Wenn ich mich selbst entdecken will,
muss ich mein eigenes Land betreten. Solange ich mich in den Welten
der Anderen aufhalte, ihren Pfaden folge und aus ihren Brunnen
trinke, werde ich den Weg zu mir, in meine Mitte, nur schwer finden.
Es ist heute in, dass Frauen ganze Berge an Literatur auf ihrem
Nachtisch stapeln und jederzeit betonen, was und wen sie gerade lesen
und unbedingt noch lesen müssen. Es ist der nur zu verständliche
Drang, sich an das verlorene (weibliche) Wissen anzuschließen - aus
dem diffusen Ahnen ein wirkliches Erinnern werden zu lassen - die
reale Ahnin in uns zu erwecken, sich selbst in jeder Minute des
Seins zu spüren und heil zu werden.
Das Suchen nach der Identität
innerhalb der verschütteten weiblichen Dimension, ist ein starkes
Anliegen vieler Frauen. Aber wir setzen uns nicht mehr Tag für Tag
zusammen und reden ohne Unterlass über Alltagskram, Gedankenflüge und
Gefühlsexplosionen sondern greifen zu den Mitteln der heutigen
Zeiten - wir lesen und verlagern den Austausch in die neuen virtuellen Welten.
Ich
selbst bin auch nicht frei von diesem Trend, denn auch ich lese viel
und sammle gern von meinen lieben Mitmenschen zu bestimmten Themen deren
Buchgefasste Meinung. Und natürlich freue mich über jede Übereinstimmung.
Doch
eines schönen Tages stellte sich von selbst bei mir, der für mich
entscheidende Moment der Erkenntnis ein – ich suche nicht
mehr und schon gar nicht in den Gefilden der Anderen - ich bleibe bei
mir und zwar betrachte die Meinung anderer und finde so auch die Energie, die zu mir passt, doch meine Anfälligkeit für guristische Einflüsse ist wohl endgültig vorbei.
Lernen,
Erkennen und Entdecken ist ein persönlicher Prozess – weil alles
schon da ist und ich nur noch die Fäden verknüpfen und verweben brauche, die
meine Sphäre vollenden.
Ich unterscheide nachdrücklich und konsequent das (komplexe)
Wissen um das Wesen der Dinge und die Abläufe (Gesetzmäßigkeiten) in der Natur, von
dem heute immer noch so hoch bewerteten Faktenwissen. Das eine ist die Ganzheit,
das andere sind lediglich die Teile, deren Summe letztendlich doch
kein Ganzes ergeben.
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