15 Januar 2014

fantasielose Verstimmung

"... ein neues Jahr hat begonnen … es ist genau ein Monat her, seit ich den letzten Blogpost eingestellt hab... aus meinem Schreibflow bin ich rausgeflogen... blödes Weihnachten, blödes... und das Wetter nervt mich total!" 

Diesen wenig eleganten Text habe ich gestern einer Bekannten gemailt. Aber so ist es, Emails, Kommentare und Chatgeschreibsel sind die Stiefkinder der Literatur... da gibt es nur husch, husch, keine Zeit und meist kein Korrekturprogramm. Dabei will ich doch 'richtig' schreiben - wohl gestaltet, voller Poesie und möglichst mit Tiefgang - nicht nur Sachtexte und Belanglosigkeiten im Netz hinterlassen...

Noch vor einem Monat hielt ich mich in den mystischen Gefilden Fantasiens auf – ich habe mich in einer geheimnisvollen Höhle verlaufen, einen verlorenen Bruder gesucht und bin der Bleichen Frau im Nordturm begegnet. Und heute sitze ich an einem prosaischen Schreibtisch, starre durch die ungeputzte Fensterscheibe in ein regnerisches Grau(en) und versuche wieder den Anschluss zu finden. Sind denn alle Musen zum Skifahren? Hallo – Wir haben gar keinen Winter! Oder liegen sie im Winterschlaf? Hallo – Wir haben gar… ach, das hatte ich ja schon.

Würde ich auf Papier schreiben, hätte ich vermutlich schon drei Stifte zernagt. So starre ich nur auf die Tastatur und hoffe, dass in den Ritzen zwischen den, mit Buchstaben verzierten, kleinen Quadraten plötzlich zartes Grün sprießt, Frühlingsblüher hervor drängen und entzückende fliederfarbige Wölkchen über den leeren Monitor ziehen...
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