22 August 2011

Zwei Tage lang...

... habe mich kreuz und quer durch Facebook und andere Seiten gelesen und manches davon hat mir nicht gefallen...

Es gibt reichlich Anzeichen dafür,
dass besonders im Hinblick auf das globale Wirtschaftssystem, die uns umgebende Patriarchose zu einer maligenen Phallokratie fortschreitet. 

Nicht mehr der althergebrachte und von Anfang an fragwürdige, väterliche Anspruch konditioniert die Gesellschaft, sondern allgemein und mehr denn je, eine um sich greifende männliche Hybris.
 

Auch das Patriarchat war und ist bisher kein Maßanzug für JederMann. Immer wieder müssen wir Frauen mitansehen, dass die angestrebten Privilegien im Patriarchat auch den Männer nicht in den Schoß fallen und nicht jeder automatisch ein Gewinner ist. Um eine Gewinner zu sein, gilt es erst einmal sich dem allgemeinen Wettbewerb zu stellen und die diversen Kämpfe auszutragen und am Ende sind dieTriumphzüge selten genug. So mancher Knabe fängt zwar bereits bei der Geburt recht weit oben auf der Hierarchieleiter an, aber auch das ist keine Garantie am Ende zu den Erfolgreichen, zu den Gewinnern der Gesellschaft zu gehören.

Das Zeitalter der Väter, der Macht gewohnten Patriarchen, scheint sich immer mehr aufzulösen und wir sehen uns heute eher
in Wirtschaft und Politik den geld- und statusgierigen Brüdern gegenüber.

Dieser Tage ist das, noch wirksame, Patriarchachtssystem eine Art Konfektion für den Mann mittleren Alters (bevorzugt: Typus Einsamer Jäger) die natürlich auch nicht jedem passt. Selbst wenn sich derzeit (die ethisch/ideologische Kleiderordnung hat sich von Mann zu Mensch erweitert) sogar Frauen in diese Kostümierung schlüpfen können und sich unter bestimmten Umständen auch zeitweise gut darin bewegen, ist es doch immer noch vom Grundansatz her ein maskuliner Anzug. Weibliches Sein und weibliche Werte finden nur schwer Einlass in die Männerbünde und wenn Mann nicht gerade Priester ist, vermeidet er weiblich anmutende Gewandung direkt und im übertragenen Sinne. 


Kampf, Niederlage der Gegner und Sieg, manchmal um jeden Preis, ist nicht wirklich ein Frauending. Obwohl auch da unserer Schulsystem so früh wie möglich Mädchen und Jungen in einen ungesunden Wettbewerb zwingt und Konsens und Miteinander vergessen lässt. 

Dass Frauen immer noch nicht die Chefetagen stürmen, liegt nicht nur an der sogenannten gläsernen Decke, sondern auch daran, dass Frauen dem System hilflos (...was soll das Ganze?), kritisch (...wozu soll das Gerangel gut sein?) oder unwillig (...ach nee, das will ich nicht!) gegenüber stehen. Sich im Wettbewerb unter Einhaltung der Hierarchieregeln nach oben zu kämpfen ist für so manche Frau eine verdammte Zeitverschwendung. Und als Mütter haben wir eigentlich sowieso was anderes, was Besseres zu tun.
.