24 November 2011

22 November 2011

Mein Freund der Baum

...ist tot. Er fiel im frühen Morgenrot...

wer kennt es nicht, das berühmte Lied, dass Alexandra einst gesungen hat. 
Und wer kennt nicht den Schmerz, wenn eine vertraute Baumfreundin plötzlich nicht mehr da ist, weil eine Säge sich kreischend ins Holz gefressen und eine Astschere den gefallenen Stamm verstümmelt hat. 
Ja, ja, ich weiß - der Kreislauf der Natur, alle müssen einmal sterben, nichts währt ewig - aber mein Herz schmerzt bei dem Gedanken, dass diese vertrauen Lebewesen vor meinem Fenster eben einfach nicht mehr da sind und ich mag auch die Tränen nicht zurück halten. 
Gut dafür gibt es demnächst keine tränenden Augen mehr, weil die Hasel blüht, aber auch keinen süß duftenden weißen und zartlila farbenen Flieder vor dem Badfenster, Und das stolze Bäumchen, an dessen Stamm die Eichhörnchen auf und ab flitzten, mit ihrer Haselnussbeute? Keine Spur mehr von ihm...wie war doch der Schluss von dem Lied, dessen Text ich nie vergessen habe?


...vielleicht wird es ein Wunder geben

ich werde heimlich darauf warten

vielleicht blüht vor dem Haus ein Garten

und er erwacht zu neuem Leben.

Und ist er dann auch schwach und klein

und wenn auch viele Jahre gehen -

er wird nie mehr derselbe sein...


das gibt es nicht mehr...!

21 November 2011

Elf

Leider habe ich in diesem Jahr den Tag mit dem fast magischen Datum, der 11.11.11, verstreichen lassen und bin in meinem Blog nicht darauf eingegangen. 
Doch bevor der elfte Monat in diesem Jahr zu Ende geht, möchte ich die Elf noch würdigen.
Die Elf ist meine Lieblingszahl, mal abgesehen davon, dass ich an einem Elften Geburtstag habe, ist sie eine Primzahl und kommt mit der Leichtigkeit einer Elfe daher. Auch finde ich, dass sie eine philosophische und überaus magische Zahl ist. Sie liegt zwischen einer der bedeutendsten Zahl der Neuzeit, der Zehn und der gewichtigen Zahl Zwölf, die gern im Dutzend daher kommt. Fast könnte man meinen, die Elf kommt ein wenig zu kurz in der allgemeinen Bedeutung. Doch bei längerem Betrachten scheint die Elf ein Geheimnis zu bergen und jede kann für sich versuchen es zu ergründen. Ich bin schon kurz davor den zarten Elfenschleier zu lüften – aber es ist sehr persönlich und darf nicht verraten werden. Nur soviel, es hat etwas mit Sternenregen und Jasminblüten und Kinderlachen zu tun... ach, findet doch einfach das eigene elftes Geheimnis in eurem Leben heraus.
Aus meinem Bücherregal habe ich nun elf Bücher genommen und jeweils die Seite 111 aufgeschlagen, ein kurze Stelle ausgewählt und für euch aufgeschrieben. Es musste die einhundertelfte Seite sein, denn auf Seite 11 stand manchmal nur das Inhaltsverzeichnis oder das Vorwort. Außerdem lese ich immer jedes Buch wenigstens bis zur Seite 111 bevor ich es verwerfe, aber das kommt eher selten vor. Hier meine wahllose Auswahl:

Ein, zwei oder drei Sätze von jeweils der Seite 111 aus dem Buch:

Hexentrank und Wiesenschmaus von Gisula Tscharner / Heinz Knieriemen
Wenn es eine Zeit gibt, in der wilde Farben auf dem Dessertteller nötig sind, dann jetzt. Sie beleben das dunkle Wintergrau am Himmel und im Gemüt.

Natürlich weiblich von Christa Mulack
Die Stärke des weiblichen Geschlechts besteht nicht nur darin, dass es insgesamt besser für das Leben ausgestattet ist, sondern dass mit dieser besseren biologischen Ausstattung eine andere Lebensorientierung verbunden ist.

Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags von Karen Kinston
Oft bin ich weit mehr von der Schachtel entzückt, in der ich ein Geschenk bekomme, als von dem Geschenk selbst. Doch kann das eine sehr raumgreifende Leidenschaft sein, und vom Feng Shui-Bagua her betrachtet, ist es nicht gerade förderlich für den Energiehaushalt, wenn sich eine „leere Kisten" – Energie in einem Teil der Wohnung konzentriert.

Die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley
Plötzlich stand Morgaine auf und schnitt dem Priester eine Fratze.“Geh weg alter Mann!“ sagte sie laut und deutlich, „ich mag dich nicht. Du hast meine Mutter zum Weinen gebracht. Meine Mutter weiß mehr als du...“

Die Lieblingsgedichte der Deutschen - Piper Verlag - Joachim Ringelnatz
Ich hab dich so lieb! Ich würde dir ohne Bedenken eine Kachel aus meinem Ofen schenken.

Frau Holle ~ Das Feenvolk der Dolomiten von Heide Göttner-Abendroth
Da blieb die goldene Jungfrau bei ihnen und teilte ihren Segen aus, denn alles, was sie berührte, vermehrte sich unter ihren Händen: die Milch, die Äpfel, das Brot, das Garn des Flachses und die Wolle vom Schaf. Sie wurde die Wohltäterin ihrer Familie, und alle waren darüber von Herzen froh, achteten sie trotz ihrer Jugend als die vornehmste Sippenfrau.

Ich Claudius, Kaiser und Gott von Robert von Ranke Graves
Als er der Tür zuging, sagte er beiläufig und über die Schulter: „Ich bin eben bei den Vestalischen Jungfrauen gewesen und habe einige wichtige Änderungen in einem Dokument vorgenommen, das bei ihnen aufbewahrt ist. In diesem Dokument kommt deinem Namen jetzt größere Bedeutung zu als vorher. Aber kein Wort darüber!“

Mama ante portas von Angelika Aliti
Bei der Hexenverfolgung handelt es sich also, wie in allen anderen hier aufgezeigten Beispielen auch, um die Okkupation einer Kultur, d.h. es ging nicht um die Verfolgung einzelner Frauen und Männer, sondern um das bis dahin gelebte Leben mit seinen sozialen Bezügen, Beziehungen und seine Religion, deren Werte, Regeln und Gesetze ausgelöscht werden sollten.

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch von Michael Ende
Im gleichen Augenblick hörte das Feuer auf zu flackern, es blieb stehen – und nun sah es aus wie ein sonderbare große Pflanze mit vielen grün leuchtenden gezackten Blättern.

Drei Wünsche von Luisa Francia
Um die Zeit zu verstehen, musst du sie rufen. Das ist gar nicht absurd. So viele Menschen rufen Gott, den ja auch nicht gibt. Rufe ruhig die Zeit, die es nicht gibt und die doch viel älter ist als du selbst.

Ein Wort zum Mord von Anja Kemmerzell / Else Laudan
Fassen Sie zusammen. Das ist natürlich in einem Krimi besonders wichtig.

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15 November 2011

Worthülsen, Engel und Mütter

Worthülsen, so finde ich ist ein interessanter Begriff - inflationsartig angewendete Bezeichnung eines mainstreamigen Begriffs, der allen bekannt ist und unter dem sich doch jeder etwas anderes vorstellt...

...nun kenne ich derer ja viele: Liebe, Esoterik, Freiheit, Glauben, Frieden, vielleicht auch Patriarchat und Matriarchat! Es sind Worte, die wie Schlagzeilen im Raum stehen und jede weiß was sie bedeuten und hat doch deutlich andere Emotionen als die Nachbarsfrau bei jedem der Begriffe.

Das Problem kennen wir von allen abstrakten Begriffen, Worte die einen Zustand ausdrücken, der von allen völlig verschieden wahrgenommen wird. Um so größer ist dann unsere Freude, wenn wir mit anderen eine Übereinstimmung bestimmter Gefühlslagen feststellen. Ein abstrakter, ein ideeller Begriff, ist immer auch einer gewissen persönlichen Beurteilung unterworfen, im Gegensatz zu den konkreten Gegenständen oder den körperlich fühl- und sichtbaren Seinszuständen.

Als die Sängerin Nicole bei einem weit zurückliegenden Grand Prix über ein „bisschen Frieden“ sang, wurden Stimmen laut, die das „bisschen“ monierten – das gäbe es nicht: ein bisschen Frieden, ebenso wenig, wie ein bisschen Schwanger.

