29 Dezember 2020

Der MannundFrau-Mythos

Mütter, Kinder, Väter und der MannundFrau-Mythos

Diese gern beschworene Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau, die auch die Care-Arbeit beinhaltet, ist ein rein hypothetisches Gebilde. Wir kommen ohne die liebenswerte Vorstellung kaum noch aus, dass es selbstverständlich sein müsste, dass Männer sich genau wie Frauen für das tägliche Allerlei und die Arbeit, die Kinder so machen, zuständig und verantwortlich fühlen. Mann und Frau als vom Schicksal konzipiertes Dreamteam - es könnte doch so einfach sein!
Aber es gibt nun mal keinen biologischen Imperativ der ein organisch gewachsenes Gebilde MannundFrau hervorbringt. Auch nicht in der umgekehrten Intention FrauundMann. Es gibt keine biologisch determinierte, gleichschwingende Paareinheit 'Frau und Mann' als natürlich entstandenes Alltagsmodul.
Diese unausrottbare Wunschvorstellung
(des patriarchalen Kulturmenschen) gibt es bei keiner Säugetierart und auch die Vogelarten, die paarweise Brutpflege betreiben, sind zufällige Begegnungen in der Natur, bei denen sich die Individuen dem Biomechanismus Arterhalt gemäß verhalten.
Es wird gern davon ausgegangen bzw. erwartet, dass entgegen allem menschenartgerechten Verhalten, die ominöse Paareinheit MannundFrau, die sich in der Moderne als Kleinfamilie figuriert (formiert und firmiert), sich ähnlich einem Schwarm verhält (permanent auf einander bezogen) oder ähnlich einer Herde auf der Basis einer kollektiven Intelligenz durch den Alltag stapft. Säugetiere sind hochentwickelte Individuen und damit als Einzelwesen weitgehend autonom. Wobei jede Spezies ein eigenes Sozialmodul entwickelte.
Die in besonderer Weise intelligente Mensch, findet in der Dynamik ihrer matrifokalen Fürsorgegruppe den ÜL-Effekt der Geborgenheit und damit ausreichend Schutz, Support und Spaß, um ein zufriedenes Leben zu führen.
Die paarweise Zweierkombination aus einem nichtverwandten Mann und einer mit ihm nichtverwandten Frau als Dauerlebenspaar, ist eine kulturell begünstigte Fehlentwicklung, auf Grund der u.a. durch Oxytocinmangel erzeugten Gewaltspirale im System der Patriarchalität.
Die heute wie ein Naturgesetz gehandelte MannundFrau-Idee, die quasi als sexualisierte Dauerschleife des Zusammenlebens unseren Alltag bestimmt, ist jedoch auf keinen Fall als eine Art evo-biologischer Imperativ selektiert, sondern ein anti-soziales Phänomen, dass die vergleichsweise jüngste Menschenkultur auf den letzten Metern der Geschichte (in besagter Patriarchalität) hervorgebrachte.
Wenn wir als (junge) Frau uns verlieben und uns das starke Verlangen antreibt, uns mit einem attraktiven Mann unserer Wahl zu paaren und unbedingt (sofort) zu kopulieren, sind wir in dem hormonellen Drive des in allem Lebendigen angelegten Drang zum Arterhalt, der naturgemäßen Parallele zum glücklich machende Selbsterhalt plus Female Choice.
Dieses bio-angelegte Verlangen des Körpers die Art zu erhalten, ist inzwischen mit vielen irreführenden Vokabeln belegt. Derzeit gipfelt die Bezeichnung dieses Verlangen in der Vorstellung einer dauerhaften romantischen Liebe, die völlig widersinnig mit dem Gebot einer am liebsten unauflöslichen Hetero-Paar-Konstellation gekoppelt ist. Diese wird, auch in unserer modernen, aufgeklärten Gesellschaft, nach wie vor, von verschiedenen sozialen Konventionen sowie moralischen und von den,die weibliche Sexualität kontrollierenden Dogmen begleitet.
Beide, Frau und Mann, sind zuerst einmal biologische Individuen, die immer aus dem matrifokalen Nest einer (ihrer) Mutter stammen. Der unbewusste Denkfehler ist meist, dass die Biografie einer Person, die mit der Geburt durch eine Mutter beginnt, nicht mitgedacht wird. Wenn von Mann und Frau die Rede ist, besteht das System Kulturmensch scheinbar nur aus lauter vom Himmel gefallene autarke Erwachsene. Das lässt uns die lang gehegte Vorstellung von einer nicht wegzudenkenden Alltagserscheinungseinheit, die ich MannundFrau nenne, immer wieder neu auflegen. Hier wird Mann zwanghaft mit Frau zusammengedacht und umgekehrt.
Was weitgehend wegfällt ist das automatische Mitdenken von Kindern, Geschwistern bzw. mütterlicherseits zugeordneten Angehörigen.
Es gibt sie aber nicht, die Frau X und den Mann Y, als jeweils eine Art exklusiven Prototyp. Abstrakte weibliche und männliche Kultureinheiten, die eine Gesellschaft ausmachen und in ihrem Erwachsenenleben unbedingt eine Zweiheit anstreben, die als Einheit wahrgenommen werden muss. Tatsache ist jedoch, das Individuum, also jede Person, besitzt eine persönliche Geschichte und versucht auf ihre individuelle Art im Patriarchat zu überleben und folgt daher dem Paradigma der Gesellschaft bzw. der jeweiligen Kultur.
Frau X und Mann Y sind daher im Bezug zu ihrer kulturellen Deadline - die für den Erwachsenen von unserer anonymen Gesellschaft geforderten Partnersuche - austauschbar. War über Jahrhunderte hinweg der, in der Patriarchose immer zuerst gedachte und in der Regel auch zuerst genannte, Mann als Privilegling der Verhältnisse derjenige, der per se dazu vorgesehen ist sich nach Belieben eine Frau zu halten, ist heute auch die Frau berechtigt, in bescheidenem Maße, einen sogenannten Partner zu wählen, der eine dauerhafte Einrichtung in ihrem Leben sein soll.
Das bestehende hochpatriarchöse Gesellschaftsambiente brachte so den MannundFrau-Mythos erst als unauflösliches Ehepaar und in der Moderne in dem Begriff Partnerschaft hervor. Die gleichberechtigt anmutende Partnerschaft bleibt trotzdem ein typisch patri-kulturelles Konstrukt, dass schon wieder jede Frau und Mutter in die androzentriert-patriarchale Irre führt. Mann und Frau wurden so konditioniert, dass sie unentwegt versuchen als ideale Einheit ein ganzes Leben lang zusammenbleiben, was eigentlich nur mit sozialen Zwängen einher ging und die Regel ist es ohnehin nicht mehr, seit die Frau grundsätzlich zu einigen Rechten gekommen ist.

