... nun habe ich den Entschluss
gefasst, den Sommer über gleichmäßig und leichtfüßig meinen Blog
mit Alltagsepisoden zu füttern und das wird für mich eine echte
Herausforderung werden.
Ich führe ja ein recht beschauliches
und wenig sensationelles Leben und habe meinen LeserInnen, die sich
vielleicht hierher verirren, außer einem unspektakulärem Alltag
nicht viel zu bieten ... aber, ist das nicht eigentlich normal? Wir
alle leben alltäglich, wenn nicht gerade das Schicksal in
irgendeiner Weise mittelbar oder massiv zuschlägt. Aber das ist
meistens kein Alltagsmuster und früher oder später richten wir uns
auch in einem veränderten oder limitierten Tagesablauf routinemäßig ein. Anders wäre das Leben ja kaum zu ertragen... auch Abenteurer brauchen zwischendrin Normalität.
Seit Jahren verfolge ich eine der
Vorabendserien im Fernsehen (ich sag nicht welche) – kunterbuntes
Familienleben von Drehbuchautoren erdacht, persönliche Irrungen und
Wirrungen der Protagonisten vom Feinsten, unglaubliche Glücksfälle
und zu Herzen gehende Verluste flimmern fast täglich über die
Bildschirme (obwohl diese heutzutage höchst selten flimmern).
Ich würde zusammenbrechen, würden
mich ständig solche Katastrophen beuteln, die den Alltag dieser
erdachten, virtuell agierenden, Schicksalsgemeinschaft bilden:
Missverständnisse, Intrigen, heimliche Machenschaften,
Streitigkeiten und immer wieder flammende Liebe und brennender Hass.
Kein Mensch würde sich für die Serie interessieren, wenn da nicht
stets die Wogen der Emotionen hochschlagen und sich aus den
unglaublichsten Affekten nicht ständig ein neues Desaster ergeben
würde. Dazu kommen noch dramaturgisch bedingte Unfälle, Koma,
Krankheit und Tod. Und ab und zu wird sogar ein Kind geboren, meist
unter außergewöhnlichen Umständen versteht sich.
Aber die Trägerwelle der Storys ist
das sich andauernde Verlieben der SerienheldInnen. Nach ein paar
Jahren Laufzeit hat bestimmt schon jeder mal mit jeder mal
geknutscht, geküsst, geschlafen und dabei seine aktuelle Beziehung
zerstört... denn gegen die aufbrechende Gefühle ist "man"
machtlos und die heutigen Parameter der Mainstreammoral gestatten, dass die Helden des Alltags jedem Gefühl nachgeben dürfen. Wie heißt es dann immer so arglos: man kann doch nichts dafür,
in wen man sich verliebt! ... ich lasse das jetzt mal unkommentiert
und wende mich wieder meinem, zwar unglaublich langweilig
erscheinenden, aber höchst zufriedenem Alltag zu.... heute steht so
gar nichts an...
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Häuschen für Oma entworfen von Johanna 2005 |
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