Ich bin war nicht der Meinung, denn Schwanger sein ist ein ganz konkreter biologischer Seinszustand, welcher allerdings von den Nicht-Betroffenen nur mit gefühlt, aber nicht erlebt werden kann. Wo hingegen Frieden, wie gesagt ein abstrakter Begriff ist, der an bestimmte äußerliche Bedingungen und eine jeweils empfundene Gefühlslage gebunden ist. Was ich beispielsweise unter Frieden verstehe, ist mehr als nur das maskuline Verständnis: zur Zeit laufen keine Kampfhandlungen.Meine Vorstellung von Frieden läuft mehr in Richtung von totaler Idylle. Ich denke, unter Frieden verstehen sehr viele verschiedene Menschen, sehr viel verschiedene Lebensumstände.

Doch gehen wir mal einen Begriff an, der so eine Art Zwischenphänomen bildet – wie Engel. Für die eine, ein durch und durch abstrakter Begriff, fern ab von empirischer Beweisbarkeit und für die andere eine selbstverständliche Existenz, wenn auch wissenschaftlich nicht wirklich nachweisbar, wie immer noch vieles auf der Welt.

Das Pantheon, der nicht materiellen Wesen, das uns Menschen schon immer umgab, gehört auch in unseren modernen Zeiten und vielleicht mehr denn je, zu unserem Leben als ständige Begleiter. Feen, Engel, Teufel, Elfen, Kobolde, Götter, Dämonen, der Osterhase und der Weihnachtsmann. Alle sind anerkannte Mitbewohner unserer Welt und gehören vor allem zum geistigen Kosmos des Menschen, obwohl ich nicht behaupten möchte sie seien irreal – da darf nun mal jede denken was sie will.

Menschenmütter hatten schon immer innige Beziehungen zu den Geistern der Natur und was wir selbst so überaus stark spüren ist nun mal auch eine Realität für uns. Wir können uns daher auch nicht wirklich unser besonderes Empfinden gegenseitig zum Vorwurf machen und auch nicht die guten Absichten, die von anderen Frauen vielleicht nicht so verstanden werden, wie sie gemeint sind. Da stoßen wir oft an die berühmte Sprach- und Definitionsbarriere.

Gerade die Verbundenheit mit der Natur, die von so vielen Frauen gleich oder ähnlich intensiv gefühlt wird, ist ein Muttererbe, eine Weitergabe unserer Ahninnen, eine Menschenkompetenz. 

Ich habe mit dem Begriff Engel auch so meine Probleme, da es sich dabei um ein, von diversen patriarchösen Religionen hoffnungslos vereinnahmtes Wort handelt. Aber ich kann trotzdem mit der gelegentlichen Aussage und Anwendung anderer oder ihren Auseinandersetzungen mit der Idee „Engel“, leben. Meine Mutter glaubte noch, dass mir als Kind ein Schutzengel beistand und ich finde ja, er hat gute Arbeit geleistet. Denn neben dem netten Engelchen, stand mir vor allem meine Mutter zur Seite ...

09 November 2011

mein Alltag

... ist in letzter Zeit hier im Blog etwas zu kurz gekommen. 

Also diese hochwichtigen Fragen: Was tue ich wann und warum, wohin fließt meine Aufmerksamkeit und wie geht es den Kindeskindern, blieben unbeantwortet.


Schwestern im Baum

Letzteres zuerst - ... den Enkelkinder geht es soweit recht gut und einige von ihnen sind inzwischen aber so was von Teenager. Die jüngste im Bunde ist jetzt ein Jahr alt und drei vom Jahrgang 1998 wachsen mir gerade über den Kopf...

Aber kommen wir zu der Tatsache, dass mein Posts nur noch sporadisch und spärlich fließen...

Diese andauernde Zurückhaltung hat einen Grund, heißt Mütter - Gruppe auf Facebook, macht Spaß und gibt mir Gelegenheit mein allgewaltiges Lieblingsthema Großmütter-Mütter-Töchter auf einem anderen Level zu bearbeiten. An dieser Stelle möchte ich gern weiterhin alle Mütter, Großmütter und Töchter dazu einladen!



Ich wünsche allen 

einen schönen bunten Herbst 

mit Sturmgebraus und Blätter rieseln 

 Nebelschwaden und 

stillen kühlen Nächte...