Stephanie Ursula Gogolin


ÜL - natürlich selektierierte Strategie
des Überlebens einer Art

.

05 November 2020

Oxytocinmangel - ein Beschleuniger des Patriarchats

Der Entwurf einer Betrachtung zu der Frage und Dauerbrenner: Wie entstand das Patriarchat?
... überarbeitet, ergänzt und in Wordpress online gestellt

Hierbei handelt es sich um hypothetische Überlegungen und mögliche Zusammenhänge im Entstehen der seit min. achttausend Jahren, expandierenden Patriarchose...


20 Oktober 2020

... die sogenannte Todesstrafe

...ein paar Gedanken zum "Internationalen Tag gegen die Todesstrafe"

Männer töten Männer um ihres eigenen Selbsterhalts willen. Das bedeutet unbedingte Kontrolle des eigenen Umfeldes: Abschrecken durch ernsthafte Drohungen, körperliches Angreifen und Zuschlagen, ehe es der andere tut. Das betrifft prinzipiell das männliche Individuum und darüber hinaus den androzentrierten Kollektivgeist.
Der patriarchal tradierte Androzentrismus wird, bis in unsere Zeit, durch potentiell unberechenbare Männergewalt geschützt und erhalten.
Zu allen Zeiten des androzentrierten Herrschaftspatriarchats töteten (oder ließen töten) privilegierte Männer im Namen ihrer selbst ermächtigten Gerechtigkeit (und daraus resultierenden juristischen Legitimation) andere Männer – oft in aufwändigen Abschreckungsverfahren. Die zur Kunst erhobenen Hinrichtungskultur des Mächtigen (die aktuell Machthabende Person) ist immer ein Teil ihrer Absicherung nicht zu schnell selbst unter einem Henkersbeil zu landen. Die Regelwerke, die festlegten, wer wann einen anderen Menschen – Mann oder Frau - töten darf, wurden in der gesellschaftlichen Patriopathie immer massenwirksamer.
Die Hinrichtungsarten, die eine Art der Bestrafung für Verfehlungen der verschiedensten Art darstellen sollen, wurden immer spezieller in ihrer Grausamkeit und Ausführlichkeit des Leidens. Als gesellschaftliche Regelverstöße angesehenen Verbrechen und sogar, uns heute harmlos erscheindene Vergehen, wurden immer wieder brutal sanktioniert. Manche Handlung oder Äußerung, die in heutigen Kulturen zum menschlichen Grundrecht gehören – wie Würde und Selbstbestimmung, Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung sogar die zweifelhafte Religionsfreiheit, waren in der Vergangenheit (und sind es bis in die Gegenwart) ein gefährliches Terrain.
Die quasi nicht vorhandenen Rechte der weniger oder gar nicht privilegierten Menschen waren/sind im Patriarchat herrschaftlicher Willkür ausgesetzt und die Rechte der Frauen fielen/fallen weg, ohne dass ein Hahn danach kräht.
Tötungen fanden statt, weil sich diese Praxis sowie die so entstandene Gesinnung mit der Züchtungsideologie des Hirtenkriegers etablierte. Systematisches Töten von Leben sowie das dazu gehörige Blutvergießen, wurde Teil des Alltags des (potentiell patriarchalen) Mannes und zudem ritualisiert.
Vieh zu Züchten, zu Halten und zu Nutzen, geht nicht ohne Formen von Gewalt. Direkte Gewalt ist das Mittel des Mann sein Umfeld zu kontrollieren – Unterwerfung, totale Fremdbestimmung für die anderen und die latente oder direkte Androhung des Todes bei Ungehorsam. Unliebsame innere und äußere Gegner herrschaftlicher Macht, Sklaven und alle Untergebenen, die das System durch Ungehorsam bedrohen, sind nicht nur durch Sanktionsmaßnahmen zu unterwerfen, sondern im Bedarfsfall gleich endgültig zu beseitigen. Die Hinrichtung von nicht herrschaftskonformen Mitmenschen zieht sich durch die Jahrtausende des Patriarchats.
Die durch einen Staat und seine Rechtsprechung sowie dessen Verfassung, legitimiert die Tötung von Verbrechern - ein nach wie vor angewendetes Verfahren - nicht mehr überall auf der Welt, aber noch oft genug. Die Festlegung, wer ein Tod würdiges Verbrechen beging, ist nach wie vor den vielfältigen patriarchösen Normen unterworfen und allen voran diversen religiösen Regeln.
Ein Leben auszulöschen gehört immer zu den verwerflichen Taten des sogenannten kultivierten Menschen, aber der Mann als solcher, wird trotzdem von Kindheit an immer noch mit einer hocheffizienten Tötungssublimierung sozialisiert, die eine niedrige Hemmschwelle der speziellen Frauentötungen per se einschließt.
Wurden für die 'Tötung des Mannes' aufwändige Ideologien, Gesetzeslagen und religiös begründete Dogmen kreiert, ist das Töten von Frauen (hier vor allem der ignorierte Femizid) immer noch ein eher wenig beachtetes Phänomen, dass zwischen Kollateralschaden und „sie hat es nicht anders verdient“ schwebt. Auch Frauen wurden per Gesetz und nach dem Gewohnheitsrecht eines Herrn, hingerichtet, gelyncht, abgeschlachtet – aber hier fehlt in der Regel der edle Touch, den eine männliche Exekution oft begleitet. Im gewaltsamen Tod ist jeder Mann ein Held. Die Frau nur ...
Die sogenannte Todesstrafe ist eine rein patriarchale Erfolgsgeschichte. Es wird Zeit, dass nicht nur diese fragwürdige Form der angeblichen Gerechtigkeit bzw. Vergeltung aus der Welt verschwindet, sondern auch das System selbst, das zu jeder Art bewusstem Auslöschen von Leben animiert.
 
.

