebauten Tret-Cars und fuhren auf dem großen Gelände kleine Rennen.




 




Es wurde ein Geburtstag gefeiert

gemeinsam gekocht

viel gegessen 

ohne Ende Kaffee getrunken...




 







... und immer waren drei bis fünf Kameras im Einsatz...




Ich war ganz ergriffen, dass so viel Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit unter den (erwachsenen) Geschwistern ausgetauscht wurde. Da wurde Familiengeschichte lebendig. Solche Treffen sind auch selten genug. In dieser Konstellation fanden wir uns das erste Mal zusammen - Großmutter und Großvater, die vier (erwachsenen) Kinder, ihre Lebensgefährten und die zehn Kindeskinder!



... nur mit dem Tanz in den Mai hat es nicht so ganz geklappt, da die Kinderschar und die Elternschaft nach einem bunten, wild-aktiven Tag, mit Spielen und Schwimmbad und Sauna und Grillen und intensiven Gesprächen am Abend dann doch etwas geschwächelt haben.



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