17 August 2020

Partnerschaft ist keine Geschwisterlichkeit

Betrachtung zum Begriff Partnerschaft von Stephanie Ursula Gogolin

Vorwort für eine Freundin
Liebe Freundin, ich weiß, dass es zur neueren Denkungsart gehört, alle patriarchalen Formen, die eine (bis dato) positive Ausstrahlung haben, leicht abgewandelt in den Kanon des modernen Matri-Sprech aufzunehmen. So wie das Paar und eben die allseits beliebte Partnerschaft.
Sowohl das Paar wie auch die Partner sind in der Regel zwei fremde (nichtverwandte) Personen. Wir wissen aber, im matrifokalen Kontext interagieren Fremde (die Nichtverwandten) eher nicht ständig. Weniger unmittelbar, nicht im Alltag, noch auf Lebensdauer. Die Konsequenzen für die Person und die Gemeinschaft wären (wie wir Patriarchatsbewohner immer wieder feststellen müssen) nicht nur störend, sondern auch verheerend. Der nichtverwandte Liebhaber wurde wohl da eine Art geregelte Ausnahme. Wir sollten daher lieber zweimal hinsehen, wenn wir uns euphemistisch eines gängigen Sprachbegriffes annehmen, der eigentlich sehr tiefe patriarchöse Wurzeln besitzt.
Sicher können sich auch konsanguin verwandte Geschwister wie Partner gebärden bzw. sich als solche verstehen und eine zielgerichtete Partnerschaft praktizieren. Überall da wo Arbeitsprozesse verbindliche und verlässliche Zuständigkeiten und Ansprechpartner benötigen, greift die regulierte Partnerschaft – nicht nur in der Erwerbsarbeitspraxis (die ja bekanntlich ein astreines Patri-Produkt ist), sondern auch im Patri-Privaten.
Die klassische Ehe ging bekanntermaßen aus dem Herrschaftskonzept der Patriarchalität hervor. Seit in der sehr aktuellen Geschichte gesellschaftsfähig wurde auch ohne Trauschein als Paar (bestehend aus zwei nicht konsanguin verwandten Personen) zusammenzuleben, brauchte diese Form einer Lebensgemeinschaft eine gängige (positiv belegte) Bezeichnung. Hier bot sich die Partnerschaft nahezu an. ‚Partner sein‘ ist im Patriarchat eine bedeutungsvolle Wertung. Ursprünglich ging das Männliche Partnerschaften ein. Frauenpartnerschaft im Sinn der bündlerischen Kultur gab es nicht. Jede Form von Frauenkollektiv stand unter männlicher Aufsicht (siehe Orden und Kongregationen).
Aber es kam der Zeitpunkt in dem diese Verbindung unter Männern auf Frau ausgedehnt wurde. Vor allem wurde die Partnerschaft das neue Label für die nichteheliche Paarbeziehung.
Im gesellschaftlichen Kontext avancierte diese von der geduldeten "Wilden Ehe" zu einer ordentlichen Lebenspartnerschaft, bestimmt durch Regeln und ungeschriebene Gesetze. Praktizierte Partnerschaft schließt allerdings Sippen(Matrifokal)Angehörige aus. Umgekehrt können wir auch sagen: Wenn ich mich geschwisterlich verhalte bedeutet das nicht per se, dass ich partnerschaftlich (wie bei einer verpflichtenden Arbeitspartnerschaft) handele.
Geschwisterliches Miteinander bedeutet im Sinne der (geliebten) Geschwister Verantwortung übernehmen bzw. im Namen einer (matrifokalen) Verbundenheit zu agieren. Diese Art des Handelns, von mir als Fürsorge bezeichnet, erfolgt prinzipiell (quasi von Natur aus im Sinne des Überlebens) ohne einen verpflichtenden Kontext. Es ist ein ausgedehntes Geben und Nehmen, ein verbindendes und damit verbindliches Fürsorgen auf der Basis - was kann ich und was kannst du! Wie geht es uns beiden damit, denn wir kennen uns von klein an und wissen was der anderen gut tut.
Ich unterscheide unbedingt Geschwisterlichkeit (als rein herstorische Entwicklung - als das evo-biologisches Ereignis) von der Partnerschaftlichkeit, als historisch-patriarchales Implantat.
Beide Begriffe haben sehr verschiedene Voraussetzungen. nehmen wir die Partnerschaft - sie besteht weitgehend aus Verpflichtungen – Verpflichtendes (und damit kontrollierbares) Miteinander ist in den (patri)zivilisierten Kulturen per Gesetz vorgegeben und gilt als Konvention. Partnerschaften waren/sind sind also geregelt, mit einem Vertrag schriftlich oder mündlich (verstärkt durch den typischen Handschlag), der als kulturelle Absprache eine gegenseitig sich verpflichtende Verbindlichkeit darstellt und die Beziehung der Partner zueinander deutlich macht. Partnerschaft entstand/entsteht, wenn ein herrschaftsfrei erscheinendes, gegenseitiges Verhalten einen Namen braucht und positiv konnotiert sein soll.
Geschwisterlichkeit ist ein ursprüngliche Qualität, die noch lange in die Patriarchalität hinein, sich in Sprüchen wie beispielsweise „sie sind wie Bruder und Schwester“ zeigte und hier eine Zugewandtheit und Innigkeit demonstrierte, an die beispielsweise eine Partnerschaft nicht herankommt (oder auch nicht soll, höchstens ironisiert wird). Seit für die Paarbeziehung der Begriff Partnerschaft salonfähig wurde, wird da eine Beziehung auf Augenhöhe und eine Verbindung im Sinne „wir gegen den Rest der Welt“ favorisiert, ohne sich bewusst zu sein wie patriarchal diese Idealisierung ist. Denn eine Partnerschaft einzugehen bedeutet nicht per se auf Augenhöhe, gleichberechtigt oder kungruent zu sein.

Partnerschaft versus Geschwisterlichkeit
Der Begriff Partnerschaft löste nicht nur fast alle Bezeichnungen wie Beziehung und Ehe ab, er wurde inzwischen auch als zukunftsweisend verinnerlicht. Dabei herrscht zunehmend die idealisierte Vorstellung, dass nur ein jeder Mann und eine jede Frau sich in einem kollektiven Sinn eines schönen baldigen Tages partnerschaftlich verbünden müssten, um die heute noch bestehenden Probleme zu den Geschlechterdifferenzen aufzulösen.
Partnerschaftliches Verhalten bedeutet für die meisten, dass sich Mann und Frau ab jetzt auf Augenhöhe und in gegenseitigem Respekt begegnen sowie ohne Missverständnisse und Gewalttendenzen im noch bestehenden Geschlechterchaos eine globale harmonische Zukunft ansteuern. Hier setzt insbesondere die Frau auf Männereinsicht, -vernunft und -handeln. Und da sind sie wieder unsere drei Probleme!
Die Einsicht in die Notwendigkeit der Frau Selbstbestimmung und Freiheit zuzugestehen ist eher unterentwickelt. Die Freiheit sich in einer Männerkultur als Frau selbst zu definieren, ihr Geburtsrecht der Female Choicewahrzunehmen und als Mutter für das eigene Kind in Matrifokalität da zu sein (und ohne mit dem leiblichem Vater eventuell darum kämpfen zu müssen), sind Grundvoraussetzungen, die eine generelle Partnerschaftlichkeit als Gesellschaftsnorm als wünschenswert erscheinen lässt. Wir müssen also auch noch darauf warten, dass Frauen, den ihnen zustehenden Anteil an der Welt endlich einfordern und auch erhalten. Wenn diese Punkte durchgesetzt wurden, kommen wir vielleicht endlich wieder zur Geschwisterlichkeit.
An dem Begriff Partnerschaft, als Synoym für  Gleichberechtigung bzw. scheinbare Gleichwertigkeit stört mich, dass er eigentlich ein so durch und durch patriarchales Ding ist. Ich kann zwar grundsätzlich den Sinn hinter dem Bestreben, das Wort Ehe oder Beziehung durch den Begriff der Partnerschaft zu ersetzten, verstehen - aber bedeutet das wirklich ein gleichwertiges Miteinander von Mann und Frau? Denn zuerst ist es die ungewisse Kombination zwischen einem fremden Mann und einer fremden Frau. Fremd im Sinne von “nicht verwandt sein”! Die einst matrifokal lebende Mensch wird genötigt sich nicht mehr als soziales, sondern als autonomes Lebewesen zu begreifen und in eine Paarbeziehung zu begeben, die wertig über jeder verwandten Herkunft steht. War ein paar Jahrhunderte lang die verbindliche, bis in den Tod reichende Ehe, der bindende Kodex für die Frau, ist heute die freigewählte Partnerschaft für sie ein Menschenrecht.
Wir lieben es Partner zu sein. Partnerschaft hört sich solide an, verbreitet eine Aura von verlässlichem Miteinander. Aber von der eigentlichen Bedeutung her, hat Part(ner) nichts mit Gleichberechtigung oder -behandlung zu tun, sondern bezeichnet erst einmal nur eine Teilhabe an derselben Sache. Beispielsweise ist ein Part auch eine Rolle oder ein Gesangsstück für einen Künstler - ihre/seine Beteiligung an einem gemeinsamen Prozess, an einem größeren Ganzen. Bei einer Partnerschaft kommen Menschen per Bereitschaftserklärung im Sinne einer Sache zusammen, um sich an einem gemeinsamen Projekt oder Geschäft oder eben auch einer Beziehung zu beteiligen. Über eventuelle Gleichwertigkeit oder Gleichwürdigkeit sagt das erst einmal nichts aus.
In einem gewöhnlichen Geschäft bedeutet das auch, dass es Teilhaber gibt, aktive oder auch stille. Die Grundlage in einer wirtschaftlichen Partnerschaft ist der Geldwert, die Einlage in das Unternehmen oder Produktionsmittel eventuell die eigene Arbeitskraft, die in den Geldwert umgerechnet wird. Die Teilhaber bestimmen wie sich ein Unternehmen gestaltet und entwickelt. Somit ist auch nicht jeder, der in einem Unternehmen arbeitet, ein Partner. Das Partnersein betrifft nur die Verantwortungsträger, also die Inhaber oder Entscheidungsträger. In einem Unternehmen zu arbeiten (eine Erwerbsarbeit auszuführen) ist Lohn- bzw. Mitarbeiter vorbehalten. Die bedingte Beteiligung, also das Mitmachen-Dürfen kann jederzeit (abrupt) enden. Ein Unternehmen ist an einen gewissen wirtschaftlichen Erfolg geknüpft, weniger an die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Entscheidungsträger und schon gar nicht der anderen Mitarbeiter.
Ganz anders geht es dagegen im „Unternehmen“ einer (privaten) Partnerschaft (die heutige Form der Normveranstaltung für Ehe und andere Lebensgemeinschaften) zu. Hier spielt der individuelle bzw. gemeinsame Wohlfühlfaktor eine wesentliche Rolle und das Drehbuch enthält alle Klischees der romantische Liebe. Den geldwerten Erfolg und das wirtschaftliche Gelingen einer solchen Lebensgemeinschaft einzukalkulieren und zu beachten weist, zumindest dem momentan vorherrschenden Anspruch nach, auf einen Mangel an bedingungsloser Liebe und Vertrauen hin.
War in der Vergangenheit der letzten Jahrhunderte eine Ehe durchaus ein wirtschaftliches Unternehmen in dem der weibliche Part manchmal nur die eigene Person als Einlage (Arbeitskraft und Mutterpotenz) einbrachte, ist die heutige (Paar)Beziehung als gemeinsames Unternehmen ein relativ neues Geschäftsmodell. Hier ist die Geschäftseinlage die Idealvorstellung von gegenseitiger dauerhafter Liebe, die alles überwindet und als Garant für Glück gilt. In der Alltagspraxis wird als Ausdruck dieser Liebe ein bedingungsloses Zueinanderstehen und Vertrauen, ein immerwährendes (sexuelles) Begehren und nicht zuletzt ein komplizierender Treueanspruch erwartet und gefordert.
Zwei Menschen, die auf Grund der vorherrschenden gesellschaftlichen Spielregeln als alleinstehend* gelten, schließen also sich zu einer Partnerschaft zusammen. Bisher galt das offiziell und vorzugsweise für jeweils Vertreter beiderlei Geschlechts, also um eine Hetero-Kombination. Ich vernachlässige mal all die anderen Spielarten der Zuneigung und richte mein Augenmerk auf Mann und Frau, denn sie sind die Vertreter, die in Zukunft generell Partnerschaftlichkeit in die Welt tragen sollen – und zwar halbe-halbe! Die Hälfte der Arbeit, die Hälfte der Verantwortung, die Hälfte des Gewinns, die Hälfte des Glücks. Spätestens jetzt müsste uns auffallen, dass das irgendwie nicht wirklich hinhaut und auch mir kommen immer wieder starke Zweifel wie je umgesetzt werden kann, besonder wenn ich lese, dass wieder mal ein Partner seine Partnerin umbrachte. In der gesamten patriarchalen Vergangenheit existierte keine bekannte Epoche in der humane Partnerschaftsgedanken im Sinne von Menschlichkeit und Geschwisterlichkeit, die Kultur prägten und sich dabei auf ein alltägliches Miteinander von (nichtverwandten) Frauen und (nichtverwandten) Männern bezogen. Das herbeigesehnte Partnerschaftsideal wird in der Gegenwart nicht mal Ansatzweise umgesetzt.

(* ohne einen anderen Anspruch erhebenden Partner, unabhängig von anderen Sippen/Familienmitgliedern)

In einer persönlichen Lebensgemeinschaft gibt es keine tariflich vereinbarten Arbeits- und Pausenzeiten, keine Stechuhr, keine Gehaltsabrechnung. Nur am liebsten Liebe bis ans Ende aller Tage - „gemeinsam alt werden“ ist heute die gängige Wunschvorstellung - als Äquivalent zum einstigen Ehecredo: “...bis dass der Tod uns scheidet!” In jedem Liebesgeschichtenanfang schwingt auch immer diese Sehnsucht mit, die heute zu unserem Alltag gehört seit wir Teenager sind: nie mehr allein sein müssen – mindestens einen Menschen an unserer Seite haben, der immer für uns da ist und wir keinen emotionalen Mangel leiden müssen.
Es ist ein Dogma unserer Moderne, sich so früh wie möglich 'abzunabeln', dass heißt unsere Familie (genauer unsere patrilokalen Herkunftsangehörigen), zu verlassen um uns einen Lebenspartner zu suchen und ein „eigenes“ Leben zu führen. Seitdem sind wir permanent im Zugzwang. Wir suchen den idealen Partner, möglichst das wunderbare Wesen, dass das Schicksal uns vorherbestimmte. Denn, so heißt es im allgemeinen, je inniger und partnerschaftlicher es in einer solchen Verbindung zugeht, desto größer sind die Chancen, dass dieses Konstrukt ein Leben lang hält. Aber „partnerschaftlich“ bedeutet eigentlich im Sinne der Sache handeln, nicht zwangsläufig im Sinne der/s Anderen.
Partnerschaftliches Agieren ist vielleicht ein gutes wirtschaftliches Konzept, aber meiner Meinung nach nicht lebenstauglich, im Sinne von fürsorglich, empathisch, beständig, verlässlich und konsensbereit. Das wird um so deutlicher, wenn sich diese private Co KG um mehrere kleine Personen erweitert (andere erwachsene Mitglieder kommen in der Regel ohnehin auf gar keinen Fall in die partnerschaftliche Paargemeinschaft rein, höchstens temporär oder als exotische Ausnahme). Denn zuvor bedeutete „partnerschaftlich“ im ökonomischen und gesellschaftlichen Sinn nicht, dem Partner mit Nachsicht, Wohlwollen und Liebe zugetan zu sein. „Partnerschaftlich“ auf das persönliche Miteinander der Geschlechter anzuwenden ist relativ neu.
Partnerschaft ist ein etablierter patriarchaler Begriff. Einen Partner haben, kennen wir auch aus der, uns durch hunderte Bücher, Filme und Serien bekannten Heldenmythologie von der Antike bis in unser Neopatriarchat. Diese Narrative gipfelt darin, mit einem Partner mehr Zeit als mit der eigenen Familie zu verbringen  ... oder im Zivilisationsdschungel mit ihm durch dick und dünn gehen. Für ihn sogar das eigene Leben zu riskieren ist obligat. Ja als Partner wird manchmal sogar ein Gegenspieler bezeichnet. Jedenfalls alles sehr untaugliche Vorstellungen um sie auf eine alltagsbeständige Beziehung mit Frau und Kind zu übertragen, finde ich.
All diese Kumpelgetue, die sich auf die maskuline Art bezieht, mit Nichtkonkurrenten umzugehen, ist für mich eine eher gruselige Vorstellung im Zusammenhang mit dem Tagesgeschäft einer privaten, kinderbezogenen und häuslichen Lebensgemeinschaft. Die Partnerin eines Mannes zu werden, bedeutet hier auch immer sich auf die etablierte männliche Verständnisebene zu begeben.
Ich habe in einer Ehe gelebt (die auch da schon wahlweise als Beziehung oder Partnerschaft bezeichnet wurde), als Partnerin habe ich mich eigentlich nie gefühlt. Da ich anfangs in meinem Verständnis noch als klassische Ehefrau agierte, die (ausschließlich) das persönliche Wohl ihres Gatten im Sinn zu haben hat, änderte sich diese Aktionsbühne für mich mit der Geburt meiner ersten Tochter. Stand ich vielleicht zuvor unter dem Eindruck, ich erfülle (spiele) meinen Part, fing jetzt mein Leben an.
Mutter sein, ist eine ganz andere Dimension als Partnerin zu sein. Ich fühlte, anfangs nur diffus, das Partnerinnenimage war nicht mehr meine Aufgabe, wenn ich meinen Kindern gerecht werden wollte. Von Seiten meines Mannes und dem Vater der Kinder stellte sich zwar zum Teil auch diese urbrüderliche Unterstützung ein, die eine Ahnung von sippenhaften Lebens aufkommen ließ, das allgemeine, männliche Rollenklischee stand ihm jedoch selbst ständig im Weg.
Den Mann als solches, als Liebespartner, als Vater der Kinder, als besten Freund, auch als Haustyrann zu sehen, ist stets akzeptabel, ihn unter dem Aspekt der Brüderlichkeit wahrzunehmen, ist immer noch verpönt. Dabei ist seit Anbeginn der geschwisterliche Zusammenhalt die Grundformen des sozialen Zusammenlebens, die Schwesterlichkeit , aber auch die Brüderlichkeit. Und Geschwister haben in der Regel nicht diesen totalitären Anspruch den Ehemann/Partner in die Beziehung trägt. Partnerschaftliche Erwartungen (ohne Liebesgefühle), an einen Vertreter des anderen Geschlechtes, bleiben in der momentanen gesellschaftlichen Art des Umgangs der Geschlechter eher ohne Echo. Genau genommen ist es, bei der immer noch gut etablierten Frauenverachtung allerorten, fast nicht vorstellbar, die prinzipielle gegenseitige, menschliche (geschwisterliche) Achtung und den dazu gehörigen Gemeinsamkeitssinn von Seiten des Mannes zu erwarten bzw. zu bekommen.
Wir Menschenkinder sind einzigartige Individuen, die in (matrifokaler) Geschwisterlichkeit ihr Leben beginnen, die eine grundlegende geschwisterliche Fürsorglichkeit als Starterpaket mitbekamen und denen die patriarchale Moderne diesen Überlebensdrang abtrainiert. Statt dessen gibt man uns Fremde als Partner zur Seite.
Die Paarbeziehung als dauerhafte Lebensgrundlage ist ein künstliches Konstrukt, dessen Regeln heute immer noch von außen nach innen in die jeweilige Beziehungskiste getragen werden. Es war und ist die exklusive “Bindung” einer Frau an einen Mann, aus Prestige oder wirtschaftlichen oder politischen Interessen. Die romantische Liebe, als sozusagen einzige Grundlage einer Dauerbeziehung, konnten wir inzwischen als eine relativ junge Erfindung der Patriarchose identifizieren. Die beiden Einzelpersonen, aus denen das Paar besteht, streben aus ihren herkömmlichen verwandten Zusammenhängen heraus und nach dem Motto: “unsere Liebe gegen den Rest Welt”, starten sie in einen Status, der sich als der Klassiker Familie etablieren soll und als kleinste Zelle des Staates gehandelt wird.
Mit dem Beginn der Industrialisierung stellte sich der Standard von Groß-Familie auf Klein-Familie um. Der wesentliche Eckpunkt blieb, dass weiterhin für jeden Mann verlässlich eine Frau zur Verfügung stehen sollte. Der Mann widmet seine Lebenszeit der Erwerbsarbeit und zu Haus wartet eine Frau auf ihn – sie ist quasi der Inbegriff einer intakten Infrastruktur und die bequeme Voraussetzung der Lebensgestaltung eines Mannes, die jedoch nur funktioniert, wenn die Frau durchhält oder überhaupt mitspielt. In jener Zeit brauchte sich der Mann kaum Gedanken um Beziehungspflege zu machen. Die Frau war per Gesetzeslage und mit drohender gesellschaftlicher Ächtung an die Paarkonstellation bis an ihr Lebensende gebunden. Diese Vorstellung prägt auch heute immer noch das Handeln und Aushandeln von jedweden Paar-Beziehungen (gegenseitig mit einem Nichtverwandten). Die jeweilige Herkunftsfamilie steht neo-traditionell bedingt im laufenden Alltag beiden nicht mehr zur Verfügung, also bleibt nur die Partnerschaft eines Zweierpaars.
Nach allem was wir also über Partnerschaft wissen, bleibt noch die Frage: Was genau ist denn so arglos vorausgesetzte, erwartete partnerschaftliche Verhalten? Gibt es das überhaupt? Was sagen all die gängigen Synonyme dazu tatsächlich aus? Wir können im Ranking der modernen Wortspiele großzügig schwesterlich, brüderlich oder geschwisterlich neben partnerschaftlich stellen, aber sind sie tatsächlich damit identisch? Ich denke nicht!


Nachtrag: der Begriff konsanguin wird von mir als Bezeichnung für matrilineare Zugehörigkeit bzw. verwandt durch Geburt in mütterlicher Linie, verwendet...




06 Februar 2020

zur Entstehung des Patraiarchats

aus der Reihe "Vom Kommentar zum Blogpost"

Die Entstehung des Patriarchats als fehlgeschlagene Traumbewältigung nach „Naturkatastrophen“ einzuordnen, will mir nicht so recht einleuchten.


Sogenannte Naturkatastrophen sind erst einmal Ereignisse, die uns Menschen als Lebewesen dieses Planeten immer wieder betreffen und denen wir als Individuum vielleicht ausgeliefert, an die wir als Spezies jedoch angepasst sind. Die uns umgebenden Naturgewalten gehören zu dem Ambiente, das unsere Lebensbedingungen von Anbeginn ausmachte.
Denn während einige Menschengruppen mit reißenden Flüssen, bebenden Bergen oder Vulkanausbrüchen zu kämpfen hatten, zogen andere an ruhigen Gestaden entlang, lagerten an grünen Hängen und lebten in der fruchtbaren Vielfalt der Pflanzenwelt am Fuße eines ruhenden Vulkans. Auf der einen Seite der Erde richteten sich Gruppen in der Herausforderung der Eiszeit ein und in anderen Gebieten lebten sie nach wie vor in Matrifokalen in wirtlicher Umgebung und unter wärmender Sonne. Einige mussten eventuell mit Wüstenbildung zurecht kommen, andere Monsun und Überschwemmungen bewältigen.
Als Menschenspezies sind wir an Naturereignisse angepasst und somit an diese gewöhnt. Was uns nicht umbrachte, machte uns als kollektiv lebende Spezies klüger, umsichtiger und stärker - unsere Resilienz ist ebenso wirksam wie anderer Säugetierspezies.
Ganz anders die nicht naturgemäße (inhumane) Gewalt.
Diese Art der Heimsuchung kulminiert darin, dass sich innerhalb der eigenen Spezies erst unverhofft und später ein weitreichend bedrohliches, soziales Klima entwickelte, mit dem ein jedes Individuum ab jetzt im Alltag als unberechenbare Gefährdung leben muss.
Diese einst spontan, lokal und unaufhaltsam aufgetretene psychopathologische Bedrohung mütterlicher Grundordnung (in unserer biologischen Matrifokalität) innerhalb unserer Spezies, ist nicht mit den Auswirkungen von Sturm, Hagel oder Blitzschlag zu vergleichen. Eine gut gebundene Angehörigengruppe wird in der Regel individuelle oder kollektive Traumata, ausgelöst durch Unfälle in der Natur, entsprechend verarbeiten und als Erfahrung bzw. als Prävention überliefern.
Eine Horde Räuber oder Krieger, die blutige Überfälle zwecks Raubzüge inszenieren oder gleich die ihnen fruchtbar scheinenden Gebiete erobern, sind nicht vorhersehbar wie die meisten Wetterphänomene. Sie sind nur abzuwehren oder zu bekämpfen, wenn man ihnen in ähnlicher Weise begegnet. Ist der, durch den Menschenmann gemachte, Gewaltkreislauf erst einmal eröffnet, gibt es kein Zurück mehr. Individuell ausgeübte Gewalt ist ein anerkanntes Geschehen innerhalb der strukturellen Gewalt bestimmter Kultur- und Gesellschaftssysteme - mit sogenannten Naturkatastrophen sind sie nicht wirklich vergleichbar.

.